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21. 01. 2013

Quo vadis DVB-T? Auch wenn es abzusehen war, die Ankündigung der RTL-Sendergruppe die Verbreitung via DVB-T einzustellen, ist ein starker Rückschlag für terrestrisches Fernsehen in Deutschland. Welche Gründe hat RTL und welche Zukunft DVB-T?

2014 ist Schluss

Spätestens seit Kabel- und Satellitenfernsehen in Deutschland Einzug hielten, hat es die terrestrische Übertragung sehr schwer. Die große Masse an Zuschauern konnte sich nie für DVB-T entscheiden. Ein Grund: Die geringe Senderanzahl. RTL verschärft dieses Problem nun. Wie die Sendergruppe kürzlich mitteilte, ist nach dem Ende der Verträge im letzten Quartal 2014 keine weitere Ausstrahlung via DVB-T geplant. Grund seien die hohen Kosten verglichen mit der geringen Reichweite.

Wer schaut terrestrisch?

Tatsächlich mag das Kölner Unternehmen mit seiner Analyse richtig liegen, denn auch wenn Erhebungen des Statistischen Bundesamts ergeben haben, dass jeder vierte deutsche Haushalt DVB-T nutzt, handelt es sich hier wohl oft um Zweitgeräte oder die Anlage in der Gartenlaube. Nach RTL-Berechnungen beträgt der DVB-T-Anteil am Gesamtmarktanteil aller Sender der Gruppe, zu der auch RTL II und VOX gehört, lediglich 4,2 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet das also, dass sich 95,8 Prozent der Zuschauer per Kabel, Satellit oder IPTV zuschalten. Und damit nicht genug, wie ein RTL-Manager preisgab, seien die Kosten für die terrestrische Verbreitung pro Haushalt gerechnet etwa 30 mal höher als beispielsweise via Satellit.

Absehbares Ende

Welche Auswirkungen die RTL-Entscheidung auf die Zukunft der DVB-T-Verbreitung in Deutschland allgemein haben wird, bleibt abzuwarten. Von der ProSiebenSat.1 Gruppe ist noch nichts von einem Ausstieg zu hören, diese Option werde allerdings geprüft, heißt es in Unterföhring. Dass RTL in Sachen DVB-T nicht gerade optimistisch gestimmt ist, hatte sich bereits abgezeichnet. Als im vergangenen Jahr über eine mögliche Einführung des DVB-T2 Standards berichtet wurde, die laut ARD/ZDF-Taskforce „frühestens im Zeitraum 2016-2018 in Betracht“ komme, unkte man in Köln, man wolle sich nur beteiligen, wenn damit eine massive Kostensenkung einhergehen würde. Ob die neuerliche RTL-Entscheidung allerdings bloßes Säbelrasseln ist, um genau auf diese Kostensenkung zu drängen, ist zwar reine Spekulation, aber sicher nicht ganz von der Hand zu weisen.

Quelle: RTL, Statistisches Bundesamt
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