Ratgeber Internetfernsehen

Was versteht man eigentlich unter Internetfernsehen?


Seitdem Internetzugänge immer leistungsstärker werden und längst schneller als 16 MBit sind (VDSL, Glasfaser), wird Fernsehen über den Breitbandzugang immer populärer. Doch was genau versteht man eigentlich unter darunter und was ist heute schon möglich? Unser Ratgeber bringt Antworten.


Was ist Internetfernsehen?

Diese scheinbar einfache Frage lässt sich nur auf den ersten Blick einfach beantworten. Denn: Internetfernsehen hat viele Gesichter. Dementsprechend viele Begriffe, Aspekte und Medien lassen sich damit verbinden. "IP-TV", "Streaming", "Mediatheken" oder "Video-on-Demand" um nur einige zu nennen. Vereinfacht ausgedrückt geht es aber stets darum, wie der Name bereits vermuten lässt, TV-Sender, Videoinhalte, Filme oder Serien via Internet zu konsumieren. Zunächst versuchen wir daher, eine Definition zu geben:

Definition Internetfernsehen

Internetfernsehen ist eine Form der Übertragung digitaler Bildinhalte, komprimiert mit Video und Audiocodecs, wobei als Übertragungskanal das Internet dient und mittels IP-Protokoll gesteuert wird. Als Ausgabemedium können Personal Computer, TV-Geräte, mobile Endgeräte oder andere mediale Outputmedien, wie Konsolen dienen.[1]


Fernsehen per Internet - hier als Beispiel Vodafone TV (IPTV)

Erklärung: Komprimiert werden die Video und Audioinhalte, da digitales Film- und Tonmaterial sehr hohe Speichermengen beansprucht. Die Kompression, welche sich moderner, komplizierter mathematischer Algorithmen bedient (Codec), ist unerlässlich. Ohne diesen Schritt wären mit den meisten Internetzugängen und Speichermedien keine Videobearbeitung, Übertragung und Speicherung im gewohnten Umfang möglich.

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Übertragungskanal: Fernsehbilder können heute mit einer Vielzahl von Transportmethoden übertragen werden. Die Übertragung analoger TV-Bilder via Funk, ist wohl bei vielen Lesern noch ein Begriff, wurde aber vor Jahren schon eingestellt. Die freigewordenen Frequenzen, um 800 MHz (Digitale Dividende), dienen seit 2011 zur Übertragung von schnellem Internet per Mobilfunk mittels des LTE-Standards. Die digitale Version der terrestrischen, funkbasierten TV-Übertragung, ist unter der Abkürzung "DVB-T2" fast bundesweit bekannt und verbreitet. Beim Kabel-TV dient als physischer Transportkanal ein Glasfaser- und/oder Koaxialkabel. Im Fall von Internet-TV, wird ein IP-Netzwerk, bzw. ein Breitbandnetz genutzt um die Daten des digitalisierten TV-Signales und per DSL, VDSL oder FTTH zum Endkunden zu transportieren.

IP-Protokoll: Dieser Netzwerk-Standard beschreibt, wie die Daten vom Sender zum Empfänger übertragen werden. Grundlage bildet das IP Protokoll, welches in Schicht 4 des OSI Referenzmodells festgelegt ist. Dies bedeutet, dass die zu versendeten Daten in kleinere Pakete aufgeteilt sowie nummeriert werden und über das Netz versendet werden. Kommen diese Datenpakete beim Empfänger an, so werden diese wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt und der "Sende-Computer" über den Erhalt informiert, der wiederum weitere Daten sendet (verbindungsorientiertes Protokoll).

IPTV, WebTV, Internet-TV, Streaming, P2PTV - oder was!?

Dem Einen oder Anderen Leser werden diese Begriffe bereits begegnet sein. Alle haben wie die Endung "TV" und wie bereits andeutet, etwas mit Fernsehen gemein. Nach der obigen Definition für Internetfernsehen, können all diese Begriffe damit umschrieben werden. Im Detail gibt es jedoch Unterschiede.

IPTV - Hier werden digitale TV-Inhalte in einem geschlossen Netzwerk mittels IP-Protokoll via Internet übertragen (daher auch "Secure IPTV"). Als Wiedergabemedium kann ein PC oder TV-Gerät dienen. Da IPTV-Anbieter eine Vielzahl von TV-Sendern übertragen, ist der Fernseher natürlich erste Wahl. Hierfür ist eine Set-Top-Box nötig - ähnlich dem SAT-Receiver bei Satelliten-TV. Für den Konsumenten ändert sich also von der Bedienung her nichts. Wohl aber kommt er in den Genuss der zahlreichen Vorteile von IPTV.

Internetfernsehen gibts auch in HD ...

WebTV - auch hier werden digitale TV-Inhalte via Internet übertragen - allerdings offen - das heißt für jedermann zugängig. Die Qualität ist in der Regel niedriger, die Inhalte meist spärlich. Primärziel für die Ausgabe ist der PC, wobei über Umwege auch die Ausgabe auf dem Fernseher möglich ist. Eine kleine Übersicht gängiger Angebote finden Sie hier.

Streaming - Beim Streaming werden Inhalte auf Abruf direkt per Internet zum Kunden in Echtzeit übertragen. Das Abspielen eines Youtube Videos ist dabei wohl das populärste Beispiel. In den Vergangenen Jahren haben zudem Streaming Video-on-Demand Dienste wie Netflix oder Amazon Video ihren Siegeszug angetreten. Hier können Kunden 24 Stunden am Tag jederzeit auf tausenden Angeboten wählen und per Streaming Filme, Serien und Dokus ansehen. Dagegen liefern Streaming-TV Anbieter gewohnte, lineare TV-Programm übers Internet. Als populäre Vertreter seien hier Waipu oder MagentaTV per App genannt.

InternetTV - Hierbei handelt es sich nur um eine Abkürzung für Internetfernsehen.


Zukunft und Nutzen von "Internetfernsehen"

Das meiste Zukunftspotenzial hat aller Voraussicht nach IPTV. Es verbindet das "klassische TV", wie es die Menschen seit über einem halben Jahrhundert gewohnt sind, mit neuen modernen Funktionen und mehr Flexibilität. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, hochauflösend zu übertragen - was für alle Besitzer von modernen Flachbild-TV-Geräten wichtig ist. HDTV sowie Ultra-HD heißen hier die Zauberwörter.

Es ist noch garnicht so lange her, als es in Deutschland noch massiv an HD-Sendern mangelte. Die Situation besserte sich erst ab 2010 zusehends, als ARD und ZDF den dauerhaften HD-Betrieb starteten. Daraufhin zogen Stück für Stück auch private Sender, wie Pro7 und RTL nach. Seit 2013 sind per IPTV praktisch alle gängigen HD-Sender empfangbar. Angefangen von öffentlich-rechtlichen, über private Kanäle, bis hin zu den zahlreichen Pay-TV-Kanälen – einschließlich Sky.

Wann sich UltraHD im regulären TV durchsetzt ist noch nicht abzusehen. Passende TV-Geräte gibt es zum kleinen Preis bereits seit 2016. Ende 2017 legte die Telekom bei MagentaTV den Grundstein für erste 4K-Inhalte mit der Einführung eines neuen UHD-fähigen MediaReceivers. Dafür bieten die Streaming Videoanbieter heute schon durchgehend viele Titel auf Abruf in 4K.


IPTV bietet heute und in Zukunft also zahlreiche interessante Möglichkeiten.


[1] Es handelt es sich hierbei um einen eigenen Versuch einer Definition und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.



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