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16. 12. 2009

Die Fernsehlandschaft wird sich im kommenden Jahr deutlich verändern. Einerseits starten ARD und ZDF den HD-Regelbetrieb, andererseits bringen die privaten Fernsehsender Programme in HDTV an den Start. Doch diese technischen Steigerungen stellen für Kabel- und IPTV-Anbieter durchaus Risiken dar.

Aktuelle Umfrage

Die Unternehmensberatung Mücke, Sturm & Company hat in einer aktuellen Erhebung den Einfluss von HDTV auf die Sender und Distributoren ermittelt. Fazit der Umfrage: Viele Anbieter haben kaum Entscheidungsspielräume. Eine harte Schlussfolgerung, die keine große Freude über HDTV vermuten lässt. Patrick Sturm, Geschäftsführer von Mücke, Sturm & Company bringt es auf den Punkt: „Auch wenn manche Akteure nicht direkt von einer HD-Einführung profitieren können, haben sie keine andere Wahl, als auf den fahrenden Zug aufzuspringen“.

Hohe Umstellungskosten

Die Umstellung auf HDTV ist mit hohen Kosten und technologischen Problemen verbunden. Daher gehen Experten davon aus, dass frühestens 2012 ein größerer Anstieg von Sender in HD-Qualität zu erwarten ist. „Damit HDTV bis 2012 zum Standard in der digitalen Fernsehübertragung wird, sind geringe technologische Zugangsvoraussetzungen, ein attraktiver Content und eine erlebnisorientierte Vermarktung die zentralen Erfolgsfaktoren“, ist sich Sturm sicher. Um beim Rezipienten zu punkten, sei ein problemloser Empfang ohne Zusatzhardware eine Grundvoraussetzung. Ob sich Techniken wie „HD+“ wirklich an solchen Grundsätzen orientieren, bleibt an dieser Stelle offen.

Mehrkosten für die Übertragung

Das Fernsehsignal muss nach erfolgter senderinterner Umstellung natürlich auch zuverlässig und in hoher Qualität an den Endkunden geliefert werden. Auch hier fallen im Vergleich zu herkömmlichem SDTV wesentliche höhere Kosten an. Trotz der hohen Mehrkosten können sich die Investitionen lohnen, teilt Patrick Sturm mit.

Unterschiedliche Sichtweisen

Der Unternehmensberater gibt an, dass vor allem die Satellitenbetreiber und die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten von der Umstellung profitieren könnten. Mit der Vermietung von Transponderkapazitäten kann eine Satellitenplattform ihre Einnahmen erhöhen und zur Refinanzierung beitragen. Die öffentlich-rechtlichen Sender könnten die Innovation voranbringen, da sie nicht auf Werbeeinnahmen angewiesen sind. Anders ist die Situation bei den werbefinanzierten Sendern. Durch HDTV lassen sich die Werbeeinnahmen nicht unmittelbar steigern. „Generell sollte die Priorität beim HDTV-Ausbau der privaten TV-Sender eindeutig auf den meistgesehenen Sendern liegen“, so Sturm.

Kabelnetzbetreiber und IPTV-Anbieter

Auch die Betreiber von Kabelnetzen und Anbieter von IPTV müssen mit Investitionen rechnen. Allerdings kann hier nur ein kleiner Teil der Kosten an die Kunden weitergereicht werden. „Mittelfristig stellt die Verbreitung von HD über ADSL eine Alternative zum
aufwendigen VDSL-Netzausbau dar“, ist sich Sturm sicher. Trotzdem rät der Unternehmensberater, dem Satellitenangebot zu folgen. Um am Markt bestehen zu können, sollte über Kabel und IPTV ein mindestens gleich umfangreiches Angebot an hochauflösenden Sendern gezeigt werden.

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Quelle: Mücke, Sturm & Company
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