(U)HDTV Glossar
Alle nötigen Begriffe zu HDTV & Co. einfach erklärt
16:9
Sprich: "sechzehn zu neun". Im Sprachgebrauch meint die Angabe 16:9 bei TV-Geräten. Ein Breitbildformat, erkennbar an der rechteckigen Form. Alte 4:3 Geräte hingegen wirken eher quadratisch. 16:9 Filme verursachen auf klassischen 4:3 TV-Geräten die bekannten schwarzen Streifen am oberen und unteren Bildbereich.
Mittlerweile ist 16:9 Standard und 4:3 Fernseher werden praktisch nicht mehr hergestellt. HDTV ist nämlich ein reines 16:9-Format. Daher entspricht die volle Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten dem Verhältnis von 16:9. Denn 1920/1080=1,7777... und 16/9=1,7777.... Ebenso die niedrigere HD-Auflösung von 1280/720=1,7777. Gleiches gilt für das neue Ultra HD mit 3840x2160 Bildpunkten, was wiederum 1,777 bei der Division ergibt.
Bildwiederholfrequenz 100 Hz, 200 Hz, 600 Hz ...
Techniken mit einer höheren Bildwiederholrate sollen für den TV-Nutzer ein ruhigeres, angenehmeres und flimmerfreies Fernsehbild bereitstellen. Besonders bei schnellen Bewegungen oder Schwenks macht sich dies positiv bemerkbar. Das normale TV-Signal via Satellit, Kabel oder Antenne verfügt aber eigentlich "nur" über 50 bis 60 Hz. Bei Interlaced-Quellen (siehe nächster Punkt) werden genau genommen 50 Halbbilder je Sekunde wiedergegeben. Also erst die eine Hälfte und 1/50 Sekunde später die andere Hälfte eines TV-Bildes. Das Menschliche Gehirn interpretiert dies als 25 Vollbilder pro Sekunde. TV-Geräte mit der 100-Hz Technik verdoppeln in der einfachsten Variante nur die Bildanzahl, indem mit technischen und mathematischen Verfahren Zwischenbilder berechnet werden. Für HDTV, insbesondere Full-HD, sind Geräte mit mehr als 100-Hz in jedem Fall zu empfehlen.
Es gibt bereits Modell, die mit "400 Hz", "600 Hz" oder gar über 1000 Hz werben. Hier scheint sich ein neues Wettrüsten nach Zahlen anzudeuten. Denn mit solchen Werten, so zeigt die Praxis, lassen sich Verbraucher gerne hinter die Fichte führen.
Was machen nun die mehr Hz (Herz) aus? Hier werden mittels schnellerer Spezialprozessoren noch mehr Zwischenbilder künstlich errechnet. Je nachdem, wie gut diese Aufgabe gemeistert wird, kann es durchaus bei schnellen Schwenks zu einem subjektiv besseren Bilderlebnis kommen. Ob man auf den "ersten Blick" ein Gerät MIT der Technik und OHNE unterscheiden könnte bezweifeln wir jedoch. Fazit: Im Laden vorführen lassen und sich selbst ein Bild machen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Bildverfahren
Es gibt zwei unterschiedliche Varianten, um Bilder darzustellen - das Halbbildverfahren, welches ressourcenschonend, aber nicht ganz so hochwertig ist, und das Vollbildverfahren:
Begriff Interlaced: Interlaced bedeutet, die Bilder werden im Halbbildverfahren dargestellt. Der PAL-Standard liefert 50 Hz - daher 50 Anzeigen pro Sekunde. In dieser Zeit wird das Bild allerdings nicht 50 mal angezeigt. Da beim PAL-Standard 25 Bilder/Sekunde festgelegt sind, wird von jedem Bild nur jede zweite Zeile gezeigt. Genauer gesagt immer abwechselnd ein Halbbild mit den ungeraden Bildzeilen und eines mit den geraden Bildzeilen. Das träge menschliche Auge merkt davon nichts. Was für alte Röhrengeräte in den Anfangszeiten des Fernsehens eingeführt wurde, ist heute für moderne LCD-Geräte eher ein Problem und mindert die Bildqualität. Diese müssen die Halbbilder erst mit mathematischen Verfahren (deinterlacen) in Vollbilder umwandeln. Die fehlenden Bildinformationen werden quasi "reingeschummelt".
Der Begriff Internlaced wird zumeist in den mit (i) oder nur "i" in den Auflösungsangaben abgekürzt (z.B. 720i50). Mit Ultra-HD verabschiedete man sich aber endlich von diesem veralteten Verfahren - hier gibt es nur noch Progressive, gekennzeichnet üblicher Weise mit einem "p" hinter der Auflösung.
Begriff Progressive: Im Gegensatz zum Interlaced-Verfahren, werden hier Vollbilder übertragen. Diese Darstellung ist angenehmer für das menschliche Auge und wird als klarer empfunden. Technisch ist dies natürlich aufwendiger, da mehr Informationen übertragen bzw. gespeichert werden müssen. Progressiv wird gebräuchlich mit "p" in den Standardangaben abgekürzt (z.B. 720p50). Nach Möglichkeit also immer progressive Darstellung bzw. Quellen nutzen!
1080i50 meint also eine Auflösung von 1920*1080 mit 50 Hz Bildwiederholfrequenz und interlaced Darstellung. 1080p50 hingegen Full HD im progressive Mode.
Blu-Ray

Die Technik: Eine Schicht fasst nach heutigem Stand ca. 25 GB (Gigabyte). Mit zweiseitigen Medien stehen sogar 50 GB zur Verfügung. (Vergleich HD-DVD). Dank dieses Vorteils, eignen sich "Blu´s" hervorragend für hochauflösende Filme mit exzellenter Audioqualität. Hier entstehen nämlich extrem große Datenströme, für die eine DVD einfach nicht ausreichen würde.
Codecs
MPEG-2 / MPEG-4 / MPEG-4 AVC / MPEG-4 ASP / H.264 / HEVC (H.265)
Mehr dazu - siehe: Codecs erklärt
Curved Displays
Lange waren Bildschirme immer mehr oder weniger eben, also flach. Vor einigen Jahren etablierte sich kurzfristig ein Trend hin zu gebogenen Bildschirmen, sogenannte Curved-Displays. Der Vorteil soll darin liegen, dass man sich mehr „wie im Kino“ fühlt. Es handelt sich also nicht um einen optischen Gimmick oder ein Design-Feature, sondern soll prinzipiell den TV-Genuss steigern. Auch perspektivische Verzerrungen zum Bildrand sollen mit der Technik ausgemerzt werden können. Danach verschwanden die Geräte zeitweise fast wieder. Seit ca. 2023 kommen gefühlt wieder mehr Curved-Fernseher und Monitore auf den Markt.

Dolby Digital
Bei Dolby Digital handelt es sich um ein Mehrkanal-Sound-Standard, entwickelt von der Firma Dolby. Es stehen bis zu sechs diskrete Kanäle zur Verfügung. Diskret bedeutet in diesem Falle, dass alle Kanäle unabhängig voneinander sind, was einfach gesagt zur Qualitätssteigerung beiträgt. Das Verfahren ist jedoch ziemlich veraltet und wurde schon längst durch modernere ersetzt, wie wir einen Abschnitt später noch zeigen.
Kanäle im Einzelnen:
- vorne links/rechts
- hinten links/rechts
- vorne Mitte
- Subwoofer (Tiefen und Bässe)
Die digitalen Audiodaten werden verlustbehaftet komprimiert. Ähnlich wie bei MP3 geschieht dies mit modernen Komprimierungsalgorithmen, die maßgeblich solche "überflüssigen" Daten entfernt, welche das menschliche Ohr nicht wahrnimmt. Man spricht auch von Psychoakustik. Nötig wird dies durch die hohen Datenmengen hochqualitativer, mehrkanaliger, digitaler Audiospuren. Da auch der Platz auf DVD oder Blurays nur begrenzt ist, müssen Komprimierungsverfahren eingesetzt werden. Ohne Komprimierung der Ton- und Bilddaten, würden mit gewohnter Qualität keine 15 Minuten Film auf einer DVD Platz finden. Für die Übertragung via Internet (Streaming / IPTV), braucht es natürlich auch eine effektive Datenkompression.
Übrigens, die Bezeichnungen Dolby-Atmos, Dolby-Digital 5.1, Dolby Stereo Digital, DD, und AC3 stehen ebenfalls für Dolby-Digital. Die Ursachen hierfür liegen kurz formuliert in der historischen und technologischen Entwicklung des Standards.
Technische Weiterentwicklungen:
Dolby Digital EX: Statt zwei Kanäle für den hinteren Bereich stehen nun drei zur Verfügung.

Super-Highend hat sich längst auch im Audiobereich etabliert. Moderne Anlagen händeln Abtastfrequenzen von bis zu 192 KHz (siehe Dolby TrueHD). Doch wozu das ganze? Das menschliche Ohr macht ja eigentlich schon bei über die 20 KHz schlapp. Gemäß einer Theorie - dem sogenannten psychoakustischen Effekt, wirken sich solch hohen Spektren positiv via Interferenzen auf das gesamtakustische Bild aus. Klingt durchaus einleuchtend - ein Beweis steht aber noch aus. Was es bringt, muss schließlich jeder für sich entscheiden.
DTS:
Ähnlich wie bei Dolby Digital, handelt es sich hier um einen Standard zur Kompression von digitalen Audiodaten. Entwickelt wurde DTS von der Firma "Digital Theater Systems, Inc.", die gleichsam als Namenspate diente. Im Gegensatz zu Dolby Digital arbeitet DTS mit dem Komprimierungsverfahren "CAC" und höheren Datenraten als Dolby Digital. Dies bedeutet im Idealfall höhere Qualität. DTS wird sowohl auf heimischen DVDs bzw. Blu-ray-Discs, als auch im Kino verwendet. Blu-Ray-Discs verwenden den High-Definition Standard DTS-HD. Die Bezeichnung DTS-ES signalisiert, dass 6-Kanäle (6.1) statt 5-Kanäle (5.1) verwendet werden können.
Doly Atmos: Ist ebenfalls ein fortschrittliches Audioformat, das dreidimensionalen, objektbasierten Klang ermöglicht. Dafür werden einzelne Audioelemente unabhängig im Raum positioniert. Im Vergleich zu herkömmlichem Surround-Sound bietet es eine präzisere Platzierung von Klängen über und um den Zuhörer, was ein immersiveres und realistischeres Hörerlebnis schafft. Die Vorteile liegen in der erhöhten Räumlichkeit, der flexiblen Anpassung an verschiedene Lautsprecherkonfigurationen und der detailreicheren Audioqualität, besonders für Filme, Spiele und Musik.
HDTV
HDTV steht für die Abkürzung High Definition Television und fasst jene Fernsehnormen zusammen, die für hochauflösendes Fernsehen stehen. Zum Vergleich: Während beim klassischen PAL-TV die maximale Auflösung bei 768x576 Bildpunkten liegt, stehen bei "Full HDTV" ganze 1920x1080 Bildpunkte zur Verfügung. Noch mehr Details verspricht das sogenannte Ultra HD.
HD-DVD
Abkürzung für High Density Digital Versatile Disc.
Die HD-DVD galt neben der Blu-Ray-Disk lange als Nachfolger der heutigen DVD. Wie schon bei der Einführung der DVD (DVD+R & DVD-R), existierten diese zwei Standards Jahre lang parallel. Ebenso war ungewiss, welches Format bzw. ob überhaupt ein Format sich durchsetzt. Beide Lager hatten starke Vertreter (siehe unten)! Am 4. Januar 2008 erklärte der Medienriese "Time Warner" überraschende, künftig keine Titel mehr auf HD-DVD zu releasen. Dies war der Anfang vom Ende. Angang 2008 erklärte Toshiba als erstes Technik-Unternehmen, den Standard zukünftig ebenfalls nicht mehr zu unterstützen. Viele folgten dem Beispiel. Längst gilt Blue-Ray als das Siegerformat und der Nachfolger der DVD. Das Formatchaos rührte daher, dass Medien und Technologiekonzerne parallel unterschiedliche Technologien entwickeln und aus verständlichen wirtschaftlichen Gründen versuchen, ihre Technologie als weltweiten Standard zu etablieren. So hatten beide Formate durchaus Vorteile und Nachteile.
Die Technik: Pro Schicht sah die HD-DVD eine Datendichte von 15 GB (Gigabyte) vor. Es existierten jedoch Prototypen mit bis zu 51 GB. Zum Vergleich beherbergen DVDs 4.7 - 9.5 GB. Die Disks können übrigens mehrere Schichten enthalten. Einen "Schichtwechsel" bemerken Sie etwa durch einen kurzen Aussetzer mitten in einem langen Spielfilm. Unternehmen, die die HD-DVD im AOD-Konsortium unterstützten waren: IBM, Microsoft, NEC, Hewlett Packard, Intel, Toshiba, Time Warner
HDMI
High Definition Multimedia Interface ist ein Standardinterface zur Übertragung digitaler Inhalte in der Unterhaltungselektronik. Zum Beispiel zur Übertragung von Audio-Video-Signalen vom DVD- oder Bluray-Player zum Fernseher. Statt wie bei veralteten Scart-, Chinch- und RGB-Kabel, entfällt die nötige Digital-Analogwandlung und anders herum. Es erfolgt also eine verlustfreie, volldigitale Übertragung zwischen den Medien. Daher ist das klassische Bildrauschen, was bisher bei der analogen Signalübertragung ein Problem darstellte kein Thema mehr.
Als maximale Kabellänge sind 15-20 m vorgesehen. Zum Kopierschutz wurde das sogenannte HDCP implementiert. Sinn ist, seitens der Medienindustrie, "ungerechtfertigte" Kopien zwischen den Medien zu unterbinden. HDMI wird immer weiter entwickelt. Das kennzeichnet die einzelnen Entwicklungsstufen:
HDMI 2.0: Im September 2013 wurde die erste 2.0 Version verabschiedet. Mitte 2015 folgte mit HDMI 2.0a eine nochmals etwas verbesserte Variante. Beide bieten eine deutlich höhere maximale Datenübertragungsrate wie noch 1.3 oder 1.4. Statt ca. 10 GBit/s, können mit 2.0a z.B. rund 18 GBit/s übertragen werden. Auch der für UHD wichtige Farbraum BT.2020 wird unterstützt. Der HDMI 2.0 Port bildet also die Grundlage für den Anschluss hochauflösender Ultra-HD-Geräte, da nur diese die anfallenden hohen Datenmenge bewältigen können. Auch 3D via 4K war hiermit erstmals realisierbar. » alle Details zu HDMI und HDMI 1.0-2.x
HDMI 2.1: Unterstützt 8K60Hz und 4K120Hz, dynamisches HDR, VRR und eARC. Wie schon zuvor, gibt es auch bei 2.1 wieder zwei Subvarianten gekennzeichnet mit "a" und "b".
HDMI 2.1a fügte eine neue Funktion namens Source-Based Tone Mapping (SBTM) hinzu. SBTM ermöglicht einen Teil der HDR-Bildverarbeitung von der Quellkomponente (z.B. einem PC oder einer Spielkonsole) durchzuführen, anstatt dies ausschließlich dem Display zu überlassen. Dies verbessert die HDR-Qualität, besonders in Szenarien, bei denen SDR- und HDR-Inhalte kombiniert werden, wie z.B. in Bild-in-Bild-Darstellungen.
Der aktuellste HDMI-Standard ist HDMI 2.1b, der 2023 eingeführt wurde. Er bietet eine höhere Bandbreite von bis zu 48 Gbps und spezielle Gaming-Features wie Variable Refresh Rate (VRR) und Auto Low Latency Mode (ALLM), die für flüssigeres und reaktionsschnelleres Gameplay sorgen.
Labels: HD-ready | Full HD | Full HD 1080p | 4K | 8K
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NTSC
Bezeichnet, ähnlich wie PAL, ein veraltetes Bildformat, welches früher hauptsächlich in Nordamerika verbreitet war. Das NTSC-Bildformat hat eine Auflösung von 720 x 480 Bildpunkten mit 29,97 Vollbildern pro Sekunde. Spielt in Europa keine Rolle, außer bei importierten Filmen.
OLED
Die Abkürzung OLED steht für sogenannte "organische LEDs". Die meisten Smartphone-Displays bestehen schon länger aus diesem Typ. OLEDs stehen für eine echte Revolution in Sachen Bildqualität. Sie sind besonder leuchtstark und ermöglichen ein viel kontrastreicheres Bild als jede herkömmliche LED-Technik (technische Leuchtdioden). OLD-TV´s gibt es schon seit 2012 im Handel – erste bezahlbare Geräte unter 2000 €, sind ungefähr seit 2018 zu haben. Preislich liegt OLED aber noch deutlich über herkömmlichen LCDs.

PAL
Beim PAL-Verfahren handelt es sich um einen veralteten Standard, mit dem die Farbübertragung beim klassischen analogen TV geregelt wurde. Umgangssprachlich steht PAL für eine Norm mit 625 Zeilen Auflösung und 25 Bildern/s. Das Signal wird im Halbbildmodus übertragen. Das bedeutet, dass erst die ungeraden, dann die geraden Zeilen angezeigt werden. Dadurch ergeben sich die bekannten 50Hz bei alten Röhrenfernsehgeräten mit PAL.
Reaktionszeit
Gibt vereinfacht ausgedrückt die Reaktionszeit (in Millisekunden) an, welche ein Bildpunkt eines LCD-Bildschirms benötigt, um von einem Zustand in einen anderen zu wechseln. Also z.B. ganz oder gar nicht durchlässig für die Hintergrundbeleuchtung zu sein. Je schneller dies möglich ist, desto weniger neigt das Fernsehbild (auch bei zügigen Kamerafahrten und Actionszenen) zum schlieren.
Die Werte sollten nur als Indiz für ausreichend niedrige Reaktionszeiten interpretiert werden, da auch hier wieder einmal keine einheitlichen Messstandards existieren. pauschales Fazit: Werte unter 10 ms sind gut und ausreichend. Weniger ist besser. Das Thema war in den Anfangsjahren der Flachbildfernseher (LCD und Plasma) ein Kriterium für die Qualität des Displays. Heute wird der Wert kaum noch angegeben, da die Reaktionszeiten mittlerweile allesamt und durch die Bank ausreichend gut sind. Eine nochmalige Steigerung mit ultrakurzen Reaktionszeiten versprechen aber moderne OLED-Displays.