Im Kino scheint die 3D-Strategie der Hollywood-Studios aufzugehen, immer mehr Zuschauer zieht es inzwischen in die zahlreicher werdenden 3D-Filme, ein Lichtblick für die durch Heimkino und Co. gebeutelte Kinobranche. Doch die Hersteller von Consumer Electronic wollen nun nachziehen und das dreidimensionale Erlebnis auch ins Wohnzimmer holen.
Schon 2010 auf dem deutschen Markt
Der Fortschritt in der Elektronikbranche gewinnt durch die starke Konkurrenzsituation weiter an Fahrt. 3D-Fernseher wurden zwar von verschiedenen Unternehmen bereits im Sommer angekündigt, doch zu diesem Zeitpunkt war zunächst nur von kleinen Auflagen für den „professionellen Einsatz“ die Rede. Die Geräte sollten beispielsweise in der Medizin zum Einsatz kommen, und waren noch nicht für das heimische Wohnzimmer konzipiert. Das soll sich nun ändern, bereits im kommenden Jahr wollen verschiedene Unternehmen 3D-Fernsehgeräte für den Heimgebrauch auf den deutschen Markt bringen.
Verschiedene Verfahren
Die Hersteller setzten dabei auf verschiedene Verfahren. Einige Modelle arbeiten mit Polarisationsbrillen, welche auch im Kino zum Einsatz kommen. Hier werden parallel Bilder für das linke und rechte Auge gezeigt, welche dann von Filtern in der Brille getrennt werden. Beim Konkurrenzverfahren werden so gennante Shutter-Brillen verwendet. Diese schließen jeweils für Millisekunden das Glas vor dem linken oder rechten Auge und lassen nur das in diesem Moment angezeigte Bild durch. Nachteile dieses Verfahren sind die recht aufwendige Synchronisation von Fernseher und Brille und die notwenige Stromversorgung über Batterie. Die neueste Entwicklung stellen autostereoskopische Displays dar, die komplett ohne Brille arbeiten. Durch sehr viel höhere Auflösung als bei HD-Geräten üblich und der Notwendigkeit, gleichzeitig mindestens 10 Bilder darzustellen, sind diese Geräte für den Heimanwender allerdings noch unerschwinglich und werden nur im Medizinischen Bereich eingesetzt.
Noch fehlen die Inhalte
Die Technologie mag beeindrucken, doch noch fehlen schlicht und einfach die Inhalte. Zurzeit gibt es weder Spielfilme in 3D-Optik zu kaufen, noch wagen sich TV-Sender an die Ausstrahlung. Lediglich 11 3D-Filme wurden 2009 in deutschen Kinos gezeigt. Daraus ergibt sich eine entscheidende Startschwierigkeit, zum einen wird kaum ein Sender in die teure Technologie investieren, wenn so gut wie keine stereoskopischen Fernsehgeräte in den Haushalten vorhanden sind. Zum anderen werden die Zuschauer zögern, sich einen teuren 3D-Fernseher zuzulegen, wenn es kaum Sendungen und Filme zu sehen gibt. Als einziges Medienunternehmen hat der britische Pay-TV Konzern Sky die Ausstrahlung eines eigenen 3D-Kanals für 2010 in Aussicht gestellt, allerdings nur in Großbritannien. Sky-Deutschland plant dies nicht. Trotz angebotener Geräte, wird die 3D-Technologie bis zur Veröffentlichung entsprechender Inhalte wohl vorerst noch ein Schattendasein führen. Wie die steigenden Kinobesucherzahlen zeigen, birgt die neue Technologie allerdings erhebliches Potential.
Weiterführendes
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Quelle: Sky, Panasonic, JVC
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