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29. 09. 2014

Hat der VoD-Anbieter Watchever eine Zukunft? Die Lage für den Anbieter im deutschen Streaming-Markt ist überaus kritisch, denn Konkurrenten wie Netflix oder Amazon setzten dem Portal zu. Auch im Unternehmen gibt es Wirbel.

Fragezeichen bei Watchever

Neuanfang oder Ende? So lautet die Frage, wenn derzeit über den VoD-Anbieter Watchever gesprochen wird. Die Zukunft des Unternehmens scheint angesichts der aktuellen Marktlage ungewiss, und so konstatiert der „Spiegel“ dem VoD-Dienst derzeit „kaum noch Überlebenschancen“. Nachdem der Dienst Anfang 2013 eindrucksvoll gestartet war und ein offenbar vielversprechendes erstes Jahr hatte, kam Anfang 2014 ein großer Dämpfer, als Amazon sein VoD-Angebot (bis dahin Lovefilm) in den eigenen Premium-Service Prime integrierte. Schon im Juni 2014 hatte es Berichte über einen Möglichen Verkauf seitens des Mutterkonzerns Vivendi gegeben. Seit dem Netflix-Start sehen Branchenkenner kaum mehr eine Zukunft für Watchever.

Schulden und Managementwechsel

Über 100 Millionen Euro Verlust soll Vivendi angeblich bereits mit Watchever verloren habe. Laut „Spiegel“ habe es bereits Gespräche über den Verkauf des Dienstes an Wettbewerber wie ProSiebenSat.1 (Maxdome), Sky Deutschland (Snap) oder Netflix gegeben. Jedoch verliefen diese Verhandlungen ohne Ergebnis. Generell scheint angesichts der Situation beim Streaming-Dienst der Haussegen schief zu hängen, denn vor wenigen Tagen nahmen die Geschäftsführer Sabine Anger und Stefan Schulz ihren Hut. Ab sofort leitet Karim Ayari vom französischen Mutterkonzern Vivendi das Geschäft.

Übernahmen gescheitert

Wie es nach dem Management-Wechsel mit Watchever weiter gehen wird, ist offen. Während der Mutterkonzern keinen Käufer für die Tochter findet, könnte eine Neuausrichtung des Unternehmens eine denkbare Option sein. Jedoch erscheint es als wahrscheinlicher, dass der VoD-Dienst einen neuen Besitzer findet. Hinderlich ist dabei der angehäufte Berg von 100 Millionen Euro Schulden, wie der „Spiegel“ in seinem Bericht schreibt. So habe der ehemalige Premiere-Chef Georg Kofler angeboten, Watchever zu übernehmen – jedoch unter der Bedingung, dass Vivendi für die bisherigen Verluste aufkomme. Für den französischen Medienkonzern scheint das keine Option zu sein, denn bisher ist man nicht auf das Angebot eingegangen.

Gibt es eine Zukunft?

Wie es mit Watchever weiter geht, bleibt weiter ungewiss. In Anbetracht der aktuellen Marktlage mit starken Konkurrenten wie Netflix, Amazon und Maxdome, scheint es jedoch fast undenkbar zu sein, dass Watchever langfristig weiter als der Anbieter existieren wird, der er heute ist. Eine Übernahme durch die Wettbewerber wurde zudem bereits ausgeschlagen bzw. ist nicht attraktiv für diese, denn Infrastruktur und Inhalte sind bei den anderen Playern bereits vorhanden. Einzige Möglichkeit scheint ein Verkauf an Investoren zu sein – doch ob Watchever angesichts der angeblichen 100 Millionen Schulden als gutes Geschäft bezeichnet werden kann, scheint ebenfalls fraglich. Eine Abwicklung von Watchever wäre denkbar – was vor allem für die derzeit rund 350.000 Kunden ärgerlich sein dürfte.

 

Quelle: Watchever, Spiegel
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