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17. 08. 2010

Wenn bei einem Zaungespräch unter Nachbarn die Frage „Nachbar, was haben Sie denn?“ gestellt wird, hört man zumeist diese Antwort: „Kabel!“. Doch der Markt steht nicht still und Online-Angebote drängen sich in den Mittelpunkt. Dienste wie der amerikanische Videoverleiher Netflix erleben eine immer stärkere Nachfrage. Neben einem DVD- und Blu-Ray-Verleih bietet Netflix auch das digitale Ausleihen von Videos via Streaming an. Auch in Deutschland gibt es solche Anbieter wie Lovefilm (DVD/Blu-Ray-Verleih) und das Telekom-Angebot Videoload (Digitalausleihe oder Kauf).

 

Aber mehr als Filme und TV-Serien können die Dienste noch nicht bieten. Nachrichten, Sportübertragungen und Live-Sendungen sind zum großen Teil nur bei den klassischen TV-Sendern zu sehen. Wie die Digitalwelt schon vieles verändert hat, wird sich auch in diesem Bereich einiges tun. Der Online-Vertrieb bringt Kabelnetz-, Satelliten- und Telekommunikationsanbieter in Bedrängnis – und auch im Markt der „Video on demand“-Dienste wird der Ton harscher, denn allmählich baut sich eine breite Konkurrenz auf.

Studios, Netflix und die Konkurrenz eifern um Geld und Marktanteile

Ein weiterer Teilnehmer in dem Karussell der Veränderungen sind die Filmstudios. Ein neuer Vertriebskanal bedeutet für sie ein neuer Weg Geld zu verdienen, und diese Offenheit gegenüber Neuem erfreut natürlich Dienste wie Netflix. Das 1997 gegründete Unternehmen hat im letzten Quartal dieses Jahres für 66 Millionen US-Dollar Film- und Serienrechte erworben. Im ersten halben Jahr gab der Dienst 116 Millionen US-Dollar für Streaming-Inhalte aus – im Vorjahreszeitraum waren es noch 31 Millionen US-Dollar!

Vom Versandmodell zum Streaming

Netflix legt ein rasantes Wachstum an den Tag, und die Höhe der Umsätze geben Netflix mittlerweile die Möglichkeit, beim Erwerb von Inhalten mit anderen großen (klassischen) Mitbewerbern zu konkurrieren. Auf lange Sicht scheint Netflix sich zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten zu entwickeln. Das digitale Geschäft ist unter dem Gesichtspunkten der Kosten besonders attraktiv, weil die Kosten des Versands der DVDs/Blu-Rays entfallen. Diesen Trend belegen auch die Zahlen: Gab Netflix in dem ersten Halbjahr 2009 noch 89 Millionen US-Dollar für den Versand aus, waren es in diesem ersten Halbjahr nur 61 Millionen US-Dollar. Die Versandkosten sanken also trotz der steigenden Kundenzahl. Der Hintergrund: Das Netflix Angebot lässt sich durch die Kunden eben auch über Videostreaming beziehen – was natürlich komfortabler ist, als auf die DVD im Briefkasten zu warten!

 

Dank der Unterstützung der verschiedenen Plattformen (Nintendo Wii, Xbox 360, …) konnte Netflix die Zahl der gestreamten Inhalte im 2. Quartal um 61% steigern, im Vorjahresquartal verzeichnete man nur ein Wachstum von 37%.Von Juni letzten Jahres bis Juni diesen Jahres hat Netflix fast 5 Millionen Neukunden gewonnen. In 2011 soll Netflix die 20 Millionen Abonnenten-Marke erreichen. Zum Vergleich: Der größte amerikanische Kabelnetzbetreiber Comcast hat 24,6 Millionen Kunden. Der Erwerb von Filmen und TV-Serien könnte allerdings für Dienste wie Netflix bald noch teurer werden. Muss der amerikanische Fernsehanbieter HBO 50% der Erlöse an Studios zahlen, sind es bei Netflix momentan nur 30%. Doch die Studios werden diesen Punkt auf den Tisch bringen.

Entwicklung ist auf guten Wegen, aber die Zukunft ist offen

Noch ist es zu früh, Dienste wie Netflix als wirklichen Konkurrenten zu Kabelnetzbetreibern anzupreisen – die Entwicklung steht erst am Anfang. Auch gerade in Deutschland wird eine solche Entwicklung noch ihre Zeit brauchen. Videoload, Lovefilm oder das Angebot des deutschen iTunes Stores werden nur sporadisch genutzt. Zwar zeigte sich Apple-Deutschland-Sprecher Georg Albrecht gegenüber dem österreichischen derStandard.at erfreut über die „sehr gute Annahme des TV-Serien- und Filmbereiches“ im iTunes Store, doch mit der Nutzung in den USA kann Deutschland nicht mithalten. Die Amerikaner haben im Vergleich zu uns Europäern geringere Berührungsängste mit Video on demand-Angeboten. In einigen Jahren wird sich zeigen, ob sich hier ein „deutsches Netflix“ durchsetzen kann.

Weiterführendes

» Onlinevideotheken im Vergleich
» Video on Demand Vergleich

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