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09. 01. 2024

Noch nie gab es so viele Möglichkeiten für den TV-Empfang wie heute. Mittlerweile buhlen 5 verschiedene Systeme um die Gunst der Verbraucher. Dieses Plus an Freiheit hat natürlich auch seinen Preis, denn ganz einfach fällt die Entscheidung damit gewiss nicht aus. Schließlich weisen selbstverständlich alle Varianten Vorteile und Nachteile auf. In diesem Ratgeber will Ihnen unsere Redaktion daher die Entscheidung vereinfachen, indem wir alle Möglichkeiten mit den Pro- und Kontras kurz vorstellen.

„Was ist der Beste TV-Anschluss?“

Die Frage nach dem Besten Fernseh-Zugang wird uns recht häufig gestellt. Und wie Sie sich denken können, gibt es keine eindeutige Antwort auf die simpel erscheinende Problematik. Denn egal ob IPTV, SAT, Kabel, Antennen-TV oder Streaming – nicht jede Möglichkeit kommt für jeden Verbraucher gleichermaßen in Frage. Sei es, dass laut Vermieter keine SAT-Antenne anbringbar ist oder wegen der Kosten. Doch der Reihe nach!

 

Variante 1) TV-Empfang per Satellit

Die Deutschen lieben Satelliten-TV! Jahrelang lag der Anteil der TV-Haushalte, welche Satellitenempfang nutzen, relativ konstant um die 45-47 Prozent[1]. Neben dem Antennenfernsehen, handelt es sich schließlich um die älteste Verbreitungstechnik, welche zudem lange Zeit komplett kostenlos war und unvergleichlich viele Sender bietet.

 

Fernsehen per Satellit

 

Doch auch nach der Einführung von HD+, halten die meisten Haushalte dem Satellitenfernsehen noch die Stange. Immerhin kostet der Bezug der privaten HD-Sender jährlich gut 70 Euro. Öffentlich-rechtliche Sender können natürlich frei in HD empfangen werden. Zu den laufenden Kosten gesellen sich noch die Anschaffungskosten für SAT-Schüssel, Kabel und ggf. Receiver. Immerhin verfügen moderne TV-Geräte heute von Haus auf über 1-2 SAT-Receiver, was zumindest im Einzelfall den Kauf zusätzlicher Receiver unnötig macht. Als weiterer Nachteil der SAT-Technik wäre zu nennen, dass es trotz Digital-TV bei schlechten Witterungsverhältnissen zu Bildstörungen kommen kann.

 

Eines der wichtigsten Ausschlusskriterien für SAT-TV ist und bleibt aber die Wohnsituation vor Ort. Selbst wenn der Vermieter die Anbringung einer Schüssel erlaubt, was eher selten ist, muss auch die Richtung stimmten. Für den populären ASTRA auf 19,2° Ost z.B. muss eine freie Süd-Ost-Achse bestehen, ohne Hindernisse durch stark belaubte Bäumer oder hohe Gebäude im Elevationswinkel (Kippwinkel).

 

Fazit: SAT-TV bietet eine sehr gute Bildqualität und die wohl beste Senderauswahl. Kauf, Installation und Wartung der Hardware, machen den Empfangsweg aber weder einfach einzurichten, noch besonders günstig. Hinzu kommen noch laufende Kosten per annum für HD+, falls private Sender in HD gewünscht sind. Im ländlichen Raum, mit eigenem Haus und schlechter Breitband- bzw. DVB-T2 Versorgung, bleibt SAT natürlich die erste Wahl. Allerdings schwindet die Dominanz langsam. 2023 setzten noch 16,4 Mio. Haushalte auf SAT-TV, was 42 Prozent entspricht. 2016 waren es um die 44-45 Prozent.[1]

Variante 2) TV-Empfang per DVB-T2

DVBT-2 Antennen TV

 

Während der ersten Jahrzehnte in der TV-Geschichte war Fernsehen per Antenne bekanntlich der einzige Übertragungsweg. Nachdem das analoge Antennen-TV längst schon abgelöst wurde, startete mit DVB-T 2002 erstmals digitales TV via Antenne. Im März 2017 wurde DVB-T durch das modernere DVB-T2 abgelöst. DVB-T2 bietet u.a. eine weit bessere Bildqualität, mehr Sender und perspektivisch auch vielfältigere Features. Mehr über DVB-T2 erfahren Interessenten übrigens auch hier in unserem DVBT-2 Themenspezial. Der Nachteil: Private Sender in SD werden erst gar nicht mehr übertragen, sondern nur noch in HD. Wie auch bei SAT, fällt dafür eine Jahresgebühr an, die bei 75 € liegt. Macht also rund 6 € monatlich. Wer noch ein älteres TV-Gerät mit DVB-T Tuner zu Hause hat, muss zudem in einen neuen Receiver investieren. Die Sendervielfalt ist gut, aber reicht natürlich längst nicht an die von Kabel, IPTV oder SAT heran. 2023 nutzten ca. 6 Prozent bzw. 2,3 Mio. HH diesen Zugangsweg[1].

 

Fazit: DVBT-2 bietet eine sehr gute Bildqualität (FullHD). Ohne Jahres-Abo von Freenet TV, bleibt aber auch hier der Blick auf die Privaten verwehrt. Die Ära des Kostenlos-TV per Antenne ist damit auch seit 2017 endgültig vorbei. Für Gelegenheitsnutzer und für Ferienwohnungen, Studentenbuden oder Lauben, ist terrestrisches TV aber oft die ideale Lösung! 2021 nutzten übrigens rund 10 Prozent der Haushalte diesen Empfangsweg[1].

Variante 3) TV-Empfang per Kabel

Kabel-TV gehört hierzulande zum zweitbeliebtesten Bezugsweg für digitales Fernsehen, dicht gefolgt von Satellit. Ähnlich wie SAT, beziehen zwischen 40-41 Prozent der Haushalte[1] Fernsehen per Kabel*. Die Vorteile liegen in der durchweg guten Bildqualität (obgleich verbesserbar, Stichwort Upscaling bei HD), guter Sendervielfalt und Zusatzdiensten wie Video-On-Demand. HD hat sich selbstverständlich auch im Kabelfernehen längst etabliert. Zu guter Letzt ist Kabel oft verfügbar und völlig unabhängig von Installations- oder Witterungswidrigkeiten.

 

Fernsehen per Vodafone Kabelanschluss

Vodafone Kabelfernsehen | Bild: Vodafone Presse

 

Das wohl größte Argument gegen Kabel-TV ist und bleibt der Preis. Die bundesweit größte Anbieter Vodafone bietet eine Vielzahl von unterschiedlichen TV-Paketen. Mit HD fallen aber selbst in den günstigsten Varianten, samt Festplatten-Kabelreceiver, immer mindesten 15-20 Euro monatlich (Vodafones GigaTV) an. Das entspricht immerhin 180-240 Euro jährlich! Und auch bei der Hardware können weitere Kosten entstehen. Die Kabelreceiver stellt zwar der Anbieter zur Miete – wer Kabel aber ohnehin nur am TV-Gerät sehen möchte, braucht mitunter noch eine Smart-CI+ Card. Eine Art Adapter für die Smartcard. Die Kosten werden dem Kunden auferlegt – um die 80 € je Adapter.

 

Fazit: Kabelfernsehen ist praktisch der Bequemlichkeits-King. Einfach bestellen, Receiver oder Smartcard anschließen und nie wieder Gedanken machen. Zudem gibt’s recht viele Sender in guter Qualität. Hier hat Kabel-TV gegenüber DVB-T2 oder SAT Vorzüge aus Usability-Sicht. Den Luxus erkauft man sich aber mit recht happigen Gebühren, für die man teils schon einen Breitbandanschluss mit Festnetzflat bekommt. Bundesweit größter Anbieter ist Vodafone mit seinem Giga-TV.

Variante 4) Fernsehen per IPTV

IPTV ist natürlich das Beste überhaupt – schließlich sind wir ein IPTV-Portal. :-) Nein, aber Scherz beiseite. IPTV als Empfangsalternative zu den anderen Varianten ist, im historischen Vergleich, noch sehr jung. Erstmals schickte 2006 der später von O2 übernommene Anbieter „Alice“ TV per IPTV in Haushalte via Breitbandleitung. Wenige Monate später folgte unter anderem die Deutsche Telekom. Aktuell haben Vodafone, die Telekom (Unser Tipp!), Sky sowie 1&1 IPTV im Angebot (Übersicht). Gebucht wird der Anschluss einfach zu dem Breitbandzugang, welcher möglichst schnell sein sollte. Je nach Anbieter, sind 10-25 MBit das unterste Limit.

 

Die Vorteile von IPTV liegen unter anderem darin begründet, dass die Technik mehr Interaktivität ermöglicht, da es ja über die Internetleitung einen Rückkanal gibt. Bei Magenta-TV von der Telekom kann daher sogar eine Sendung auf einem TV-Sender neu gestartet werden, obwohl diese z.B. schon 30 Minuten läuft. Dies und andere Features, machen IPTV einen „Tick“ einzigartig. Die Sendervielfalt ist sehr gut – es gibt im Schnitt 180 Sender im Einstiegspaket „MagentaTV Smart“, zuzüglich Sky, DAZN, Netflix & Co. nach Bedarf. Auch bei der Bildqualität gibt es längst keine Abstriche mehr, ganz im Gegenteil. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den TV-Anschluss gleich über denselben Anbieter wie die Internetflat und Telefon bezieht. Ähnlich wie bei Kabel-TV, ist IPTV eine sehr bequeme Angelegenheit, welche keine umständliche Installation, Antennenausrichtung oder Wartung benötigt.

 

Fernsehen per IPTV

 

Preislich bewegt sich der IPTV-Anschluss im Bereich von ca. 5-15 Euro monatlich. Also tendenziell billiger als Kabel, aber sicher teurer als DVB-T oder SAT. Rechnet man ein, dass alleine für den HD-Bezug bei den funkbasierten Lösungen (DVBT/SAT) um die 6 € monatlich fällig werden, relativieren sich die Kosten jedoch schnell.

 

Nachteilig ist nach wie vor, dass man für jedes TV-Gerät einen extra Receiver benötigt, zumindest bei „echtem“ IPTV. TV-Geräte mit integriertem IPTV-Receiver gibt es noch nicht und wird es wohl auch nie geben, da die Provider immer gerne auf eigene Lösungen setzen und IPTV kein einheitlicher Standard ist. Immerhin bieten viele Anbieter aber mittlerweile auf Wunsch auch reine App-Lösungen per Streaming, die ohne Box auskommen. Wie etwa MagentaMobil per App oder das Angebot von 1&1. Siehe dazu auch Variante 5.

 

umschalten bei Vodafone IPTV-Angebot

 

Fazit: IPTV wird immer populärer, sicher nicht zu Unrecht. Rund 5 Millionen Haushalte, also ca. 12 Prozent, setzen schon auf Breitband-TV[1}. Rechnet man Streaming mit ein, waren es 2021 laut statistischem Bundesamt sogar schon 19,4 Mio. Haushalte. Mit der Verbreitung superschneller Internetzugänge, dürfte sich dieser Trend weiter beschleunigen. IP-Fernsehen bietet schließlich interessante Features, sowie gute Qualität in HD und teils auch schon Ultra-HD. Zudem kann der TV-Anschluss meist sogar „mitgenommen“ werden. Die Nutzung erfolgt dann auf Wunsch auch unterwegs per App am Smartphone oder Tablet. Und das alles zu einem fairen Preis, da die meisten Lösungen nur um die 10-15 € im Monat kosten!

Variante 5) TV per Streaming

Der TV-Empfang per Streaming gleicht im Wesentlichen dem Konzept von IPTV. Es wird reguläres TV-Programm digitalisiert über Breitbandinternet zum Kunden gebracht. Daher werden die Dienstleister nicht selten auch zu den IPTV-Anbietern gezählt, auch wenn dies formal nicht ganz korrekt ist. Die führenden Anbieter für Streaming TV sind hierzulande Urgestein Zattoo, Joyn und Waipu. Alle beide bieten per PC, TV-Gerät, Konsole oder Smartphone-App die populärsten TV-Fernsehsender der Öffentlich-Rechtlichen und Privaten Kanäle. Pro Monat berechnen die Anbieter dann (je nach Paket und Ausstattung) 5-20 Euro. Zattoo und Joyn bietet zwar auch ein Gratis-Modell, dieses wird aber durch Extrawerbung und teils schlechtere Bildqualität erkauft.

 

Streaming TV schauen

 

Fazit: Ideal ist diese Bezugsform für sehr flexible Menschen, die wenig am selben Ort sind und Ihren TV-Anschluss gerne „mitnehmen“ möchten. Auch für Gelegenheitsnutzer kann sich ein günstiges Paket durchaus gegenüber den anderen Varianten rechnen. Tendenziell ist Streaming-TV wahrscheinlich eher was für eine junge Zielgruppe. Ach preislich kann die Technik überzeugen. Ende 2021 schauten daher auch schon fast halb so viele Haushalte über Streaming/IPTV fern, wie Kabel oder SAT[1].

 

PS: Nicht zu verwechseln z.B. mit Streaming Videoanbietern. Netflix, Disney+ und Amazon TV bieten kein lineares TV-Programm von ARD oder RTL, sondern ausschließlich Videos und Serien auf Abruf. Hier liegt der große Unterschied.

Weiterführendes

» IPTV Anbieter Übersicht
» alles zu Magenta-TV
» Details zu IPTV von Sky
» mehr über Vodafone IPTV
» Details zu IPTV von 1&1
» Was ist ein Cord-Cutter?

 

[1] https://www.die-medienanstalten.de/publikationen/video-trends-2023
[2] https://www.media-broadcast.com/video-trends-2023-nutzung-des-antennenfernsehens-dvb-t2-hd-steigt-weiter/

 

Bild oben unter SAT TV: Satellitenschüssel – © Anne Katrin Figge – Fotolia.com; Mann mit Fernbedienung: © goodluz – Fotolia.com;
Bild unter IPTV: Familie – © onoky – Fotolia.com; IPTV auf Tastatur: © tashatuvango – Fotolia.com

 

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