HDTV - Technik, Auflösungen, Kompression und Standards
Technik und Auflösung: Was ist eigentlich "HD" genau?
Die Internationale Fernmeldeunion definiert „high definition“ Fernsehen mit den beiden HDTV Standards 720p und 1080i. Die Herauskristallisierung eines einheitlichen Standards lässt noch auf sich warten. Die European Broadcasting Union (EBU) empfiehlt kurzfristig den 720p Standard einzuführen und längerfristig auf den 1080p Standard zu setzen. Verallgemeinert ausgedrückt, gibt es also fünf mögliche HDTV Formate: 720p, 1080i, 1080p, 1125i und 1250i, wobei 720p und 1080i bzw. 1080p als Standards Marktreife erlangt haben. Die Bezeichnung „high definition“ kann sich sowohl auf die Auflösung als auch auf die verwendeten Medien mit HD Eigenschaften beziehen.
720p
1080i
Der 1080i Standard ist in der Lage 1080 Bildpunkte vertikal und nativ darzustellen, dabei wird das Zeilensprungverfahren (interlaced) benutzt. Es wird immer die übernächste Zeile des Bildes beschrieben, dadurch werden 50 bzw. 60 Halbbilder pro Sekunde dargestellt. Die maximale Auflösung von 1920x1080 erlaubt eine maximale Bildpunktezahl von 2 072 600 auf dem Display. Durch die physiologischen Eigenschaften des Auges und das Nachleuchten des Bildpunktes empfindet das Auge ein vollständiges Bild.
PAL (Standard TV)
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HDTV 720
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Full HD 1080
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Auflösung |
720x576
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1280x720
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1920x1080
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Pixel gesammt |
414.720
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921.600
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2.073.600
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Schärfefaktor zu PAL |
0
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2 mal schärfer
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5 x schärfer
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Momentan führen die beiden Standards 720p und 1080i/p eine Koexistenz. Deshalb wird eine Kombination der momentan koexistenten Verfahren die bestmögliche Lösung sein, welche auf lange Sicht von der EBU mit dem HDTV Standard 1080p definiert ist. Die Industrie berücksichtigt die Koexistenz der Standards. Die meisten Geräte können alle HDTV-Varianten wiedergeben. Obwohl der 1080i Standard über eine höhere Auflösung verfügt, ergaben verschiedene Tests, dass das 720p Bild als vergleichbar detailreich eingestuft wird. Bei deutlich größeren Displays jenseits der 1 Meter Bilddiagonalen bevorzugen Testpersonen wiederum das höher auflösende Bild des 1080i Standards.
1080p (Full HD)
Hier erfolgt die Bilddarstellung Progressiv (progressiv), daher werden immer nur Vollbilder dargestellt. Das erhöht subjektiv nochmals das "Schärfegefühl". 1080p ist also die in HD höchstmögliche Qualitätsstufe wenn man so will und immer 1080i vorzuziehen, sofern möglich. Leider ist gerade im TV-Bereich - per Kabel, IPTV oder Satellit - die Interleaced Variante am meisten verbreitet, da dies nicht unerheblich viel Datentraffic spart.
Bildformat
Das Seitenverhältnis der HDTV Formate beträgt 16:9. Gegenüber dem im Moment üblichen 4:3 Format ist das 16:9 Format rund 33% breiter. Das größere Format wird vom menschlichen Auge als angenehmer empfunden, da es langsamer ermüdet und weniger „wandern“ muss. Durch das 16:9 Format kann der Zuschauer viel mehr Details auf dem Bildschirm erfassen. In der Praxis müssen die HD Bilder oft entzerrt werden, wodurch in tatsächlichen Auflösungen bei 1080 Zeilen nur 1440 Punkte statt 1920 Punkte dargestellt werden und bei 720 Zeilen nur 960 Punkte statt 1280 Punkte zur Verfügung stehen. Dieser Schärfeverlust kann durch Mastering ausgeglichen werden.
Vergleich TV-Auflösungen z.B. PAL zu HDTV; Quelle: Wikipedia
Nachfolger mit noch mehr "Schärfe": Ultra HD
Ultra HD gewinnt seit spätestens 2015 immer mehr an Bedeutung. Kaum noch ein neuer Fernseher unterstützt "nur" HD, sondern bereits Ultra-HD mit der vierfachen HD-Auflösung. Das Ziel: Noch brillantere, farbechtere und schärfere Bilder für daheim.
Kompression & Übertragungsstandards:
Als Grundlage zum Empfang von HDTV werden im nachfolgenden Text die drei wichtigsten Übertragungsstandards näher definiert: MPEG 4, H.264/AVC und DVB-S2.
MPEG 4
Die Motion Picture Expert Group (MPEG) erarbeitet verschiedene Standards für die Kompression von Video- und Audiodaten. Das Ergebnis sind der MPEG 2 und der modernere MPEG 4 Codec, welche u.a. bei HDTV zum Einsatz kommen. Der MPEG 4 Codec hat die bislang effizienteste Kompressionsrate. Sendeanstalten, die ihr Programm in HD Qualität senden, entscheiden sich in der Regel für einen festgelegten Kompressionsstandard. Die Video-und Audiodaten des Senders werden dann mit dem gewählten Codec komprimiert. Der Endnutzer benötigt einen speziellen Receiver, um die komprimierten Daten zu entschlüsseln.
H.264/AVC
H.264/AVC (Advanced Video Codec) ist eine Weiterentwicklung des MPEG 4 Standards und wird auch als MPEG 4/AVC bezeichnet. Dieser Übertragungsstandard hat doppelt so hohe Kompressionswerte wie der ältere MPEG 4 Codec, wodurch eine bessere Bildqualität gewährleistet werden kann. Neben der verbesserten Bildqualität ist dieser Advanced Video Codec vielfach einsetzbar; z.B. bei Smartphones, HDTV, Blu-Rays und Tablets.
DVB-S2
DVB-S2 (Digital Video Broadcast – Sattelite) ist ein Übertragungsstandard der zwischen Satellit und Receiver des Empfängers agiert. Es ist möglich sowohl MPEG 2 als auch MPEG 4 Signale zu übertragen und wird vor allem bei den modernen IP basierenden benutzt. Ein zukunftssicherer HDTV Receiver sollte daher MPEG4/H.264/AVC Komprimierungen entschlüsseln können, sowie den DVB-S2 Standard empfangen können.
Kopierschutz
HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection) ist ein spezieller Kopierschutz, der bei der HDTV Technologie zum Einsatz kommt. Aufgrund der digitalen Bildübertragung der high definition Bilder hat die Filmindustrie auf einen allgemeinen Kopierschutz bestanden, um ihre Copyrights an Filmen und Serien zu schützen. HDCP ist speziell für die digitalen Anschlüsse DVI und HDMI konstruiert worden. Sowohl HD Receiver als auch das HDTV Fernsehgerät müssen den HDCP Kopierschutz unterstützen, ansonsten bleibt der Bildschirm schwarz. Wenn die Geräte kompatibel sind, ist eine Aufzeichnung von Video-und Audiodaten nur eingeschränkt bis gar nicht möglich. Es zeichnet sich ab, dass der Nutzer in naher Zukunft nicht mehr Sendungen beliebig aufnehmen kann.
Offizielle HDTV Siegel der EICTA:
HD ready
HDTV
HDTV 1080p & HD ready 1080p
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Seit dem 30. August 2007 gibt es zwei weitere HD Logos, die von der EICTA eingeführt wurden. Die Logos zeichnen Plasma und LCD Fernseher aus, welche 1080p Signale empfangen, verarbeiten und darstellen können. HDTV Geräte, die diese Logos tragen, haben eine Mindestauflösung von 1920x1080 und können die Signalvarianten 24 Hz, 50 Hz und 60 Hz im Vollbildverfahren darstellen. » Einkaufsführer & mehr zur Aussagekraft der Logos |
Probleme bei HD
Moiré-Effekt
Macroblocking / Artefakte
Macroblocking sind kleine Pixel die bei schnellen bewegten Bildern auftreten können. HDTV Geräte können weitaus mehr Informationen darstellen als von der HD Quelle eingespeist wird. Bei schnellen bewegten Bildern werden feine Details nicht schnell genug decodiert und resultieren in diesen Artefakten.
Glitches
Mehr zum Thema:
HDTV Einführung | HDTV Codecs | HDTV Glossar | HDTV-Wikipedia