Der frisch gestartete Web-TV-Dienst „Magine“ bietet im Gegensatz zu Zattoo auch zeitversetztes Fernsehen an. Zum Start war die Funktion jedoch erst bei ein bis zwei Handvoll Sendern nutzbar. Im Interview mit IPTV-Anbieter.info gab sich die Deutschland-Managerin von Magine jedoch zuversichtlich, dass schon bald weitere Sender folgen werden.
Die „dritte Säule“
Der Web-TV-Dienst Magine ist vor wenigen Tagen in Deutschland gestartet und hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Fernsehen neu zu denken. „Neben dem umfangreichen Senderangebot und der mobilen Nutzbarkeit von Magine TV, ist die zeitliche Flexibilität dank Timeshift und Catch-up die dritte Säule, die unseren Service einzigartig macht“, beschreibt die Magine-Deutschland-Managerin Friederike Behrends die Vorteile des Dienstes im Interview mit IPTV-Anbieter.info. Diese Dritte Säule war zum Beginn jedoch nur bei einigen wenigen Sendern nutzbar: Nur insgesamt elf der über 70 verfügbaren Sender ließen sich zum Deutschlandstart zeitversetzt abrufen. Auf Nachfrage gab sich Magine-Managerin Friederike Behrends zuversichtlich, „ … dass zeitnah weitere Sender folgen werden“.
Update: Im Februar 2019 wurde Magine TV leider wieder eingestellt.
Verhandlungen laufen
Wie Behrends weiter ausführte, verwenden die Verantwortlichen von Magine aktuell „viel Zeit und Energie“ darauf, um in Gesprächen mit Sendern und anderen Rechteinhabern weitere Freiheiten für die TV-Nutzung mit dem Dienst zu bekommen. Aktuell sind nur die Sender VIVA, DMAX, Eurosport 1, Nickelodeon, Bloomberg TV, Comedy Central, TLC im Magine Paket Access sowie die Programme Cartoon Network, Nick Junior, Your Family Entertainment und Duck TV im Kids-Paket mit Timeshift- und Catch-up-Funktion ausgestattet, was die Funktion vor allem bei den Hauptprogrammen weiter vermissen lässt.
Private und Öffentlich-Rechtliche
Welche Sender folgen sollen, ließ Frau Behrends im Gespräch offen. Aufgrund der bisherigen Restriktionen in Sachen Timeshifting ist es jedoch wahrscheinlich, dass RTL für seine Programme in naher Zukunft keine Zugeständnisse machen wird. Gleiches dürfte wohl auch für ProSieben Gültigkeit haben, denn immerhin generieren beide Sendergruppen Ihre Einnahmen über die Ausstrahlung von Werbung. Eine Vorspulfunktion würde jedoch das Umgehen der Werbung ermöglichen. Auch die Bereitschaft zur Flexibilität bei den ARD-Anstalten und dem ZDF sind in diesem Bereich schwer einzuschätzen. Eine zeitnahe Lösung wird es bei den Öffentlich-Rechtlichen wahrscheinlich nicht geben.
Wer kommt als Nächstes?
Angesichts der aktuellen Gegebenheiten scheinen zwei Szenarien denkbar. Erstens: Bei Magine werden in nächster Zeit ausschließlich kleinere Sender um die Funktionen Timeshifting und Catch-Up erweitert. Dazu könnten nach aktueller Senderliste Sport1, N24, Joiz, RiC, RT oder Aljazeera gehören, da diese bei Magine noch nicht über die Funktionen verfügen. Die zweite Möglichkeit wäre, dass Timeshifting und Catch-up für die privaten Programme vorerst ausschließlich in einem kostenpflichtigen Paket angeboten werden und sich Magine die Einnahmen mit den Senderhäusern teilt. Ob diese Möglichkeit angesichts der Klassifizierung der Features als „dritte Säule“ von Magine tatsächlich sinnvoll wäre, bleibt zu hinterfragen.
Das komplette Interview mit Magine finden Sie hier.
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