Das Bundeskartellamt hat dem Joint-Venture zwischen dem Sender RTL II und Warner Bros Discovery grünes Licht gegeben. Bereits 2026 sollen unter dem Namen „El Cartel Brothers“ die TV-Werbeflächen bespielt werden. Die Medienagenturen begrüßen den Schritt des Kartellamtes.
Laut WBD: Ein Signal der Stabilität
Das Bundeskartellamt (zur Pressemitteilung) sieht in dem Schulterschluss von Warner Bros Discovery (WBD) und RTL II positive Signale und eine Stärkung der Konkurrenzfähigkeit kleinerer Anbieter. Hintergrund ist die marktbeherrschende Stellung von ProSiebenSat.1 Media und der RTL Gruppe auf dem deutschen TV-Werbemarkt.
Weiterhin dürfen die Expansionsbestrebungen amerikanischer Anbieter nicht verachtet werden. Netflix, Prime Video sowie YouTube sind nicht nur beliebte Streaminganbieter, sie bieten zugleich eine Vielfalt an Werbeflächen. Entsprechend bewertet das Bundeskartellamt die Zusammenlegung der beiden Unternehmen als positiv.
Warner Bros Discovery sieht in der Allianz ein Signal der Stabilität, denn der Werbemarkt ist, wie eine ARD-Studie zeigt, weiterhin rückläufig und zerklüftet. So ist der Bereich Fernsehen mit einem Volumen von über 6 Millionen Euro zwar noch immer der wichtigste Faktor, Social-Media und Streamingdienste sind aber im Aufwind.
Bereits 2026 möchte das Joint-Venture „El Cartel Brothers“ die TV-Werbeflächen gemeinsam bespielen. Vor allem Warner Bros Discovery sieht darin eine große Chance, denn das Unternehmen möchte im kommenden Jahr seinen Sender HBO Max nach Deutschland bringen (zum Beitrag).
Mediaagenturen sehen in der Kooperation einen wichtigen Schritt
Nicht nur das Bundeskartellamt sieht darin eine positive Entwicklung, auch der Geschäftsführer Klaus-Peter Schulz von „Die Mediaagenturen e. V.“ hält das Joint-Venture für wichtig (in einem Interview gegenüber DWDL.de). So können heimische Anbieter nur durch Kooperationen gegen die Übermacht von Amazon, Google und Meta bestehen.
Hintergrund ist, dass ProSiebenSat.1 und die RTL-Gruppe den TV-Markt unter sich aufteilen, während der Streamingmarkt durch Netflix, Prime Video und YouTube bestimmt wird. Heimische Anbieter haben es entsprechend schwer.
Managing Partner Britta Brumbach sieht bei „El Cartel Brothers“ eine interessante Entwicklung, die sich auch strategisch lohnt. Die Kooperation schaffe eine neues und relevantes Angebot. Dieses wiederum könnte eine kreative Markeninszenierung fördern.
Vorerst glaubt Britta Brumbach allerdings nicht, dass RTL II und WBD dadurch eine aktive Verschiebung der Marktanteile herbeiführen könnte. Vielmehr könnte sich „El Cartel Brothers“ zwischen den großen Anbietern platzieren.
Weiterführendes
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Quellen: ard-media.de, dwdl.de
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