Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass Piraterie ein Treiber für den Erfolg von Streaming-Diensten ist. Zu diesem Ergebnis kam auch eine Studie über Kodi-Streaming-Boxen der University of Delaware.
Kodi – die freie Mediaplayer-Software
Bei Kodi handelt es sich um eine frei verfügbare (Open-Source) Mediaplayer-Software, die im Vergleich zu anderen Programmen Inhalte aus dem Internet bereitstellt, um einen gewissen Mehrwert zu bieten.
Dank des offenen Ansatzes, ist es äußerst leicht, Plugins zu programmieren, die über Kodi ebenfalls auf die Streaming-Box gebracht werden können. Über diese Möglichkeit können so auch illegale Quellen eingebunden werden.
Das blieb den großen Konzernen wie den Hollywood-Studios allerdings nicht verborgen und es kam zu einer Abmahnwelle mit zum Teil hohen Schadensersatzansprüchen. Dadurch konnten die Kodi-Boxen größtenteils wieder vom Markt gedrängt werden.
Wie die illegalen Boxen Netflix geholfen haben
Jetzt, einige Jahre später, haben mehrere Medienforscher der University of Delaware die Auswirkungen der Kodi-Boxen auf das Nutzungsverhalten untersucht. Die Studie stellte dabei fest, dass die Boxen die Piraterie erleichtern und somit die Rentabilität anderer Inhalte erheblich beeinträchtigen.
Interessant ist allerdings auch der Punkt, dass Besitzer solcher Streaming-Boxen deutlich mehr Inhalte abgerufen haben. Dabei waren es allerdings nicht nur illegale Portale, sondern auch legale Anbieter wie Netflix, Amazon und Co. wurden verstärkt gestreamt.
Darüber hinaus stieg auch die Internetnutzung deutlich an und betrug nach Einführung von Kodi pro Haushalt etwa 2,88 Gigabyte. Auf Platz eins fand sich dabei YouTube mit 0,57 Gigabyte wieder, während direkt dahinter Netflix mit 0,52 Gigabyte folgte.
Einen Schaden brachten die Kodi-Boxen eher den Kabel-TV Anbietern, da Nutzer ihre zum Teil teuren Verträge kündigten. Streaming-Anbieter haben von den Boxen sogar profitiert, da Anbieter so mehr Nutzer verzeichnen und ihre Stellung ausbauen konnten. Über die zunehmende Popularität des Streamings konnten sich auch Anbieter mit Gratisinhalten etablieren.
Für ihre Ergebnisse werteten die Medienforscher das Nutzungsverhalten von über 10.000 Haushalten im Zeitraum zwischen 2007 und 2018 aus.
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Quelle: winfuture.de
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