Fernsehen über Streaming

Alles zu den Möglichkeiten, Anbietern und Voraussetzungen


Immer mehr Haushalte schauen nicht mehr über Kabel oder SAT fern, sondern setzten auf das weit modernere Streaming per Internet. Spätestens 2030 dürften mehr Haushalte den Breitbandanschluss nutzen als Satellit oder Kabel. Wir zeigen, wo die Vorzüge von TV per Streaming liegen, was man alles braucht und wieviel das kostet.


Ratgeber Streaming-TV

1, Was versteht man unter Streaming-TV?

Ganz einfach! Hier wird das reguläre TV-Programm, z.B. von ARD, RTL oder SAT.1, nicht wie üblich per Antenne, Satellit oder Kabelanschluss empfangen, sondern via Internet.

Das Konzept ist nicht ganz neu und seit über 18 Jahren schon mit dem sogenannten „IPTV“ erprobt. Im Unterschied zum echten IPTV, braucht es beim TV-Empfang per Streaming aber keinen Internetanschluss direkt beim Breitbandanbieter. Jeder Zugang der schnell genug ist (siehe auch Punkt 6) und jedes Endgerät mit Bildschirm, kann als Empfangsgerät eingesetzt werden. Streaming TV wird übrigens teilweise auch „over the top Fernsehen“, kurz OTT TV genannt...


Bei Streaming-TV empfangen Sie alle regulären TV-Sender über den Internetzugang


2. Unterschied zu Streamingdiensten wie Netflix & Disney+

Sicher haben Sie schon von zahlreichen Streaming-Anbietern wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ gehört. Hier werden Videos in Form von Filmen oder Serien auf dem Fernseher gestreamt. Daher spricht man auch in dem Zusammenhang von Video on Demand.

Beim Streaming-TV wird dagegen das herkömmliche, lineare TV-Programm übertragen. Etwa dem Tatort von der ARD oder die Simpsons bei ProSieben.

Tipp: Viele Streaming-TV Anbieter (siehe unten) haben übrigens Streaming-Dienste wie Netflix implementiert. Dagegen findet man das reguläre TV-Programm nicht bei Videostreaminganbietern – teilweise wird aber der Zugriff auf diverse Mediatheken ermöglicht.


Man unterscheidet also zwischen Streaming vom normalen TV-Programm und Filmen/Serien...

Beispiel N24 per Streaming sehen

Screenshot: N24 via Streaming per Zattoo am PC



3. Vorteile gegenüber Kabel, SAT, IPTV und DVB-T

Streaming-TV hat mehrere Vorteile im Vergleich zu herkömmlichem Fernsehen über Kabel oder Satellit. Folgend stellen wir die wichtigsten Argumente für die Nutzung bzw. den Umstieg vor.

Simpel: Streaming-TV ist ungemein einfach! Bei modernen TV-Geräten reicht schon eine App und man hat Zugriff auf im Schnitt über 100 TV-Sender, auch in bester HD-Qualität. Für ältere Modelle werden passende TV-Boxen oder Sticks angeboten. Viele Anbieter stellen übrigens sogar Komplettpakte mit einer Fernbedienung bereit. Dazu später mehr.

Gerätevielfalt: Währen man SAT oder Kabel nur am TV-Bildschirm nutzen kann, sind Streaming-Dienste sind auf einer Vielzahl von Geräten verfügbar, darunter Smartphones, Tablets, Smart-TVs, Computer. Dies ermöglicht es den Zuschauern, Inhalte flexibel auf verschiedenen Plattformen anzusehen, teils sogar unterwegs und auf Reisen.

Mehr Inhalte & Funktionen: Auch bei der Zahl der empfangbaren TV-Sender muss man keine Abstriche gegenüber Kabel oder Satellit machen. Einige Anbieter haben schon die Marke von 200 Kanälen geknackt. Zudem gibt es oft günstige Kombi-Tarife von TV, Netflix, Zugriff auf Mediatheken und Spiele unter einem Dach. Moderne TV-Features, wie Pausefunktion (Timeshift) oder Restart von schon begonnenen Sendern, gehörten ebenfalls fast immer zum Repertoire.

Geringere Kosten: Die meisten Streaming-TV Anbieter haben sehr günstige Komplettpakete im Programm. Bereits ab 5-8 € monatlich, bekommt man ähnliche oder sogar mehr Leistung, wie über den Kabelanschluss. Im Schnitt fallen 10-13 Euro an. Das entspricht nicht selten allein der Anschluss-Grundgebühr, welche viele Kabelanbieter erheben. Zusätzlich zum eigentlichen TV-Tarif wohlgemerkt. Allgemein muss man bei Kabel-TV mit Kosten ab 15-20 € monatlich rechnen.

Keine teure Hardware nötig: Besonders bei Satellitenanlagen wird einiges an Gerätschaften und Grundausstattung benötigt, samt Installation und Einrichtung. Das entfällt bei Streaming-TV praktisch komplett. Hier reicht schon das einfache Einstecken eines TV-Sticks und die Verbindung mit dem Internet bzw. die Installation der zugehörigen App.

Flexibilität: Neben dem schon erwähnten Gewinn an Flexibilität bei der Gerätewahl sowie der Wahlfreiheit für den Ort der Nutzung (man kann den TV-Stick z.B. mit in den Urlaub nehmen), gibt es noch einen weiteren Pluspunkt. Denn bei regulären Kabelanschlüssen muss man sich immer 2 Jahre lang binden. Viele Streaming-Tarife sind dagegen auf Wunsch monatlich kündbar. So lassen sich auch temporäre Lösungen realisieren, aber auch der Anbieterwechsel ist so leichter.

4. Voraussetzungen für Fernsehen per Streaming

Eigentlich braucht es nur drei Dinge. Einen Highspeed-Internetanschluss (wahlweise auch per Funk), sowie einen moderner Fernseher, der die App des Anbieters bietet. Dann natürlich noch der gebuchte Streaming TV-Tarif. Optional kann noch ein TV-Streaming-Stick angeschlossen werden, der alle nötigen Funktionen mitbringt, falls die App am Fernseher nicht angeboten wird und/oder eine extra Fernbedienung gewünscht ist.

5. So schnell muss Ihr Internetanschluss sein

Kommen wir zur technisch wichtigsten Grundlange für Streaming-Fernsehen, dem Internetzugang. Ob dieser über DSL, VDSL, Kabel, Glasfaser oder LTE/5G (Mobilfunk) realisiert wird, ist eigentlich völlig egal. Nur schnell genug sollte er sein! Aber wie schnell genau?

Jeder Streaming-TV Anbieter definiert etwas andere Anforderungen an die Mindestgeschwindigkeit. In der Regel sind es Minimum 2 bis 6 MBit/s für schlechte SD-Qualität und 6-16 MBit/s für scharfes HD. Wer 4K (Ultra-HD) Inhalte sehen möchte, etwa über Netflix, braucht sogar mindestens 20-25 MBit/s. Daher empfehlen wir wenigstens 50 MBit/s, wenn der Zugang während des Fernsehens auch noch regulär für andere Anwendungen genutzt werden soll. Mit jedem zusätzlichen Endgerät steigt zudem der Bedarf um denselben Wert. Drei TV-Geräte gleichzeitig mit Ultra-HD, macht also minimum 60-75 MBit/s.

Keine Gedanken um die Datenrate muss man sich daher ab ca. 100 MBit/s Leistung machen. Einen Vergleich passender Highspeed-Tarife, finden Sie hier in unserem großen, aktuellen Tarifvergleich für Streaming-Internet.

Tipp: Ein Anbieterwechsel bringt oft Vorteile von vielen hundert Euro, z.B. in Form von Neukundenrabatten und neuer stärkeren WLAN-Routern.


6. Anbieter & Tarife für TV-Streaming

Kommen wir nun zu den möglichen Anbietern und Kosten. Nachdem es vor ca. 5 Jahren in Deutschland nur den Pionier in dieser Sparte namens „Zattoo“ gab, haben Interessenten heute weit mehr Wahlfreiheit. Insgesamt sind es vier Anbieter namens Waipu.TV (unser Favorit), Zattoo, Magenta-TV und Joyn. Alle Details zu den Unterschieden, Kosten und Tarifen der Anbieter, finden Sie hier in unserem Streaming-TV Anbietervergleich.


Beispiel: Streaming ZDF über Magenta TV

Screenshot: Streaming ZDF über Magenta TV



7. Trend zeigt zu Fernsehen per Internetanschluss

TV-Streaming ist noch relativ neu in Deutschland, während es klassisches IPTV schon seit 2006 gibt. Allgemein liegt Streaming und IPTV aber weiter voll im Trend. Schon 2022 überholte in den USA der Nutzeranteil die von Kabel. In Deutschland nutzen bereits mindestens 86 Prozent mindestens einen kostenpflichtigen Streamingdienst[1].

Zahlen dazu, wie viele das Fernsehprogramm darüber beziehen, fanden wir leider keine ganz aktuellen. 2021 bezifferte das Statistische Bundesamt den Anteil (inklusive IPTV) auf gut 19 Prozent[2], also schon deutlich über dem Anteil von DVBT (4 Mio.). Mittlerweile dürfte die Quote unserer Schätzung nach also schon über 25 Prozent liegen.


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