Die Serien-Schmiede HBO will ab kommenden Jahr ein eigenständiges Video-on-Demand-Angebot starten. Damit trennt der Pay-TV-Anbieter seine Verbreitungswege – und bietet erstmals seine hochwertigen Inhalte wie „Game of Thrones“ auch abseits der klassischen TV-Abos an.
HBO öffnet sich
Der us-amerikanische TV-Anbieter HBO hat angekündigt, im Jahr 2015 einen eigenständigen VoD-Dienst zu starten. Damit geht die Programm-Schmiede, die unter anderem für aktuell erfolgreiche Formate wie „Game of Thrones“, „True Detective“ oder „Boardwalk Empire“ verantwortlich ist, neue Wege. Bisher waren die Serien und Filme des Pay-TV-Anbieters lediglich über das Online-Portal HBO Go abrufbar, das wiederum exklusiv im Zusammenhang mit einem klassischen Pay-TV-Abo nutzbar war.
Aufbruch
Mit der Ankündigung zur Trennung von linearem Pay-TV und dem zugehörigen Abruf-Portal in separate Angebote, schlägt HBO nun einen neuen Weg ein. Für einen klassischen TV-Anbieter ist dies ein mutiger Schritt, denn hierbei bricht das TV-Network mit den herkömmlichen Verbreitungswegen. Auf Deutschland bezogen, hätte es in etwa die gleichen Züge, wenn Sky seinen Abruf-Dienst Sky Go auch für Nicht-Abonnenten zugänglich machen würde.
Bisher kaum Details
Vorerst soll das Angebot nur in den USA an den Start gehen. Dass weitere Märkte folgen werden, ist aufgrund der internationalen Aktivitäten von HBO jedoch sehr wahrscheinlich. Zu welchen Konditionen der Zugriff auf das neue VoD-Portal angeboten wird, dazu gibt es bisher noch keine offiziellen Angaben. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass sich der Preis nicht an den niedrigen Bereichen der VoD-Konkurrenz knapp unter 10 US-Dollar orientieren wird. Vielmehr ist mit einer monatliche Gebühr in einer deutlich höheren Preisklasse zu rechnen.
Nachfrage scheint hoch
Für die Entscheidung zu Gunsten einer eigenständigen VoD-Plattform aus dem Hause HBO, gibt es gleich mehrere Gründe. Zum einen ist eine immer größere Zahl von vor allem jungen Nutzern nicht mehr bereit, für lineares Fernsehen zu zahlen. Abruf-Angebote wie Netflix oder Hulu bieten hochwertige und gefragte Inhalte und gehören auch dank ihres hohen Nutzungskomforts schon längst zum Standard in vielen Haushalten. HBO steht selbst aber ebenso für hochwertige Inhalte – von Klassiker-Serien wie „The Wire“ und „Sopranos“, bis zu aktuellen Erfolgen wie „True Detective“ oder „Game of Thrones“. Weil bisher nur Abonnenten in den Genuss der beliebten Formate kommen, zählt HBO laut Variety zu den am meisten raubkopierten Networks in den vergangenen Jahren. Dieser Trend spricht für eine potentiell hohe Nachfrage nach einem einfacheren Zugang zu HBO-Inhalten, die zukünftig mit einem eigenen VoD-Angebot bedient werden soll.
Quelle: HBO, Variety
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