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07. 10. 2014

Lokales Fernsehen in Deutschland steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Zum Auftakt der Fernsehmesse in Leipzig, wurde am Montag ein wichtiger Aspekt in den Fokus gerückt: Lokal-TV muss die Digitalisierung leben.

Keine digitale Ausrichtung

Während die Digitalisierung die TV-Ausstrahlung technisch verändert, steckt die Herangehensweise der Veranstalter von Lokal-TV-Programmen oftmals noch in der analogen Welt fest. Die Digitalisierung dürfe jedoch nicht ausschließlich technisch umgesetzt werden, sondern „muss auch gelebt werden“, appellierte Detlef Stiemer, Gründer von Info TV Leipzig, am Montag im Rahmen der Fernsehmesse 2014 in Leipzig. Bisher sei zwar die Übertragung der Signale für die Ausstrahlung auf digitale Technik umgestellt – in den Köpfen der Programm-Macher sei jedoch vielerorts noch das analoge Denken vorhanden.

Umdenken gefordert

Die Verantwortlichen von Lokal-TV-Sendern sollten demzufolge die Vorteile der Digitalisierung in Bereichen wie Auswahl und Produktion von Inhalten stärker nutzen. Das Bespielen von neuen Kanälen rund um Smart TV, Facbook, Youtube und andere digitale Medien sei ebenfalls erforderlich, um in Zukunft weiter als lokales Medium stattzufinden. Dass Lokal-TV nur in der Dimension Fernsehen denke, sei mittlerweile überholt. Die Mehrfachverwertung von Bewegtbildinhalten werde immer wichtiger, betonte Stiemer.

Vom TV-Sender zum Bewegtbild-Produzent

Qualitativ sei Lokal-TV in Sachen Online-Berichterstattung teilweise gleichauf mit der Video-Berichterstattung der lokalen Zeitungen, so eine der Thesen des Podiums zur Qualität im Lokalfernsehen auf der Fernsehmesse 2014. Hier könnten Lokal-TV-Sender jedoch ihre Stärken Ausspielen, die neben der tagesaktuellen Berichterstattung von lokalen Ereignissen vor allem in der Bewegtbild-Produktion liegen dürften. Das ursprünglich aus dem TV-Bereich stammende Handwerk, muss demnach in den lokalen Medienhäusern im Hinblick auf die neuen Ausspielwege weiterentwickelt werden. Weitere Vorteile, wie beispielsweise die Verfügbarkeit von bestehenden Video-Archiven mit lokalem Bezug, sollten ebenfalls ausgespielt werden.

Digitalisierung und Monetarisierung

In Hinblick auf die Verbreitung von neuen Medien gebe es jedoch ein Problem, wie Matthias Heigl vom Lokalsender TV Meissen zu Bedenken gab: Die komplett privat finanzierten Lokalsender haben bisher aus wirtschaftlicher Sicht nichts von ihren Online-Videos. Selbst Beiträge mit hohen Zugriffen, wie beispielsweise von der letzten Hochwasser-Katastrophe in Sachsen, lassen sich bisher nicht in Erlöse umwandeln. Hier brauche es ertragfähige Modelle – auch für lokale TV-Sender. Doch vor diesem Problem stehen die TV-Sender nicht allein, denn auch andere klassische Medien wie Zeitungen haben das Problem, dass die Online-Einnahmen deutlich geringer sind als in der Offline-Welt üblich. Trotzdem können sich Lokal-TV-Sender mittlerweile offenbar nicht mehr leisten, auf Aktivitäten in digitalen Medien zu verzichten. Lediglich die Aufbereitung und Verteilung der Inhalte muss offenbar in den lokalen Häusern weiterentwickelt werden – inklusive neuer Erzähl-Formen und -Techniken. Zusammenfassend sagte Michael Sagurna, Präsident des Medienrates des Fernsehmesse-Veranstalters SLM, folgerichtig: „Bewegtbild wird immer wichtig sein und wichtiger werden.“ Ob lokale Inhalte in Zukunft über reines Streaming oder weiter im linearen Fernsehen zu sehen sein wird, könne man nicht voraussagen. „Selbst nicht mit einem Blick nach Amerika“, fügte Sagurna an.

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