Was ist IPTV? Eine Einführung

Was Einsteiger wissen sollen...


Erfahren Sie hier kurz und übersichtlich, was IPTV ist, wie es bei Ihnen zuhause angeschlossen wird und welche Angebote es aktuell gibt.

1. Was verbirgt sich hinter IPTV?

über IP-TV fernsehen
IPTV ist am ehesten mit dem digitalen Kabel-TV vergleichbar. Auch hier wird eine spezielle Set-Top-Box (Receiver) benötigt, sowie ein Vertrag beim Wunschanbieter. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass als Übertragungsweg nicht ein separates Kabelnetz genutzt wird, sondern die schon vorhandene Internet-Infrastruktur. Also etwa lokal verfügbare DSL-, VDSL- oder Glasfaser-Anschlüsse.

Die Abkürzung IPTV steht im Übrigen für „Internet Protocol Television“ – frei übersetzt so viel wie‚ 'Internet-Protokoll-Fernsehen’. Die Film- und Fernsehprogramme werden also über ein digitales Datennetz übertragen. Die Bezeichnung legt nahe, dass wie schon beim Telefonieren über das Internet, dem VOIP, auf das Internetprotokoll (IP) zurückgegriffen wird.

"Fernsehen über die DSL-Leitung", wie IPTV manchmal auch genannt wird, schickt sich an, in die Fußstapfen des ‚Fernsehens von gestern’ zu treten. Die Technik hat durchaus Potenzial ein neues TV-Zeitalter einzuläuten. Denn in der Tat werden Möglichkeiten eröffnet, die mit Fug und Recht von einer neuen TV-Ära künden. Zudem gibt es ohnehin allgemein seit Jahren einen Trend hin zur Verschmelzung von Internet und TV. Mittlerweile ist praktisch jeder neue Flachbildfernseher internetfähig: Stichwort "Smart-TV".


2. Unterschied zum Streaming TV

Auch wenn IPTV und Streaming TV gleichermaßen das reguläre TV-Programm übers Internet zum Kunden bringen, gibt es dennoch einen Unterschied. IPTV wird über ein geschlossenes Netz übertragen (daher auch "secure IPTV) - die Kunden benötigen daher zwingend einen Internet-Tarif beim gleichen Anbieter. Beim Streaming TV erfolgt die Übermittlung hingegen "over the top" und kann daher mit jedem beliebigen Internetanschluss genutzt werden.

3. So wird IPTV genutzt

Das folgende Schema zeigt den Geräte-Aufbau in einem typischen IPTV-Haushalt. An die Telefondose wird, per TAE-Kabel, der WLAN-Router angeschlossen. Ein Splitter ist übrigens schon seit Jahren nicht mehr nötig. Denn alle Anbieter (inkl. Dt. Telekom) setzten mittlerweile auf reine IP-Telefonie (All-IP).

Fernseher, Telefon und Computer werden, wie unten skizziert, mit dem Internet-Router verbunden. Der Anschluss von Computern, Tablets, etc., kann selbstverständlich auch kabellos per WLAN erfolgen. Sollten Sie sich wundern, warum Internetanschluss und Telefon mit verzeichnet sind, empfehlen die Lektüre des folgenden Abschnittes.
So wird IPTV angeschlossen - mit Telefon und PC - Tripleplay

IPTV anschließen ist nicht schwerer, als den PC per DSL für´s Internet herrichten...


Das eigentliche "IPTV" wird als Zusatzangebot offeriert, realisiert über einen (V)DSL- oder Glasfaser-Breitbandanschluss. Daher benötigen Sie ein entsprechendes Komplettpaket bei einem der drei großen deutschen IPTV Anbieter. Die separate Buchung von IPTV bei Anbieter "A" und DSL bei Anbieter "B", ist nicht immer möglich. Eine Ausnahme bildet GigaTV Net von Vodafone und Magenta TV per App von der Telekom. Bei beiden kann der Breitbandanschluss auch von einem anderen Provider stammen.

In den Komplettangeboten sind bereits alle Grundgebühren für Internetanschluss, Fernsehen UND Telefon abgegolten. Mit inklusive ist in der Regel außerdem eine Telefonflatrate. Damit lässt sich unbegrenzt in das deutsche Festnetz zum Pauschalpreis telefonieren. Solche Dreier-Komplettpakete nennt man auch Tripleplay-Tarife. Das bedeutet, ein Anbieter und einen Preis. Vorteil: Im Gegensatz zur Einzelbuchung profitieren Sie zudem nicht selten von Sparvorteilen und haben wesentlich mehr Übersicht im Vertragsdschungel.


3. IPTV-Angebote

IPTV von der Telekom

Fernsehern per IPTV (MagentaTV) | Bild: Dt. Telekom

Nach mittlerweile gut 18 Jahren Praxiseinsatz von IPTV in Deutschland, sind die Angebote langsam ausgereift. Gemessen an den Kundenzahlen, ist IPTV hierzulande noch relativ selten in den Haushalten vertreten. Immerhin: Anfang 2024 nutzten schon über 4.4 Millionen Verbraucher IPTV für den TV-Empfang. Tendenz weiter steigend.

Drei Anbieter existieren aktuell am deutschen Markt. Die Deutsche Telekom offerierte erstmals 2006 (früher zunächst nur via VDSL) echtes Tripleplay mit IPTV. Das Angebot ist heute unter "Magenta TV" aus Rundfunk und Fernsehen bekannt. Als Zweiter im Bunde, bietet Vodafone mit "Giga TV Net" Fernsehen über den (V)DSL-Anschluss. 1und1 nahm 2015 das Internetfernsehen ebenfalls für seine Kunden in die Angebotspakete mit auf. 1und1 TV kann heute als Zusatzoption zu den hauseigenen Internettarifen bestellt werden.


4. Nötige Nutzungsvoraussetzungen

Um IPTV auch nutzen zu können, müssen einige Grundvoraussetzungen gegeben sein. Insbesondere hinsichtlich des Breitband-Internetzugangs. In unserem 3 Schritte Ratgeber erfahren Sie alles nötige und finden den Besten Anbieter.


IPTV von Vodafone

Bild: Vodafone Presse


5. Ist die Nutzung von IPTV legal?

In der Regel ja! Es gibt aber einige Dienste auf die das nicht zutrifft. Mehr dazu hier.

6. Vorzüge

Die Technik hat einiges an Vorteilen zu bieten. Welche das sind, zeigt die folgende Grafik im Überblick.

Vorteile von IPTV in der Übersicht | Infografik

Übrigens: Eine Studie von TNS-Infratest zeigte Mitte 2011 gar, dass IPTV-Nutzer „entspannter“ sind. Demnach vereinfacht die IPTV die „…Organisation des Alltags zwischen Familie, Freunden, dem Zuhause und dem Büro…“.


6. IPTV im Review - so fing alles an

Bis zum heutigen Tag, gab es in Deutschland vier IPTV-Anbieter bzw. Angebote auf dem Markt. Als erstes Telekommunikationsunternehmen überhaupt, startete Alice am 11. Mai 2006 IPTV unter dem Namen „Alice homeTV“. Das Angebot wurde mittlerweile in „Alice TV“ umbenannt und im April 2012 wieder eingestellt. Im Pionierjahr, folgte nur wenige Monate später, am 17. Oktober 2006, der erste IPTV-Tarif der Deutschen Telekom. Dieser war allerdings zunächst nur in Verbindung mit einem VDSL-Anschluss erhältlich.

Der mittlerweile von Vodafone übernommene Arcor-Konzern, gehörte lange Zeit ebenfalls zu den IPTV-Anbietern. „Arcor TV“ ging am 01.12.2007 ans Netz, stellte das Angebot jedoch aufgrund der Übernahme durch Vodafone ein. Seit dem 17.02.2011 bot Vodafone dann wieder ein eigenes IPTV-Paket namens Vodafone TV. Dieses wurde Ende 2018 eingestellt und durch GigaTV Net ersetzt.

Fernsehen über den Breitbandanschluss gewann indes immer mehr an Popularität und stahl sogar Marktanteile von Kabel- und Satelliten-TV. 1und1 stieg Anfang 2015 mit ins Geschäft ein - möglich durch eine Kooperation mit der Deutschen Telekom. 2018 wechselte 1&1 jedoch auf ein eigenes IPTV-Produkt ohne Telekombeteiligung.


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