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24. 09. 2015

Der Fachverband ANGA macht sich regelmäßig Gedanken über die Lage der Kabelbranche in Deutschland. Welche Auswirkungen der veränderte Medienkonsum der Deutschen zukünftig auf die Kabelnetzbetreiber haben könnte, zeigte der ANGA jetzt anhand einer neuen Studie auf. Der Trend geht hin zu einer mehr onlinebasierten, zeit- und ortsunabhängigen Mediennutzung.

Repräsentative Onlinebefragung

Der ANGA ließ im Rahmen der Studie von der Strategieberatung Goldmedia eine repräsentative Onlinebefragung unter 1.119 Personen ab 18 Jahren durchführen und wertete etliche Sekundärquellen aus. Als Ergebnis arbeitete der Verband fünf Trends heraus, die den Medienkonsum der Zukunft definieren.

Individualisierung und Personalisierung

Ein Fernsehtag sah früher so aus: Nachmittags Talkshows, am Vorabend Serien, 20 Uhr Nachrichten, 20.15 Uhr ein Film. Doch der TV-Zuschauer will sich nicht mehr von den Sendern vorschreiben lassen, wann er was zu gucken hat. Das betrifft vor allem die jüngeren Zielgruppen. „Insbesondere jüngere Medienrezipienten lösen sich zunehmend vom linearen Programmschema des klassischen Fernsehens und gestalten ihren Medienkonsum mithilfe von onlinebasierten Diensten frei“, so der ANGA. Das ist natürlich keine neue Erkenntnis. Die Kabelnetzbetreiber reagieren laut ANGA mit elektronischen Programmführern (EPG), individualisierten Empfehlungen, Suchmöglichkeiten und vor allem durch die Bereitstellung von TV-Receivern mit Festplatte. 47 Prozent der Befragten nutzen der Umfrage zufolge digitale Recorder, um das TV-Programm aufzuzeichnen und später anzuschauen. 17 Prozent nutzen Onlinevideorecorder.

Onlinedienste boomen

Die Zuschauer greifen vermehrt auf onlinebasierte Angebote zurück, die zeitunabhängig auf Abruf genutzt werden können. Dazu gehören Videoportale wie Youtube, Streamingdienste, Video-on-Demand oder auch Mediatheken der Fernsehsender. Onlinevideotheken wie Maxdome, Amazon, Netflix & Co. boomen.

„TV Everywhere“

Fernsehen ist nicht mehr nur auf das Wohnzimmer beschränkt. 56 Prozent der Befragten schauen TV-Sendungen oder Videos auch auf ihren Smartphones, Tablets und Laptops – und zwar dort, wo sie sich gerade befinden. „Um die Attraktivität des Kabelanschlusses gegenüber onlinebasierten Plattformen aufrechtzuhalten, bieten Kabelnetzbetreiber deshalb sogenannte TV-Everywhere-Lösungen an“, so der ANGA. 20 Prozent der Befragten schauen inzwischen das Angebot der Kabel-TV-Anbieter auf Mobilgeräten, 29 Prozent nutzen entsprechende Apps.

„Second Screen“

Wenn der Fernseher der „First Screen“ ist, sind Tablet, Smartphone oder Notebook der „Second Screen“, auf dem Zuschauer parallel zum TV-Programm surfen oder sich zusätzliche Infos zum Fernsehprogramm holen. 56 Prozent der Befragten bekennen sich zu dieser Zweitnutzung, zu der natürlich auch die sozialen Netzwerke gehören.

Nachfrage nach Pay-TV und HD

46 Prozent der Befragten sehen bereits die Free-TV-Sender in hochaufgelöster HD-Qualität, Tendenz steigend. Neue Trends wie Ultra-HD (4K) oder 3D werden ebenfalls stärker nachgefragt. Kabelnetzbetreiber profitieren zudem stark von Pay-TV-Angeboten wie Sky.

Einschränkungen durch Regulierung

Um dem veränderten Nutzungsverhalten Rechnung zu tragen, fordert der ANGA weiter einen konsequenten Ausbau der Netze. „Die Leistungsfähigkeit der Kabelnetze ist bereits auf einem sehr hohen Niveau“, so der Verband. „Neue Technologien wie DOCSIS 3.1 gewährleisten auch zukünftig weitere Bandbreitensteigerungen.“ Dabei müssten allerdings Hindernisse wie die Plattformregulierung des Rundfunkstaatsvertrags neu diskutiert werden, so der ANGA, damit vom teuren Netzausbau nicht vor allem die onlinebasierten Plattformbetreiber profitieren, ohne sich an den Kosten beteiligen zu müssen.

 

Quelle: Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA)
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