Streaming bietet eine Fülle an Innovationen. So ist es nicht nur möglich, Spiele von Sportereignissen (wie der bald stattfindenden UEFA EURO 2024) im gestochen scharfen HD zu empfangen, es ist bereits jetzt möglich, nebenher Informationen zum Lieblingssportler abzurufen. Ab Herbst werden die drei größten Medienkonzerne allerdings noch deutlich weiter gehen. Was geplant ist und welchen Effekt es für Deutschland haben könnte, lesen Sie nachfolgend.
Mit Joint-Ventures in die Zukunft
Um das Sport-Streaming-Erlebnis nachhaltig zu gestalten, arbeiten die drei größten Medienkonzerne der USA, Disney, Fox und Warner Discovery an einem Projekt, welches das Ziel hat, das komplette Repertoire zu bündeln und für populäre Endgeräte, wie Smartphones verfügbar zu machen.
Dafür arbeiten die drei Unternehmen in einem Joint-Venture zusammen. Für Nutzer wäre dieses Konzept zuerst einmal sehr komfortabel, denn mit nur einer App wären Live-Spiele der NFL, NBA oder auch NHL direkt abrufbar – ohne dass dafür mehrere Abonnements abgeschlossen werden müssten.
Auf den zweiten Blick wäre dieses Konzept besorgniserregend. Der Streamingdienst FuboTV schätzt, dass der Zusammenschluss der drei großen Streaming-Anbieter zu einer Monopolstellung führen könnte.
Dadurch wäre es möglich, daß diese nicht nur die Preise nach Belieben anpassen, sondern auch von Lizenznehmern deutlich höhere Gebühren verlangen. Um dies zu verhindern, hat FuboTV vor dem Supreme Court eine Kartellklage eingereicht.
Die Lage in Deutschland
Sollte die Klage scheitern und Disney, Fox sowie Warner Discovery könnten ihr Joint-Venture etablieren, würde dies zu einer Monopolstellung führen, wodurch kleinere Anbieter schnell vom Markt verschwinden dürften.
Durch den Zusammenschluss könnte es zudem passieren, dass die Anbieter auch auf dem europäischen Markt Fuß fassen und künftig im TV-Rechte-Poker mitspielen – dies ist zum aktuellen Zeitpunkt aber noch Zukunftsmusik.
Dass sich die Streaming-Landschaft verändert, ist dagegen schon jetzt spürbar. So kippte das Bundeskartellamt die “No Single Buyer” Regel und ermöglicht damit, dass nur ein Anbieter die TV-Rechte der DFL erwerben kann.
Somit wäre das Joint-Venture der drei amerikanischen Medienkonzerne durchaus in der Lage, sich am deutschen Markt zu etablieren. Wie Sky, Amazon Prime Video oder auch DAZN darauf reagieren werden, bleibt abzuwarten.
Quellen: reuters.com, nzz.ch, FuboTV
Bild im Artikel: © IPTV-Anbieter.info
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