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25. 11. 2009

Das Phänomen ist vor allem Computernutzern bekannt: Legt man sich einen neuen PC zu, so gehört er morgen bereits zu den älteren Modellen, nach einigen Monaten legt der Händler einen Neukauf nahe. Die Frage nach der Notwendigkeit ist längst nicht mehr die Entscheidende, Text- und Grafikbearbeitung sind für kaum einen Rechner ein Problem. Im TV-Markt gab es bisher eine gewisse Konstanz: Über Jahrzehnte hinweg hielt sich der PAL-Standard. Nachdem sich nun langsam aber sicher HDTV durchsetzt, ist der Nachfolger bereits in Entwicklung – Ultra High Definition.

UHD setzt Maßstäbe

Ultra High Definition, kurz UHD, setzt neue Auflösungsmaßstäbe: 7.680 x 4.320 und 3.840 x 2.160 Pixel lauten die beiden Spezifikationen für den HDTV-Nachfolger. Damit übertrifft man gar die gängige Kinoauflösung, die bei Standardfilmmaterial mit etwa 4.000 Pixel pro Zeile angegeben wird (4K Auflösung). Selbst die „kleinere Variante“ erfüllt mit 3.840 Pixel pro Zeile die Anforderungen der Lichtspielhäuser.

Mehrwert oder Marketinggag?

Der Mehrwert dieser enormen Auflösung bleibt fraglich, denn was im Kinosaal bei einer Leiwandbreite von mehreren Metern durchaus sinnvoll ist, kann im heimischen Wohnzimmer bei vergleichsweise kompakten TV-Geräten wohl kaum denselben Effekt erzielen. Zum Problem könnten auch die enormen Datenmengen werden: wurde für die Wiedergabe von HD-Videos eigens die Blu-Ray Disc entwickelt, so fehlt es bislang an geeigneten kostengünstigen Datenträgern um UHD-Material zu vervielfältigen. Denn das Ultra High Definition Bild ist bei voller Auflösung rund viermal so hoch und breit wie HD-Bilder, das bedeutet die 16-fache, im Vergleich zum Standard PAL-Bild fast die 100-fache Datenmenge. Eine normale DVD könnte nur wenige Minuten UHD-Videos fassen. Eine Verbreitung per Satellit oder Kabel wäre derzeit technisch unmöglich – es fehlen schlicht die Bandbreiten.

Marktforscher: UHD kommt

Trotz alledem bescheinigt das US-Marktforschungsinstitut In-Stat dem neuen Format blendende Zukunftsaussichten. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie sollen bereits 2017 erste Fernsehausstrahlungen in UHD erfolgen, schon zuvor könnte der Standard im Heimkinogeschäft eine entscheidende Rolle spielen. Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre wird die Industrie entsprechende Geräte zumindest Testweise auf den Markt bringen, so In-Stat. Bis 2022 rechnet das Institut damit, dass jeder fünfte Haushalt in Europa ein UHD-fähiges Fernsehgerät besitzt, 2025 sollen es knapp 30% sein. Ob die Marktforscher recht behalten werden letztlich die Kunden entscheiden, hat sich doch gerade der deutsche TV-Markt im letzten Jahrzehnt recht innovationsmüde gezeigt – das HD-Format ist schließlich eine Erfindung der 1990er und selbst im Jahr 2009 noch nicht flächendeckend verbreitet.

 

Quelle: In-Stat
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