Argentinien: Google soll MagisTV entfernen

Argentinien geht gegen illegale Streaminganbieter vor und wendet sich diesbezüglich an Google. Laut einem argentinischen Gericht, ist der Konzern angewiesen, die illegale Plattform MagisTV von allen Geräten zu entfernen. Und wie das Urteil für Deutschland zu bewerten?

Google in der Pflicht

Ein argentinisches Gericht geht gegen illegale Streaminganbieter vor. Das Gericht wendet sich diesbezüglich an den Technologiekonzern Alphabet (besser bekannt als Google).

Laut Urteil, soll der Konzern auf allen Geräten, die auf der Android-Plattform aufbauen, die App MagisTV löschen. Dabei handelt es sich um eine große, illegale Streamingplattform, die aktuelle Filme und Serien per Sideload zur Verfügung stellte.

Das sich Argentinien diesbezüglich an Google wendet, liegt darin begründet, dass die Geräte des Konzerns die Marktführerschaft besitzen. Knapp 90 Prozent aller Einwohner setzen auf ein Endgerät mit Android als Unterbau.

Weiterhin setzte das Gericht Sperrungen von Domains sowie Verhaftungen um. Auch manipulierte Set-Top-Boxen wurden eingezogen.

Hinweis: MagisTV ist nicht mit dem deutschen Content-Unternehmen Magis TV GmbH zu verwechseln.

Was das Urteil für Deutschland bedeutet

Die entsprechende App und Plattform MagisTV sind in Deutschland nicht verfügbar, sodass es ohne VPN nicht möglich sein dürfte, darauf zuzugreifen. Allerdings stellt sich die Frage, ob Google auch hierzulande auf die Geräte zugreifen kann.

Android geht auf seiner deutschen FAQ-Seite nicht weiter auf dieses Thema ein, sondern verspricht, dass Nutzer stets die Kontrolle über die eigenen Daten haben. Aus technischer Sicht ist ein Zugriff seitens Google immer dann möglich, wenn Google-Dienste vorhanden sind.

Hintergrund ist, dass die Apps stets mit Google-Servern kommunizieren (müssen). Weiterhin darf Google in Deutschlands Apps (auch bereits gekaufte) und Inhalte ohne Zustimmung der Nutzer entfernen – eine Erstattung des Kaufpreises gibt es nicht.

Bezüglich des Datenschutzes hat Google indessen aufgeholt. So verpflichtet sich der Konzern zur Einhaltung der DSGVO. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass das Urteil eine Signalwirkung besitzt, Google mit der Entfernung auch in Deutschland rechtssicher handelt.