« News Übersicht
15. 11. 2011

Die Satellitenplattform HD+ des luxemburgischen Betreibers SES Astra war von Anfang an von scharfer Kritik begleitet. Nicht die Leistung an sich – die Verbreitung von zahlreichen privaten Fernsehprogrammen in HDTV – wurde kritisiert, sondern die „Servicepauschale“ die ab dem zweiten Jahr fällig wird. Das könnte dem Unternehmen nun zum Verhängnis werden: Immer weniger Nutzer verlängern.

Kennzahlen vorgelegt

Das Unternehmen SES Astra hat seine aktuellen Bilanzkennzahlen vorgelegt, und spricht zufrieden von mehr als 1,5 Millionen Nutzern, die per Smartcard das Senderbouquet von HD+ nutzen. Damit stelle man einen neuen Rekord auf, so das Unternehmen. So konnte auch der Gewinn nach Steuerabzug von SES Astra gesteigert werden. Im vergangenen Quartal landeten mit 159,3 Millionen Euro ganze 15,6 Millionen Euro mehr in der Kasse als im vorangegangenen Jahresviertel.

Trügerische Zahlen

Betrachtet man die Anzahl von mittlerweile 1,5 Millionen HD+ Nutzern, mag einen das zuerst beeindrucken. Bei näherem Hinsehen ist allerdings die Zahl derer, die auch über das erste kostenfreie Jahr hinaus HD+ Nutzer bleiben, und dafür 50 Euro „Servicegebühr“ entrichten, interessant. Diese Zahl stimmt weit weniger positiv: 250.000 zahlende Kunden verzeichnet HD+ derzeit. Immerhin ein Zuwachs von 136.000 Kunden in den letzten sechs Monaten, monatlich also etwa 11.300.

Nur jeder Zweite verlängert

Setzt man diesen Zuwachs in Relation zu denen, die sich nach einem Jahr kostenfreier Nutzung gegen HD+ entschieden haben, sollte das die Luxemburger bedenklich stimmen. So entscheiden sich laut SES Astra zwar „deutlich über 50 Prozent“ für eine Weiternutzung, was im Rückschluss allerdings auch bedeutet, dass sich jeder zweite Nutzer dagegen entscheidet. Im Frühjahr lag die Rate wohl noch bei etwa 70 Prozent.

Fehlersuche

Stellt sich die Frage, ob sich hier nur die seit dem Start von Premiere Anfang der 1990er Jahre geltende Regel mit Pay-TV könne man in Deutschland kein Geld verdienen, bestätigt? Gut, SES Astra bezeichnet sein Angebot nicht als Pay-TV, doch es scheint sich wohl für viele Deutsche nicht zu erschließen, warum Sie für werbefinanziertes Fernsehen zahlen sollen, müssen sie doch schon die lästigen Werbeunterbrechungen ertragen. Schließlich gibt es die Sender in Standardauflösung weiterhin kostenfrei. Und auch Sky – also „echtes“ Pay-TV fast ohne Werbeunterbrechungen – scheint mittlerweile denn Bann zu durchbrechen und konnte im vergangenen Quartal etwa 100.000 Kunden hinzugewinnen. Bleibt abzuwarten ob und wie lange SES Astra an seinem Finanzierungsmodell festhält.

Weitherführendes

» alles über HD+ per IPTV erfahren

Quelle: Sky, SES Astra
Hier klicken zum bewerten
[Total: 0 Durchschnitt: 0]

Günstige IPTV-Tarife

Zuhause Fernsehen über das Internet in 4K.
Schon ab 10 Euro monatlich.
Hier idealen Tarif finden!



Was meinen Sie zum Thema?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis:

Zunächst werden alle Kommentare einzeln moderiert und freigeschaltet. Wir behalten uns vor Beiträge die nicht direkt zum Thema des Artikels stehen zu löschen. Auch solche, die beleidigen/herabwürdigen oder verleumden oder zu Werbezwecken geposted werden.


Sei der Erste, der sich zu diesem Thema äußert!