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16. 04. 2012

Sie ist derzeit in aller Munde: Die Analogabschaltung. In etwa zwei Wochen soll es in Deutschland schließlich soweit sein – die digitale Satellitenübertragung wird eingestellt. Wer sich bis dato nicht von seinem analogen Satellitenreceiver verabschiedet hat, wird sich wohl am 1. Mai über einen schwarzen Bildschirm ärgern müssen. Damit ist das Kapitel der analogen Fernsehübertragung beendet, oder etwa doch nicht? Laut einer aktuellen Studie wird es wohl noch bis 2017 dauern, bis Europa vollständig digitalisiert ist.

Längst nicht jeder Europäer schaut digital

Obwohl in manchen EU-Staaten schon eine Digitalisierungsquote von über 85 Prozent erreicht ist, also fast jeder Fernsehzuschauer Satelliten-, Kabel- oder terrestrisches Fernsehen digital empfängt, wird sich die vollständige TV-Digitalisierung der Europäischen Union wohl noch bis 2017 hinziehen, so das Ergebnis einer neuerlichen Studie des Marktforschungsinstituts Digital TV Research. So setzten bis Ende des vergangenen Jahres bisher laut Untersuchung nur zwei von 15 EU-Staaten auf vollständige Digitalisierung. 2012 sollen zwei weitere Staaten hinzukommen. In vier Jahren, also 2016, sind laut Bericht immer noch sechs europäische Länder nicht komplett digitalisiert.

Gros der EU-Staaten beendet analoge Satellitenübertragung

In diesem Jahr wird in den meisten europäischen Staaten die analoge Satellitenübertragung beendet, Portugal zieht als letztes Land erst im kommenden Jahr nach. Deutsche Haushalte können noch bis 30. April analoges Satellitenfernsehen empfangen, danach wird dieser Übertragungsweg eingestellt. Wer also sein Fernsehprogramm noch analog via Satellit empfängt sollte schnell umstellen, oder einen Wechsel zu Alternativen wie IPTV oder Kabelfernsehen erwägen. Letzteres wird auch über den April hinaus größtenteils analog verfügbar sein. Die großen, deutschen Kabelbetreiber haben sich entschieden, auch weiterhin analoges Fernsehen anzubieten – als Kundenservice wie mehrheitlich zu vernehmen ist.

„Re-Analogisierung“ stößt auf Kritik

Dieses „Re-Analogisierung“ genannte Verfahren, bei dem das digitale Fernsehsignal durch den Kabelnetzbetreiber wieder in ein analoges gewandelt wird, stößt zwar bei Nutzern auf Zuspruch, Fachleute üben aber teils heftige Kritik. So beurteilt Martin Deitenbeck, Geschäftsführer der Sächsischen Landesmedienanstalt in der neuesten Ausgabe des hauseigenen Magazins „Themen + Frequenzen“ das Vorgehen als „Unsinn“. Die Verantwortlichen würden gar nicht merken, „… was sie damit anrichten“, so Deitenbeck. Schließlich stünden durch diese Vorgehensweise nicht die erforderliche Bandbreite für Dienste wie HbbTV oder Video-on-Demand zur Verfügung. Für die Analog-Wandlung macht er aber weniger die Kabelnetzbetreiber, als vielmehr die Wohnungswirtschaft verantwortlich, „die ihren Mietern gern den einfachen Weg – hier TV, dort Dose, dazwischen Kabel“ erhalten wollen.

Stirbt analoges Fernsehen nie?

Auch wenn die Autoren der Digital TV Research Studie für Ende 2017 die vollständige TV-Digitalisierung der EU-Staaten erwarten, bleibt abzuwarten, ob diese bis dahin auch beim Endverbraucher vollkommen angekommen ist, oder ob die „Re-Analogisierung“ auch noch über Jahre hinweg stattfinden wird. Dies wird wohl vor allem durch die Ausstattung der Haushalte entschieden werden. Der Großteil der verkauften TV-Geräte sind schon heute Smart-TVs die immer öfter Sat- oder Kabel-Receiver integriert haben. So sollte bereits in wenigen Jahren jeder Haushalt in der Lage sein, digitales Fernsehen zu empfangen und sich die „Re-Analogisierung“ erübrigt haben.

Quelle: Digital TV Research, SLM
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