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19. 04. 2010

Moderne Zeiten stellen moderne Anforderungen und fordern moderne Lösungsansätze. Seitdem das Internet durch explosiv gestiegene Bandbreiten die Möglichkeit schafft, Musik und Videos zu übertragen, hat es die Medienwelt revolutioniert. Doch kreist allgegenwärtig die Frage: Sollten die User dafür zahlen, oder kann eine Finanzierung durch Werbung, wie sie im Privatfernsehen funktioniert, auch online gewinnbringend sein? Beim erfolgreichen Videoportal Hulu wird solcherlei gerade diskutiert, eine Metamorphose steht in Aussicht. Doch ob aus der Hulu-Raupe danach ein Schmetterling wird, bleibt abzuwarten.

Gewinnzone erreicht

Wie Hulu kürzlich bekannt gab, befindet sich das amerikanische Videoportal, an dem Medienriesen wie Walt Disney, NBC Universal und News Corporation beteiligt sind, seit zwei Quartalen in der Gewinnzone. Laut Hulu-Chef Jason Kilar ist Hulu im Online-Videomarkt nicht weniger als ein Revolutionär und hat es geschafft, Video-on-Demand Angebote, darunter Spielfilme, Serien und Dokumentationen, auf den Massenmarkt zu bringen. Darüber hinaus plant man, Hulu nicht mehr nur auf PC-Schirmen nutzbar zu machen – eine Applikation für Apples neues iPad ist nur ein Beispiel dieser Strategie.

Druck von Oben

Der Erfolg, ja gar der Hype, den Hulu in den letzten Monaten und Jahren erfahren hat, ist letztlich nicht nur auf die große Auswahl an Videoinhalten zurückzuführen – ein entscheidender Erfolgsaspekt ist, dass das Angebot kostenfrei ist. Doch genau damit scheint bald Schluss zu sein: Die beteiligten Unternehmen drängen immer heftiger darauf, Bezahl- und Abomodelle einzuführen. Bezeichnend für die neue Denkweise ist dabei ein Kommentar von NBC Universal-Chef Jeff Zucker, der vermeldete, mit Hulu tausche man „entsprechende Dollar für eventuelle Zehn-Cent-Stücke ein“. Auch der stellvertretende Hulu-Chef Chase Carey bläst in das gleiche Horn: „Es ist an der Zeit für Online-Sendematerial der Broadcaster ein Preismodell einzuführen“, sagte er kürzlich – ob aus Überzeugung oder unter Druck ist nicht überliefert. Was, wie viel und ab wann zu bezahlen sein wird, wurde noch nicht öffentlich gemacht. Es kursiert jedoch die Ansicht, dass es wohl nicht alle Hulu-Videos treffen wird. So bleiben Inhalte der US-Sender ABC, NBC und FOX wohl weiter kostenfrei, schließlich sind diese auch auf den Internetseiten der Networks kostenlos abrufbar.

Der Preis ist heiß

Die neuen Möglichkeiten des World Wide Web stellen nicht nur dir Industrie vor große Herausforderungen, auch die Nutzer müssen sich entscheiden ob sie bereit sind, für Medien – seien es Filme, Lieder oder Nachrichten -, Geld auszugeben. Das solcherlei nicht kostenlos und ohne Aufwand produziert werden kann, dürfte jedem klar sein – und doch ist der Kreis der Zahlungswilligen überschaubar. Ein einfaches Beispiel illustriert dabei, wie das Internet menschliche Gewohnheiten ändert. Lässt man in einem Multimediageschäft eine CD oder DVD in die Tasche gleiten ohne dabei zu beabsichtigen diese dann auch zu bezahlen, scheint der Fall einfach: Diebstahl, entwenden fremden Eigentums, Strafe. In den Weiten des Internets werden allerdings meist andere Maßstäbe angelegt. Dieselbe Musik, derselbe Filme wird dort meist bedenkenlos heruntergeladen. Dem wird die Industrie durch Verbote und Bezahlmodelle allein nicht beikommen können – ein Umdenken muss her, transparente und angemessene Preise können ein Anfang auf diesem Weg sein.

Quelle: The New York Times
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