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21. 05. 2014

ANGA COM 2014: Im Schatten von Netflix

von:

Redaktion IPTV-Anbieter.info

Pünktlich zum zweiten Tag der ANGA COM 2014 kündigte Netflix an, seinen VoD-Dienst bald in Deutschland zu starten. Damit brachte sich der Branchen-Primus selbst auf die Tagesordnung des TV- und Medien-Kongress. Wir fassen zusammen, wie die deutschen Anbieter den geplanten Deutschlandstart sehen.

Netflix kommt

Der zweite Messetag der ANGA COM 2014 stand im Schatten von Netflix. Wortwörtlich über Nacht hatte der US-amerikanische Video-on-Demand-Dienst offiziell angekündigt, noch in diesem Jahr in Deutschland an den Start zu gehen. Für sich genommen war das keine Überraschung, denn dieser Schritt hatte für 2014 schon als nahezu sicher gegolten. Weil das Kongress-Programm von ANGA COM und Medienforum NRW für den Vormittag jedoch den thematischen Schwerpunkt VoD ausgerufen hatte, landete das Thema gleich bei den richtigen Ansprechpartnern.

Netflix vs. deutsche VoD-Landschaft

Generell blicken die deutschen TV-Anbieter und Plattform-Betreiber nach eigenen Angaben dem Deutschlandstart von Netflix gelassen entgegen. Ob Manager von Sky Deutschland, RTL oder ProSiebenSat.1, alle sehen sich mit ihren Strategien für Abruf-Angeboten gut aufgestellt – denn schließlich falle VoD „nicht 2014 plötzlich vom Himmel“, wie Marc Schröder von RTL interactive es auf den Punkt brachte. Das wirklich radikale sei jedoch die Preispolitik, die Netflix als Anbieter verkörpere – und die in Deutschland schon über andere Angebot wie Watchever Einzug gehalten hat. Der Markt für VoD beginne aktuell schneller zu wachsen – und wird mit dem Eintritt von Netflix neben einem Boom wohl auch einen starken Wettbewerb erleben, so die Grundannahme. RTL-Mann Schröder ist sich sicher, dass es in Folge dessen eine Bereinigung der Anbieter-Landschaft geben wird – denn der deutsche Markt vertrage keine vier bis fünf VoD-Player. Wer dabei das Zeitliche segnen wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Netflix vs. lineares TV

Auch die Auswirkungen auf das lineare Fernsehen wird sich in Grenzen halten, gaben sich die Experten aus dem TV-Bereich sicher. „Ich glaube nicht, dass es in Deutschland zu Cable-Cutting wegen Netflix kommt“, schloss Zattoo-Chef Dr. Niklas Brambring die Möglichkeit aus, dass Zuschauer ihr TV-Abos wegen des Starts der VoD-Plattform kündigen werden. Letztendlich werde das VoD-Geschäft das klassische TV nicht kanibalisieren. Wie Dr. Holger Enßlin von Sky Deutschland einwarf, sehe man im Hause seines Unternehmens den Bereich Pay-TV generell noch ausschließlich als Ergänzung des linearen TV-Angebots. Die VoD-Portale auf Abo-Basis würden heute zum Großteil nur Inhalte anbieten, die bereits im Free-TV gesendet wurden – und damit nicht im Premium-Bereich operieren. Netflix stellt da mit den meisten Inhalten seiner Bibliothek keine Ausnahme dar.

Pionierarbeit für Smart TV

Im Rahmen seiner Keynote wies Michael Loeb von der WDR Mediagroup darauf hin, dass Netflix letztendlich auch nur einen enormen Werbeaufwand betreibe, um sich uns Gespräch zu bringen. Eigenproduktionen wie „House of Cards“, „Lilyhammer“ oder „Orange Is The New Black“ errichte sich der Anbieter aus Gründen der Eigenvermarktung quasi einen Mythos. Jedoch ist sich Loeb auch sicher, dass Netflix dazu beitragen wird, dass deutsche Nutzer ihre Smart TVs endlich auch wirklich an das Internet anschließen. Nicht zuletzt die groß angelegte Marketing-Kampagne, die zum Deutschland-Start erwartet wird, soll die Nutzer für das Thema Internet auf TV-Geräten sensibilisieren.

 

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