« News Übersicht
24. 05. 2014

Die Verantwortlichen für Ultra HD in Europa gaben zur ANGA COM 2014 Einblick in ihre Arbeit zur Standardisierung und Etablierung des neuen Bildformats. Die technischen Möglichkeiten gehen dabei weit über eine neue Auflösung hinaus – was eine große Herausforderung darstellt.

Bereit für Übertragung

Zur ANGA COM 2014 war die Übertragung von Ultra HD eines der prominenten Technik-Themen auf TV-Seite. „Wir als Satelliten-Betreiber sind bereit für UHDTV – wir warten nur auf entsprechende Standards“, sagte Thomas Werd von SES Astra während einem Technik-Panel zur Übertragung von ultrahochauflösendem Fernsehen. Dazu benötige es unter anderem noch einheitlicher Codierung und Decoder. Die aktuellen Übertragungsspezifikationen DVB-S2 (Satellit), DVB-C2 (Kabel) und DVB-T2 (Terrestrik) seien bereits für die Übertragung von Ultra HD mit 2160p geeignet. Über Satellit soll zudem zukünftig das Upgrade auf DVB-S2X noch weitere Kapazitäten freimachen. Für Streaming von Ultra HD wird zudem ein entsprechendes, adaptives Streaming-System benötigt.

Phase 1: Einführung von „einfachem 4K“

Wie David Wood von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) erklärte, ist die Einführung von UHDTV-geeigneten Decodern für 4K (2160p) und 8K (4320p) in mehrere Schritte gegliedert. Für die erste Stufe, die bereits Anfang des Jahres verabschiedet wurde, ist die Einführung des Bildformats von 2160p mit bis zu 60 Hz geplant. Diese Bildwiederholfrequenz ist nötig, um naive Ultra-HD-Inhalte darzustellen. Als Codec soll bereits der neue Standard H.265/HEVC zum Einsatz kommen, der um 50 Prozent effektiver arbeitet als der aktuelle H.264. Hierfür werden aktuell Tests durchgeführt, woran sich unter anderem auch Sky Deutschland beteiligt. Während SES Astra erwartet, dass erste UHD-Kanäle der „üblichen Verdächtigten“ im Zeitraum 2015 bis 2016 über Satellit starten werden, ist die EBU jedoch noch besorgt, dass die erste Phase für Ultra HD mit 4K nicht ausreichend neue Funktionen bietet, um Ultra HD attraktiv genug zu gestalten. Grund seien die zahlreichen Features, die der Standard zwar biete, die in der ersten Phase des Plans jedoch nicht berücksichtigt wurden.

Phase 2: Die große Herausforderung

Aus diesem Grund will die EBU die Spezifikationen für Decoder in der kommerziellen Nutzung von 4K erweitern. Geschehen soll das im Zeitraum Sommer bis Herbst unter Berücksichtigung der Wünsche aus der Industrie. Im Rahmen dieser zweiten Phase soll neben der Unterstützung von Bildfrequenzen bis zu 120 Hz, auch der erweiterten Farbraum (unter anderem mit HDR und erhöhter Bit-Zahl) unterstützt werden. Hier seien die wichtigsten Fragen, in welcher Form die Film-Studios und -Produzenten sowie Bildschirmhersteller diese Möglichkeiten nutzen wollen. Weitere Fragen, wie die Abwärtskompatibilität von HDR und Anpassung des Materials an verschiedene Bildschirme, stellen große Herausforderungen dar. Zudem sollen auch Themen wie Kopierschutz und bessere Sound-Standards dabei einfließen. Mit einer Umsetzung dieser Möglichkeiten und Features wird in Europa jedoch frühestens für das Jahr 2017/18 gerechnet.

Pioniere in Asien

Wood wies weiterhin darauf hin, dass die EBU sich bisher noch nicht mit dem 4K-Nachfolger 8K auseinandergesetzt habe. Dieses ebenfalls als Ultra HD bezeichnet Bildformat, bietet eine Auflösung von 4320p, was 32 Megapixeln entspricht (4K: 2160p bzw. 8 Megapixel). Bisher habe es keine Pläne für die kommerzielle Nutzung gegeben, weswegen die EBU sich noch nicht mit der kommerziellen Umsetzung beschäftigt habe, so Wood. Jedoch gibt es mittlerweile Pläne, in Japan bereits 2016 mit der Vermarktung von 8K-Displays zu beginnen. Gleichzeitig soll im Rahmen der Olympischen Spiele 2016 Ausstrahlung über die japanische Rundfunkanstalt NHK beginnen. In Europa beobachte man diese Schritte, um für die Umsetzung von 8K lernen zu können. In Japan soll bereits 2020 im Rahmen der Olympischen Spiele in Tokyo die 8K-Auflösung massentauglich sein. Länder wie Japan und Südkorea sind generell Vorreiter in der Adaption neuer Standards wie Ultra HD und dem Rest der Welt weit voraus. Während in Japan die WM 2014 aus Brasilien bereits in 2160p ausgestrahlt wird, soll in Südkorea bereits 2015 der kommerzielle Start von Ultra HD über Kabel und Satellit erfolgen.

 

Hier klicken zum bewerten
[Total: 0 Durchschnitt: 0]

Günstige IPTV-Tarife

Zuhause Fernsehen über das Internet in 4K.
Schon ab 10 Euro monatlich.
Hier idealen Tarif finden!



Was meinen Sie zum Thema?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis:

Zunächst werden alle Kommentare einzeln moderiert und freigeschaltet. Wir behalten uns vor Beiträge die nicht direkt zum Thema des Artikels stehen zu löschen. Auch solche, die beleidigen/herabwürdigen oder verleumden oder zu Werbezwecken geposted werden.


Sei der Erste, der sich zu diesem Thema äußert!