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20. 05. 2014

ANGA COM 2014: TV-Plattformen im Wandel

von:

Redaktion IPTV-Anbieter.info

Veränderte Nutzung und neue Technologien beeinflussen auch die Strategien von TV-Plattformen sowie den Unternehmen, die hinter ihnen stehen. Auf der ANGA COM 2014 gaben Kahler, Satelliten-Betreiber und IPTV-Anbieter einen Einblick in ihre neue Philosophie.

Neue Anforderungen

Michael Hagspihl, Manuel Cubero, Michael T. FriesDie Verschmelzung von Online und TV verändert nicht nur die Nutzungsgewohnheiten, sondern auch die Geschäftsmodelle von TV-Plattformen. Zum Auftakt des Kongress-Programms der diesjährigen ANGA COM, das in Kooperation mit dem Medienforum NRW stattfand, kamen Vertreter der wichtigsten Unternehmen mit Fernsehplattformen in Deutschland zusammen, um über die aktuelle Entwicklung zu debattieren. „Die Konvergenz ist überall“, machte Kabel-Deutschland-Chef Manuel Cubero gleich zu Beginn der Veranstaltung klar. Nicht nur Inhalte und der Inhalte-Empfang verändern sich, sondern auch die Netz-Infrastruktur und die Geschäftsmodelle der Anbieter. Nicht zuletzt deshalb würden sich Kabel Deutschland und Vodafone hervorragend ergänzen. Moderator Werner Lauff gab als Einleitung einen kurzen Ausblick auf neuen Dienste am Markt und stellte fest: „Over-the-Top-Dienste kommen mit aller Macht“. Die Frage nach der passenden Strategie der Netz- und Plattformbetreiber eröffnete die Diskussion.

Entertain als offene Plattform

Michael Hagspihl, Marketing-Geschäftsführer der Deutschen Telekom, sieht für das lineare Fernsehen auch weiterhin eine Bestandsgarantie. Jedoch glaube sein Unternehmen auch an neue Dienste, wie beispielsweise Streaming-Portale. Das erklärte Ziel sei es, die eigene IPTV-Platform Entertain so aufzubauen, dass diese Dienste von der Telekom auf ihr integriert werden können. Beim Maxdome sei dies zum Beispiel schon geschehen – und das Angebot steht auch anderen Interessenten offen. In Zukunft scheinen Drittanbieter beim IPTV-Dienst der Telekom eine noch größere Rolle zu spielen als bisher. Der bereits im Frühjahr angekündigte Umbau der Plattform soll mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ihren Teil dazu beitragen, Partner noch schneller und einfacher in Entertain aufnehmen zu können. Für eine gute User-Experience brauche es letztendlich auch Flexibilität in den Geschäftsmodellen, die früher oftmals nicht gegeben war.

Kabel sieht sich im Vorteil

„Wir haben mehr Glück als Verstand“, schätzt Cubero von Kabel-Deutschland im Anschluss die Lage speziell seiner Branche ein. Dass Kabelnetze sowohl Fernsehen als auch Internet übertragen können, sei ein wahrer Segen, der gute Voraussetzungen für die Kabelnetzbetreiber bringe. Trotzdem sollte der Respekt vor Veränderungen vorhanden sein, wie Michael T. Fries, CEO von Liberty Global (unter anderem Mutterkonzern der deutschen Kabel-Unternehmen Unitymedia und Kabel BW) nahelegte. „Die Entwicklung ist beängstigend, weil sie so schnell geschieht“, konstatierte Fries. Jedoch wachse der Kuchen für alle Netzanbieter von Jahr zu Jahr weiter, was auch mit eben jener Entwicklung zusammenhänge, die Fries schon zu Beginn konstatierte: „Wachstum ist von Innovationen getrieben“. Letztendlich könne jedoch nur der Kunde den Rahmen der Angebote mit seiner Nachfrage vorgeben, so Fries weiter.

Satelliten-Betreiber bleiben entspannt

Wolfgang ElsäßerVöllig unbeeindruckt von den Herausforderungen der Konvergenz bleiben unterdessen die Satellitenbetreiber, die in ihrem Geschäft nahezu nicht betroffen sind. Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer von ASTRA Deutschland, sieht die Situation nach eigenen Angaben relativ entspannt. Schließlich sei Satellit noch immer die wichtigste aller TV-Übertragungswege – und in der Signalkette auch noch immer Grundlage für Kabel- und Internetfernsehen. Dem Bereich OTT – und speziell VoD-Diensten mit Abo-Modellen – steht Elsäßer jedoch skeptisch gegenüber. Da der Content solcher Angebote ja quasi auf allen Plattformen verfügbar ist, müsse der Preis zwangsläufig günstig sein. Bei 7,99 Euro abzüglich aller Kosten – unter anderem Steuern, Technik-Kosten, Personal, Rechte und Lizenzen – sei es kein attraktives Geschäftsmodell, so Elsäßer.

Eigenproduktionen – mit lokalem Bezug

Generell gehe der Trend stark zu Eigenproduktionen, die mittlerweile auch von Plattformbetreibern angestoßen werden. Das bestätigte im weiteren Verlauf des ersten Kongresstages auch Sky-Deutschland-Chef Brian Sullivan. Aktuell sei Sky hierzulande zwar noch relativ klein, weswegen man keine Beträge im Bereich von 100 Millionen Dollar in eigene Inhalte investieren könne, wie Netflix es für „House of Cards“ getan hatte. Trotzdem sieht Sullivan Eigenproduktionen perspektivisch als Notwendigkeit an, denn ausschließlich mit importierten Formaten könne eine Plattform wie Sky in einem Land wie Deutschland nicht auf Dauer bestehen. „Es braucht lokalen Content“, so der Sky-Chef – schon allein aus kulturellen und sprachlichen Gründen. Dass Sky mittlerweile erste Schritte in Richtung Eigenproduktionen angekündigt hat, lässt auf mehr hoffen.

 

Bildquelle: © IPTV-Anbieter.info

 

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