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17. 03. 2010

Des einen Freud, des anderen Leid – junge Zuschauer zieht es weg vom Fernseher hin zum Internet. Das „langweilige“ Fernsehen weicht dem „spannenden“ Internet mit all seinen Möglichkeiten lange oder kurze Videos verschiedenster Couleur zu beschauen, wann, wo und wie oft und lange man möchte. Das allein ist noch keine Neuigkeit. Neu ist allerdings das Bestreben der öffentlich-rechtlichen Sender, allem voran das ZDF, mit seinen Mediatheken den Angelhaken nach den verlorenen jungen Zuschauern auszuwerfen. Wie eine neue Studie nahe legt, scheinen sie damit allerdings im Trüben zu fischen.

JIM-Studie: Jugendliche nutzen Mediatheken kaum

Die jährlich vom Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest veröffentlichte Studie „Jugend, Information, (Multi-) Media“ (JIM) belegt ein marginales Interesse deutscher Jugendlicher an den Online-Videoangeboten der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. In einer repräsentativen Umfrage unter 1.200 12-19 jährigen gaben lediglich 3% an, die ARD oder ZDF Mediathek zu nutzen. Klassisches Fernsehen wird laut Studie immer noch weitgehend über den Fernseher konsumiert: Nur 4% der Befragten gaben an, Fernsehinhalte live via Internet zu schauen, immerhin 8% zeitversetzt.

ZDF zeigt sich gelassen

In Mainz zeigt man sich, konfrontiert mit den Ergebnissen der JIM-Studie, gelassen. „Die Nutzer der ZDF-Mediathek sind erheblich jünger als die Zuschauer des Fernsehprogramms. Und das, obwohl die Inhalte der Mediathek, etwa Nachrichtensendungen wie ‚heute’, nicht zielgerichtet auf ein sehr junges und jugendliches Publikum ausgerichtet sind“, lässt Rainer Stumpf vom ZDF auf Anfrage von IPTV-Anbieter.info wissen. Doch wie möchte man dann junge Zuschauer für die öffentlich-rechtlichen Programme gewinnen, wenn nicht mit der modernen und preisgekrönten Mediathek? Auch darauf haben die Mainzer eine Antwort: Die Kinder- und Jugendmarke „Tivi“ soll’s richten. „Für diese Zielgruppe bieten wir ein eigenes Internetangebot: www.tivi.de, die Website des ZDF-Kinderfernsehens, die in ihrem Umfeld zu den Marktführern gehört.“, so Stumpf.

Was kann man von YouTube lernen?

Unangefochtener Marktführer für Bewegtbildinhalte im Netz ist und bleibt YouTube. Das bestätigen auch die Zahlen der JIM-Studie: Zwei Drittel der Befragten gaben an solcherlei Portale zu nutzen. Was können ZDF und Co. daraus lernen? Da sich Fernsehanstalten auf die professionelle Produktion von TV-Inhalten verstehen, können es sicher nicht die User-generierten Videos sein, die YouTube überfluten. Doch zeigt das Portal eindrucksvoll, welch geringe Wertigkeit Auflösung und Wiedergabequalität auf die Quantität der Zuschauer haben. Vor allem Aktualität, einfache Bedienung und unglaubliche Vielseitigkeit machen YouTube zu dem was es ist: Dem erfolgreichsten Videoportal der Welt. Das hat man auch in Mainz erkannt, schließlich gibt es seit längerem einen eigenen ZDF YouTube-Kanal. Nun muss es nur noch gelingen User, allen voran junge, dort an den Haken zu bekommen, um sie per einholen der Angelschnur in die hauseigene Mediathek zu ziehen. Das Potential ist sicherlich gegeben.

Weiterführendes

» ÜBersicht aller Mediatheken
» Interview mit Youtube über Pläne und Ziele
» IPTV Tarifvergleich

Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, ZDF
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