Triple Play

Sie als Kunde profitieren, heißt es! Aber wie denn eigentlich genau?


Dreifach und Vierfachflatrates – Triple- und Quadruple-Play marschieren in unsere Wohnzimmer, ohne dass wir es merken. Ein „Home run“, könnte man fast sagen. Der Begriff "Triple Play" stammt tatsächlich aus dem Baseball Jargon und beschreibt einen perfekten defensiven Spielzug, der sozusagen drei Spielzüge in sich vereint. Die Teleko-Industrie hat sich auf der Suche nach einem Marketingbegriff dort vor ein paar Jahren bedient. Unter "Triple Play" versteht man in der Sprache der Telekommunikationsanbieter ein gebündeltes Angebot von TV, (IP-)Telefonie und Internet-Zugangsdiensten. Internet-TV ist dabei relativ bandbreitenintensiv, wohingegen die klassische Telefonie nur sehr wenig Datendurchsatz benötigt. Daher sind schnelle VDSL oder Glasfaserzugänge auch die ideale Basis. Auch die Konvergenz dieser Medien nimmt langsam Form an. Mittlerweile kann man sogar schon am TV einen Film beginnen und diesen dann unterwegs auf dem Mobiltelefon weiter ansehen.


Die deutsche Telekom ist Ende 2006 in den „Triple-Play-Markt“ eingestiegen und baut ihr Angebot seit daher laufend aus. Zunächst gab es das Entertain genannte Angebot (heute "MagentaTV") nur über schnelle VDSL-Anschlüsse. Seit einigen Jahren können selbst Kunden mit vergleichsweise langsamen DSL-Breitbandzugängen das Angebot per Hybrid nutzen.

Entertain: Triplayplay von der Telekom vereint TV, Internetzugang und Telefonie über einen Anschluss zu günstigen Konditionen


Und was ist Quad-Play? Wenn nun das Trio der angebotenen Dienste um einen Mobilfunktarif (z.B. fürs Smartphone oder Tablet) erweitert wird, dann spricht man von Quadruple Play. Sowohl Triple- und Quadruple Play werden von Experten als so genannte „Multiplay-Dienste" kategorisiert.

Tripleplay Anbieter

Wie schon angedeutet, baut die Deutsche Telekom seit Jahren bereits ihr IPTV- (MagentaTV) und Video-On-Demand-Angebot aus. Weitere Anbieter für Tripleplay mit IPTV sind Vodafone und seit 2015 auch 1und1. Nebst den Telco-Unternehmen, bieten auch die Kabelnetzbetreiber ein solches Angebotspaket. Der Wettbewerb auf dem deutschen Markt hat zur Folge, dass oft mehrere Infrastrukturen in der Wohnung des Endbenutzers miteinander konkurrieren. So werten Kabelnetzbetreiber das klassische TV-Angebot seit Jahren ebenso mit Internet, Telefonie und Mobilfunkdiensten auf. Das war nicht von Anfang an so. Und mittlerweile haben sich die Kabelnetzbetreiber zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für die Deutsche Telekom gemausert! Nicht umsonst hat sich Vodafone 2014 "Kabel Deutschland" einverleibt und letztendlich auch Unitymedia als zweitgrößten Kabelnetzanbieter.

Der lachende Dritte dabei sind Sie, lieber Leser! Der wachsende Wettbewerb in diesem Segment hat nämlich vielfältige Angebote und sinkende Preise zur Folge. Attraktive All-Inklusive-Pakete sind schon ab ca. 35 € im Monat erhältlich. Also inklusive Surfen, Digital-TV und Telefon. Werfen Sie doch mal einen Blick auf unseren Vergleich der Systeme: Tripleplay via Kabel oder (V)DSL kosten nämlich in etwa gleich viel. Wobei IPTV als Empfangsweg mitunter sogar ein Tick billiger ist als Kabel-TV.

Die Verschmelzung von einst separierten Medien

Stellen Sie sich dazu folgendes Szenario vor: Sie kommen von der Arbeit nach Hause. Sobald Ihr Smartphone das eigene Wireless-Netzwerk zu Hause aufspürt, stellt es automatisch von LTE auf Wireless LAN um. Sie telefonieren damit also über den heimischen Breitbandanschluss, anstatt den Mobilfunkvertrag. Das Smartphone ist in diesem Beispiel, wie ein klassisches Drahtlostelefon zu betrachten. Sie als Benutzer sparen ggf. Mobilfunkgebühren, falls keine Allnet-Flat vorhanden ist, oder zumindest wertvolles Mobil-Datenvolumen. Denn ab sofort wird die bereits vorhandene Flat des heimischen Breitbandinternetzuganges genutzt. Nach dem Telefonat sehen Sie bei Magenta-TV eine Sendung von heute Nachmittag. Diese hatten Sie, via Smartphone, im Café am Ende der Stadt, zur Aufnahme programmiert. Nebenher laden Sie einige Bilder in die Cloud hoch. Denn heute Abend zeigen Sie Ihren Freunden die Bilder vom letzten Urlaub. Vielleicht auf deren TV-Gerät, vielleicht am Handy - mal sehen...

MagentaTV macht TV nun auch mobil | Bild: Dt. Telekom

Dies ist keine Zukunftsmusik sondern längst möglich! Der aktuellste Ansatz der Art ist die "MagentaTV App". Eine Art mobiles IPTV für Zuhause und Unterwegs. Der Telekom TV-Anschluss lässt sich nämlich seit Ende 2018 auch über andere Internetanbieter ansteuern. Selbiges gilt für Vodafones GigaTV Net.

Wer bietet Tripleplay und Quadrupleplay?

Komplettpakete aus Internet, TV und Telefon (wahlweise auch mit Mobilfunkt) können zurzeit von der Telekom und Vodafone bezogen werden. Die Preise für solche Komplettpakete differieren von Anbieter zu Anbieter und hängen zusätzlich vom Umfang der Sonderausstattung ab. Ab rund 35-40 Euro monatlich sind sie jedoch bereits dabei! Nutzen Sie dazu auch unseren Tarifvergleich...

Sinn oder Unsinn?

Eine Aspekt darf aber nicht aus den Augen verloren werden: Brauchen wir überhaupt Triple- und Quadruple Play? Oder reicht nicht einfach ein nackter Internetzugang? Schließlich gibt es flexible Streaming TV-Angebote im Internet (z.B. waipu.TV). Das Programm lässt sich sogar auf den heimischen Fernseher bringen! Und dank Internettelefonie über Skype und Co., gibt es seit etlichen Jahren die Möglichkeit, eine eigene, providerunabhängige Festnetznummer zu haben. Diese kann z.B. direkt über das Handy genutzt werden. Ob Sie auf Triple-Play oder bloß auf Internet setzen sollen, wollen wir nicht pauschalisieren, denn dies hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab.

Trotz der namhaften Vorteile (bspw. gibt es nur eine Abrechnung und nur einen Ansprechpartner bei Problemen) für den Kunden bei den „Alles aus einer Hand“-Angeboten von Telekom & Co., warnen Kritiker davor, alle Kommunikationsdienste bei demselben Anbieter zu vereinen. Bei einer Störung oder einem Totalausfall - sei es durch Naturkatastrophen, Einwirkungen von außen oder technische Störungen - würde dies den Verlust aller Kommunikationskanäle bedeuten.

Soweit zur Technologie: Es ist aber letztlich egal, wie weit diese fortschreiten wird. Kundenfreundlichkeit und gutes Kundenmanagement spielen die zentrale Rolle für den Erfolg eines Triple-Play-Angebots! Die Erwartungshaltung der Kunden ist klar definiert: Triple Play soll 24 Stunden und 7 Tage die Woche funktionieren. Dies ist eine hohe Messlatte für die Anbieter, wenn man bedenkt, dass jede Infrastruktur Wartungs- und Weiterentwicklungsarbeiten benötigt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die „alles aus einer Hand“-Strategie der Anbieter im Moment aufgeht. Die Hürde für den Kunden, von einem Provider zum anderen zu wechseln, wird dadurch höher. Doch aufgepasst: Der Innovationsdruck lastet auf den Schultern der Anbieter und wer heute nicht spurt und laufend einen Mehrwert für Sie als Kunden bringt, der gehört morgen schon zum alten Eisen!

Weiterführendes

» Was ist DVB-I?


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