Dass Streaming immer beliebter wird, zeigten zuletzt die Zahlen des Zattoo-Streamingreports (wir berichteten). Wie eine Umfrage der amerikanischen Plattform Reviews.org ergab, werden amerikanische Nutzer zunehmend „streamingmüde“. Ob dieser Trend auch in Deutschland zu erwarten ist und was die Gründe dafür sind, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Hohe Kosten und ein vielfältiges Angebot
Das amerikanische Verbraucherportal Reviews.org wollte in einer Befragung herausfinden, wie hoch die durchschnittlichen Internet- und Telefonkosten (inkl. Streaming und Kabel-TV) eines amerikanischen Haushalts ausfallen.
Im Durchschnitt ergab die Befragung, dass die Haushalte Kosten von 273 US-Dollar zu tragen haben. Davon entfallen 130 US-Dollar auf Internet- und Telefonkosten, wobei der Anteil für Streamingdienste bei 43 US-Dollar liegt. Interessant an der Analyse ist, dass die Kosten für Kabel-TV mit rund 88 US-Dollar doppelt so hoch ausfallen.
Dabei stellt die Plattform klar, dass es Potenzial zum Sparen gibt. Als Beispiel wird genannt, einen DSL- oder Glasfasertarif mit geringerer Bandbreite zu wählen. Weiterhin ist es sinnig, sich über Kombitarife (beispielsweise Google Fiber) zu informieren, die beispielsweise zusätzlich den Streamingbereich abdecken (und dadurch evtl. ein Kabel-TV-Abonnement zu kündigen).
Als Ergebnis kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass etwa 5 Prozent des durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommens (63.200 US-Dollar) für Internet- und Telekommunikationsdienstleistungen ausgegeben werden, wobei es sinnig ist, die Notwendigkeit der abgeschlossenen Streamingabonnements zu hinterfragen.
Was sich aus der Studie für Deutschland ableiten lässt
Wie vergleichbar ist die Lage mit Deutschland? Im Durchschnitt liegt das Bruttoeinkommen eines deutschen Haushalts bei 50.250 Euro (Stand 2024). Dies geht aus Zahlen des Jobportals Stepstone hervor. Laut einer Simon-Kucher-Studie gaben die Haushalte hierzulande 2024 etwa 25 Euro für Streaming aus.
Somit fallen die Kosten im Schnitt zwar geringer aus als in den USA, allerdings sind viele Kunden der Meinung, dass sie zu viel für ihr Streaming-Abonnement bezahlen und mehr Dienste abonniert haben, als sie benötigen. Ein Grund dafür ist die Vielfalt an Streamingdiensten, die schnell zur Überforderung führen können.
Dieser Problematik nahm sich jüngst die Deutsche Telekom an. Mit dem „MagentaTV MegaStream“ genannten Angebot, bündelt der Telekommunikationsdienstleister gleich mehrere Streamingdienste (darunter unter anderem Apple TV+, Netflix und Disney+) und versucht damit, Ordnung sowie Preisreduzierung im Streamingdschungel zu schaffen.
Zum Abschluss ist festzuhalten, dass es sinnig ist zu hinterfragen, welche Streamingdienste wirklich benötigt werden und welche nicht. Wer weiter sparen möchte, kann zudem auch auf kostenlose Dienste, wie beispielsweise Joyn zurückgreifen.
Quellen: simon-kucher.com, zattoo.com, stepstone.de, telekom.de, bls.gov, reviews.org
Bild im Artikel: © IPTV-Anbieter.info
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