In deutschen Wohnzimmern läuft, neben den herkömmlichen TV-Kanälen, immer öfter auch Streaming-TV. Also Serien, Filme und Dokus auf Abruf. Doch um Netflix & Co. auch in bestmöglicher Qualität genießen zu können, braucht es einen starken Breitbandanschluss. Wir zeigen, welche Internetzugänge geeignet sind und welche nicht.
Anbieter & Plattformen
Mittlerweile buhlt eine ganze Reihe von Streaming-Anbietern um die Gunst der Kunden. Dabei sind jedoch vier Konzepte zu unterscheiden:
- 1. Klassische Streaming-TV-Anbieter liefern das Fernsehprogramm, wie man es auch per DVB-T, Kabel oder SAT empfangen kann, via Internet über jeden beliebigen Internetzugang. Zu den populärsten Anbieten zählen Zattoo und Waipu.TV.
- 2. Daneben existieren noch Streaming-Dienste, welche vor allem Filme und Serien auf Abruf bereitstellen (auch Video on Demand). Hier sind insbesondere Netflix, Amazon Video, Paramount+, sowie Disney+ als Platzhirsche zu nennen.
- 3. Clipportale wie Youtube oder Clipfish bieten hingegen beliebige Bewegbildinhalte zum Abruf, teils von Nutzern selbst generiert.
- 4. Die Mediatheken streamen dagegen TV-Inhalte, welche bereits gesendet wurden. Fast jeder Fernsehsender unterhält seine eigene Mediathek.
Streaming-Voraussetzungen und Qualitäten
Videos generieren generell enorme Datenmengen. Daher ist für die Übertragung ein leistungsstarker Internetzugang unumgänglich. Hier liegt auch der Grund, warum der Durchbruch von Anbietern wie Netflix erste vor wenigen Jahren erfolgte – es fehlte schlicht die breite Verbreitung ausreichend performanter Breitbandanschlüsse.
Wie schnell die Zugänge sein müssen, hängt insbesondere von der angestrebten Bild- und Tonqualität ab. Darüber hinaus nutzen alle Dienste unterschiedliche Kompressionsniveaus, Auflösungen oder Codes ein, so dass die Ansprüche von Anbieter zu Anbieter auch bei gleicher Qualitätsstufe abweichen können. Daher verweisen wir folgend auf die von den Streaming-Anbietern empfohlenen Mindeststandards.
Was ist mit welchem Breitbandanschluss möglich?
Nicht jeder möchte oder kann (verfügbarkeitsbedingt) heute schon einen Glasfaseranschluss mit 1000 MBit/s sein Eigen nennen. Der überwiegende Teil der Verbraucher nutzt in Deutschland noch Zugänge mit weniger als 50 MBit/s. Allerdings mit steigender Tendenz zu mehr Leistung. Der Streaming-Trend dürfte hier der maßgebliche Treiber sein. Im Folgenden zeigen wir, mit welcher Datenrate man was erwarten kann.
DSL bis 16 MBit:
Noch sind DSL-Anschlüsse weit verbreitet, aber durch die begrenzte Datenrate, ist auch der Einsatz für Streaming limitiert. Für SD-Qualität reichen 6-16 MBit allemal, für Full-HD wird es jedoch oft knapp. Netflix, Disney, Amazon und Paramount+ verlangen mindestens 5-6 MBit als Minimum. Die Mediatheken und Youtube laufen prinzipiell ebenfalls gut, wenn wenigsten 6 MBit ankommen. » passende Tarife vergleichen
20-50 MBit:
Ab einer Nettodatenrate von ca. 25 MBit kommt auch das superscharfe Ultra-HD in Reichweite. Hier setzen Netflix 25 MBit/s bzw. Amazon 15 MBit/s als Minimum an – für einen Stream im Haushalt wohlgemerkt. Sollen ggf. auch mal mehrere TV-Geräte gleichzeitig bespielt werden, steigt der Bedarf entsprechend der Gerätezahl um deren Faktor. Youtube und die Mediatheken laufen ab dieser Datenrate ebenfalls bei Bedarf mit maximaler Qualitätsstufe. Datenraten bis 50 MBit liefern Anschlüsse auf Basis von VDSL, Kabel, Glasfaser oder LTE/5G. » passende Tarife vergleichen
mehr als 100 MBit:
Breitbandtechniken mit über 100 MBit finden immer weiter Verbreitung. Besonders die Kabelnetzbetreiber können in vielen Landesteilen schon Tarife mit bis zu 1000 MBit bereitstellen. Aber auch im Festnetz sind bis 250 MBit möglich – dank VDSL mit (Super-)Vectoring. Ebenfalls 500-1000 MBit liefern reine Glasfaserzugänge (FTTH).
Ab 100 MBit gibt es für Streaming-Fans praktisch keine Limits mehr. Hier begrenzt eher noch der Anbieter das maximal mögliche. Dank der hohen Performance, können sogar mehrere Ultra-HD Streams im Haushalt gleichzeitig realisiert werden, z.B. wenn im Wohnzimmer jemand ein Netflix-Film in 4K schaut und im Kinderzimmer ebenfalls ein 4K-Trickfilm gesehen wird. » passende Tarife vergleichen
Zusammenfassung Streaming-Voraussetzungen
Allgemein gilt – je schneller der Internet-Tarif, desto besser! Denn so ist man künftig auch für Qualitätssteigerungen und Skalierungen hinsichtlich der parallelen Nutzung mehrerer Streams gewappnet. Leider gibt es aber bekanntlich noch nicht flächendeckend schnelle Flatrates in Deutschland, so dass ggf. Abstriche hingenommen werden müssen. Prinzipiell gilt:
- für Videos in SD-Qualität genügen 2-6 MBit
- optimal für HD sind mindesten 6-16 MBit
- für Ultra-HD (4K) sollten wenigstens 15 bis 25 MBit bereitstehen
* jeweils für einen einzelnen Stream *
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