HDR: Was ist das eigentlich?
Brillante Kontraste für Ihren Fernseher
Das HDR Prinzip stammt ursprünglich eigentlich aus der Fotografie. Dabei können mittels bestimmter Kameras oder Techniken samt Nachbearbeitung, Fotos mit besonders hohem Kontrast erstellt werden. Mit dem Aufkommen von Ultra-HD (4K) im Heim-TV-Bereich, hat sich HDR allerdings auch dort etabliert. Ziel ist es, die Wiedergabequalität für den Kunden zu verbessern. Dafür gibt es aber verschiedene Techniken und Entwicklungen.
Was heißt HDR genau?
Die Abkürzung steht für „High Dynamik Range“, was frei übersetzt so viel heißt wie „umfangreicher Kontrast“. Dadurch kommen nicht nur Farben allgemein besser und natürlicher zur Geltung, sondern es lassen sich auch Details im Bild besser erkennen. Genauer gesagt im Vergleich zu Bildern mit geringerem Kontrastumfang. Dies kommt besonders in sehr dunkel oder hellen Bildbereichen zum Tragen. Kameras welche die Funktion unterstützen, generieren daher z.B. drei oder mehr Bilder gleichzeitig mit unterschiedlichem Kontrast. Anschließend werden alle drei zu einem „verrechnet“.
HDR für Ultra HD TV´s
Für moderne 4K-Fernseher wird längst nicht mehr nur mit dem Schärfeargument geworben, sondern auch mit diversen HDR-Standards. Doch was ist Marketing und was sinnvolle Technik? Glücklicher Weise hat die UHD-Alliance verpflichtende Mindestanforderungen definiert, damit Hersteller mit HDR werben können. Diese betreffen sowohl die Farbtiefe, Helligkeits- und Schwarzwerte, als auch den Farbraum.
Werden diese Mindestparameter erfüllt, kann mit dem „HDR10“ Label geworben werden. HDR10 liefert, wie der Name schon andeutet eine Farbtiefe von 10 Bit. HDR10+ ist eine von Panasonic und Samsung etablierte Weiterentwicklung, welcher dynamische Metadaten für einen kompletten Film enthalten. Diese steuern dann szenenabhängig Helligkeit und Kontrast, so dass prinzipiell noch bessere Ergebnisse zu erwarten sind.
Das nochmal weiterentwickelte (aber teurere) „Dolby Vision“ (was nichts mit Sound zu tun hat), nutzt sogar 12 MBit Farbtiefe und einen höheren Helligkeitsumfang. Da Fernsehhersteller hier Lizenzgebühren zahlen müssen, sind meist nur recht teure Geräte mit Dolby Vision ausgestattet. Wer das Beste Ergebnis wünscht, kommt aber nicht an DV vorbei!
Voraussetzungen
Zur Übertragung von HDR z.B. zwischen Receiver und TV-Gerät, wird mindestens ein HDMI Kabel nach dem Standard 2.0a benötigt. Aktuell (2024) ist die Version 2.1a und 2.1b.
Dynamisches HDR
Im November 2017 wurde der neuste HDMI-Standard spezifiziert. Mit HDMI 2.1 ist erstmals auch „Dynamisches HDR“ möglich. Damit können Daten für Helligkeit, Kontrast und Gamma szenenspezifisch oder gar für Einzelbilder definiert werden.
Passendes Material
Selbst wenn Ihr Fernseher den aktuellsten HDR-Standard unterstützt. Ohne entsprechend in HDR-produziertes Material, sprich Filme, nützt das Feature nur wenig. Viele Serien und Blockbuster werben schon seit einiger Zeit mit einem entsprechenden Label. Auf den gängigen Streamingdiensten, wie Amazon, Paramount+ und Netflix streamen schon Titel mit diesem Attribut. Bis jedoch auch im TV-Bereich mit HDR produziert wird, dürfte es noch Jahre dauern.