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19. 03. 2024

Künstliche Intelligenz wird immer leistungsfähiger und teils werden auch schon gewöhnliche Aufgaben ausgelagert. So bietet Microsoft eine KI-gesteuerte Suche über Bing an. Mittlerweile ist die KI auch in der Streamingbranche angekommen, wobei fernab von Produktempfehlungen die Sora KI für Aufsehen gesorgt hat. Welche Szenarien künftig denkbar sind und wie künstliche Intelligenz die Streamingwelt bereits beeinflusst, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

KI & Streaming, VoD - ein Ausblick

Künstliche Intelligenz – Was ist das überhaupt?

Das Thema künstliche Intelligenz (Englisch: Artificial Intelligence) wurde erstmals vom französischen Mathematiker, Physiker und Astronom Pierre-Simon Laplace beschrieben, wobei dieser noch die Meinung vertrat, dass das gesamte Universum einer mechanischen Maschine gleich läuft.

 

Durch die Vertiefung des Fachgebiets Informatik, wurde das Thema künstliche Intelligenz zu einem Teilgebiet und so konnte das Thema KI stets weiter ausgebaut werden. Was eine AI genau können muss, wurde vom Europäischen Parlament genau umrissen.

 

Dort heißt es (Zitat gekürzt): “Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren… mit dem Wahrgenommenen umzugehen und Probleme zu lösen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.” (Quelle: Europäisches Parlament – Was ist KI und wie wird sie genutzt?)

 

KI ist mittlerweile weit verbreitet und laut einer Studie des IWF könnten 60 Prozent der Arbeitsplätze in einer fortgeschrittenen Volkswirtschaft wegfallen.

Was künstliche Intelligenz bereits kann

Das Artificial Intelligence keine Zukunftsmusik ist, zeigt OpenAI mit ChatGPT und Sora eindrucksvoll. So werden deren Produkte unter anderem für folgende Aufgaben verwendet:

 

  • Verfassen von Texten
  • Erstellung von Fotos und Videos
  • Schreiben von (einfachen) Programmiercodes

 

Die Produkt- und Videoempfehlungen, die in diversen Apps (wie beispielsweise der Amazon Prime-Video-App) platziert werden, wurden anhand der Suchanfragen eines Nutzers generiert.

Wie künstliche Intelligenz die Streamingwelt beeinflusst

Künstliche Intelligenz ist somit bereits in der Medienbranche verbreitet und viele Anbieter setzen diese auch zunehmend ein. Laut dem “Digitalisierungsbericht Video (2020)” der Landesmedienanstalten setzen amerikanische Anbieter verstärkt auf AI, wobei vor allem Netflix diese Technologie massiv einsetzt und unter anderem dadurch die Marktführerschaft unterstreicht.

 

Der Marktführer arbeitet dabei unerlässlich an seinen Algorithmen, damit die Vorlieben der Nutzer noch besser erfasst und Produktempfehlungen präsentiert werden können. Garniert wird das Ganze durch neue Designs, wobei erleichternd hinzukommt, dass die meisten Anbieter von Smart-TVs und Set-Top-Boxen auf Android TV setzen (wir berichteten), was die Implementierung stark vereinfacht.

 

Da Alphabet, der Mutterkonzern hinter Android TV, auch selbst an KI-Lösungen arbeitet (Stichwort Google Gemini), kann die Entwicklung eigener Systeme sogar komplett entfallen.

IPTV / OTT-Streaming von morgen: So wird sich die Streaminglandschaft verändern

IPTV als auch OTT-TV sind auf dem Vormarsch, wobei der Wegfall des Nebenkostenprivilegs, diesen Trend sogar noch beeinflusst. KI wird laut dem IT-Beratungsunternehmen NTT Data eine tragende Rolle einnehmen (Quelle). Neben der bereits heute möglichen Bereitstellung von Empfehlungen, kann AI auch bei der Datenkompression helfen.

 

Dank des HYPER-Verfahrens, können Video- und Audiodateien stark komprimiert werden, ohne dass es dabei zu Einschränkungen in der Qualität kommt. Mit der “Video Analysis Platform (VAP)” ist die Analyse von Videos und Filmen deutlich einfacher. Das hat den praktischen Vorteil, dass unter anderem Deep Fakes einfach erkennbar und überprüfbar sind.

 

Auch im Bereich der Qualität kann KI helfen, wovon vor allem Dienstleister, die sich mit der Digitalisierung von älteren Filmen und Serien befassen, profitieren. Dazu wurden die “Video Quality of Experience (VQoE) entwickelt.

 

Künstliche Intelligenz unterstützt Betreiber nicht nur bei der Erstellung und Bearbeitung von Videos, sondern dient auch als Diagnose- und Überwachungsplattform. Vor allem der Wartungsaufwand dürfte sich damit deutlich minimieren.

 

Kleinere Studios profitieren von Kosteneinsparungen und mit KI-Unterstützung lassen sich beispielsweise Animationsfilme deutlich schneller realisieren.

Paradebeispiel Sora KI – ein Überblick über die Funktionen

Ein Vorreiter im Bereich künstlicher Intelligenz ist OpenAI. Der Entwickler hat sich bereits mit ChatGPT einen Namen gemacht und wagt mit Sora KI einen Schritt in Richtung Videoproduktion.

 

Sora arbeitet hierbei mit Texteingaben und erschafft auf deren Basis ein realistisches Video. Dieses Konzept verfolgen zwar auch andere Anbieter (Synthesia beziehungsweise Stable Video Diffusion), OpenAI scheint dabei aber deutlich weiter zu sein.

 

Allerdings ist die AI bei Weitem nicht perfekt. So kann es passieren, dass Figuren ineinander übergehen oder aber ein Biss in einen Keks ohne Folgen bleibt.

 

Grundsätzlich ist die Qualität hoch und es ist interessant, dass die AI nicht nur den Fotorealismus, sondern auch den Animations- oder Cartoon-Stil beherrscht.

 

Dies könnte sich künftig ändern, denn OpenAI entwickelt ihre KI stetig weiter. Das Endziel soll eine “Artificial General Intelligence” sein, also eine Art Superintelligenz.

 

Hinweis: Aktuell ist Sora nicht frei zugänglich und steht nur einem kleinen Kreis von Künstlern, Entwicklern und Forschern zur Verfügung. OpenAI möchte so Missbrauch vorbeugen und “Deep Fakes” verhindern.

 

 

Sora-KI: Offizielles Video

Einschub: Die Gefährlichkeit von “Deep Fakes”

Deep Fakes oder auch Deepfakes gibt es schon seit langem, hat mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz allerdings eine ganz neue Intensität bekommen. Grundsätzlich handelt es sich dabei um veränderte Bilder und Videos, um Personen oder Ereignisse zu diskreditieren.

 

Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ist es sehr einfach geworden, täuschend echte Inhalte zu erstellen. Darüber hinaus können bereits veröffentlichte Medien dahingehend verändert werden, dass eine neue Tonspur hinterlegt wird. Heutzutage sind Deepfakes mit bloßem Auge nicht mehr als solche zu erkennen. So möchte z.B. Youtube, dass Deep Fakes bzw. Änderung des Bild- und Tonmaterials gekennzeichnet wird (wir berichteten).

 

Künstliche Intelligenz, wie beispielsweise die von OpenAI, kann durch Mechanismen dafür sorgen, solche Fakes zu erkennen und somit einen positiven Beitrag zur Aufklärung leisten.

Licht und Schatten von künstlicher Intelligenz

Geht es nach der Zukunftsforscherin Amy Webb (siehe FAZ-Artikel vom 10.3.2024, abgerufen am 18.3.2024), ist Artificial Intelligence ein Fluch. Ihrer Meinung nach würden in Zukunft Machtblöcke entstehen, die kleine Medienunternehmen vom Markt verdrängen. So würden Google, Apple oder auch Microsoft massiv in diese Technik investieren, wodurch diese Konzerne stark in den Wettbewerb eingreifen können.

 

Tech-Investor Chris Dixon weitet dieses Szenario aus und vertritt die Meinung, dass kleinere Internet-Unternehmen komplett vom Markt verschwinden, da diese nicht schnell genug auf die Veränderungen reagieren können. Betroffen wären nicht nur Streaminganbieter wie Pantaflix oder Alleskino, sondern auch kleine Magazine und Marketingunternehmen.

 

Hintergrund ist, dass die großen Anbieter die eigenen Suchergebnisse (und die von verbundenen Unternehmen) priorisieren, wodurch die kleinen Betreiber keinen ausreichenden Traffic mehr erreichen.

 

Ein weniger dystopisches Bild zeichnet Björn Immer von der Uni München (siehe SWR-Artikel Stable Diffusion vom 7.7.2023). So sind KI-Systeme wie Sora noch weit von der Perfektion entfernt und mögliche Aussagen über die Wirksamkeit von künstlicher Intelligenz wären zu verfrüht.

 

Die von Sora erstellten Videos sind allerdings bereits jetzt eindrucksvoll und auch wenn sie nicht perfekt sind, können vor allem kleine Studios von dieser Technik profitieren und ihren Entwicklungsaufwand minimieren. Dadurch könnte der Markt künftig durch Eigenproduktionen eine höhere Diversität aufweisen.

Fazit

Film- und Serienvorschläge in Streamingdiensten sind das Werk einer künstlichen Intelligenz und die Dienste versuchen damit ihren Nutzern ein besseres Erlebnis zu bieten. Künftig wird sich dieser Trend noch verstärken, denn KI kann auch bei der Erstellung oder Aufbereitung von VoD-Inhalten helfen, wodurch kleinere Dienstleister durch geringere Kosten profitieren könnten.

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