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Netzkino

Kinoerlebnis zum Nulltarif!?

Streamingdienste haben sich in den letzten zehn Jahren von einer Nische hin zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz zu den etablierten TV-Anbietern entwickelt. Während die meisten Anbieter, wie Netflix oder Prime Video, auf monatliche Zahlungen bestehen, gibt es auch noch Portale, die ihre Dienste völlig kostenlos anbieten.

Laut des Zattoo-Streaming-Reports 2024 entschieden sich 24 Prozent der deutschen Bevölkerung für kostengünstige Lösungen – dies ist Grund genug, um den kostenlosen Ableger “Netzkino” auf Herz und Nieren zu testen. Was dabei herauskam, lesen Sie im folgenden Artikel.

Netzkino – die Betreiber hinter dem Portal

Das heutige Portal Netzkino.de ging im April 2010 als reiner YouTube-Kanal an den Start und konnte mit seinem hochwertigen Content bereits erste Erfolge einfahren. Beflügelt von den positiven Erfahrungen, erweiterte der Gründer Peter von Ondarza sein Team und begann die Entwicklung einer eigenen App, die plattformübergreifend verfügbar sein sollte.

Dabei war Netzkino immer kostenlos zugänglich und gilt im deutschsprachigen Raum als der erste Anbieter, der sein Angebot komplett kostenlos feilbot. Das anfangs noch als Netzkino Services UG bekannte Unternehmen wurde in die Netzkino Services GmbH umgewandelt. Stand 2024 gehört Netzkino zur PLAION Pictures GmbH.

Bei dieser handelt es sich wiederum um ein Tochterunternehmen der PLAION GmbH (ehemals Koch Media GmbH), das sich auf den Vertrieb und die Vermarktung von Filmen und Serien spezialisiert hat. Dabei ist die Pictures GmbH in Deutschland, Italien, Großbritannien und Österreich aktiv.

Der Leistungsumfang von Netzkino.de

Netzkino selbst ist seit der Gründung kostenlos nutzbar und finanziert sich über Werbung. Der Großteil des über 2.500 Filme umfassenden Angebots ist kostenlos verfügbar. Ein Teilbereich bleibt Plus-Mitgliedern vorbehalten. Dies betrifft vor allem die Kategorie FSK 18. Ansonsten gibt es ein breites Spektrum an Genres, sodass jeder glücklich werden sollte.

Netzkino ist auf allen gängigen Endgeräten und Plattformen verfügbar. Hierzu zählen Android, Fire TV, iOS, Smart TVs, Roku Sticks, Laptops, Smartphones usw.

Ist Netzkino legal?

Durch das massenhafte Auftreten von illegalen IPTV-Anbietern stellt sich die Frage, ob Netzkino ein legales Angebot darstellt. Diese Bedenken können komplett genommen werden, denn der VoD-Dienst ist nicht nur kostenlos nutzbar, sondern auch vollkommen legal.

Um ein illegales Portal erkennen zu können, gibt es mehrere Hinweise. Zuerst einmal ist die Bildqualität bei den schwarzen Schafen gering und das Video verkommt zu einem Pixelbrei. Weiterhin arbeiten unseriöse mit Pop-Up-Werbung, die mittels unsichtbarer iFrames auf andere Webseiten verlinkt. Ebenso können neueste Kino-Blockbuster ohne Kosten gestreamt werden.

All dies ist bei Netzkino nicht der Fall. So gibt es zwar qualitativ hochwertige Produktionen, aktuelle Kinofilme sind aber höchstens gegen Bezahlung verfügbar. Wer sich unsicher ist, sollte zudem nach Erfahrungsberichten mit dem Portal und dem dahinterstehenden Unternehmen suchen – die Angaben finden sich bei seriösen Anbietern im aktuellen Impressum.

In diesem betont übrigens die PLAION Pictures GmbH ausdrücklich, dass es sich bei Netzkino um einen legalen Streamingdienst handelt, der sich rein über Werbung finanziert.

Die wichtigsten Facts zusammengefasst:

Netzkino im Test: Große Auswahl an Filmen verschiedener Genres

Laut Aussage auf der Homepage, stehen über 2.500 Filme zur Auswahl. Dabei werden Genres wie Actionfilme, Thriller, Dokumentationen, Kinderfilme, Anime, Horror und Komödien bedient. Alternativ sind die Filme nach Vorlieben sortiert. So gibt es Kategorien wie “die 90er”, “amerikanische Filme” oder “deutsche Produktionen".

Dabei bleibt das Angebot auf allen Endgeräten gleich, sodass man, egal ob Smart TV oder Smartphone, schnell zum Film navigieren kann. Von den 2.500 Filmen stehen 2.000 davon in High-Definition (720p) zur Verfügung. Die restlichen 500 Filme stehen nur in Standard-Qualität (576p) zur Auswahl.

Neue Blockbuster (wie Dune oder Road House) sucht man zwar vergebens, allerdings sind durchaus einige Klassiker wie “Agent Null Null Nix” aus 1997 oder “The Man from Earth” aus 2007 dabei. Weiterhin gibt es Produktionen neueren Datums wie “Wish Man” von 2019 – somit ist für jeden etwas dabei.

Einfacher Zugang sorgt für ein schnelles Streamingerlebnis

Netzkino hat den großen Vorteil, dass die Website beziehungsweise die App direkt genutzt werden kann (ohne Registrierung oder Ähnliches). Weiterhin besteht die Möglichkeit ein kostenloses Konto zu erstellen, wobei neben der Möglichkeit mit E-Mailadresse auch noch die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung stehen:

Die Registrierung ist insofern sehr einfach, als dass kaum Daten hinterlegt werden müssen. Alternativ zur werbefinanzierten Möglichkeit bestehen mit “NetzkinoPur” und “NetzkinoPlus” zwei Abonnements zur Auswahl, die komplett ohne Werbung daherkommen. Ein reines Familienkonto gibt es hingegen nicht.

Wichtig: Adblocker sind vor der Nutzung zu deaktivieren, da die Streams ansonsten nicht starten.

NetzkinoPur

Das Einstiegsabo hört auf den Namen “NetzkinoPur”, kostet 1,99 Euro monatlich (Stand April 2024) und blendet pro Tag maximal einen einzigen Werbespot ein. Der Account steht auf maximal 5 Geräten zur Verfügung, wobei nur 1 paralleler Stream erlaubt ist. Displaywerbung wiederum ist nicht vorhanden.

NetzkinoPlus

Alternativ dazu gibt es für 4,99 Euro auch noch den Tarif “NetzkinoPlus”. Dieser bietet das volle Filmvergnügen (alle 2.500 Filme sind zugänglich), wobei einige Filme sogar in 4K-Qualität zur Verfügung stehen. Wie beim Modell Pur steht bei Plus der Stream auf 5 Geräten zur Verfügung, wobei auf 2 Geräten gleichzeitig gestreamt werden kann.

Durchdachtes Design mit kleinen Mängeln beim Webauftritt und Jugendschutz

Was beim Blick auf die Homepage oder in die Netzkino-App direkt auffällt, ist das durchdachte Design. So wirkt die Oberfläche nicht nur aufgeräumt, auch die Navigation weiß zu gefallen.

Während auf Laptops, Notebooks und Desktop-PCs die Kategorien an der oberen Leiste durchgeschaltet werden, ist die Ansicht bei Smartphones und Tablets zweigeteilt (drei Reiter oben und 5 weitere an der Unterseite) – daran können sich Amazon Freevee und sogar Prime Video eine dicke Scheibe abschneiden.

Zwar gibt es auf der Website erste Werbeeinblendungen, diese fallen aber dezent aus und stören das Nutzererlebnis nicht. Festhalten muss man allerdings auch, dass die Nutzung der Apps schneller funktioniert als am Computer, denn die Website fühlt sich etwas altbacken und träge an.

Damit kommen wir zum Kritikpunkt, der allerdings nur die Webversion betrifft. Aktuell gibt es noch einige “tote Links”, die im Bereich “Info” zu finden sind.

Hat man sich ein Video ausgesucht, so hat man die Wahl, den Film entweder kostenlos (und mit Werbung!) zu starten oder aber werbefrei (mit einer Registrierung und Kosten verbunden) zu sehen. Weiterhin erwarten einen auf der Videoseite die Videobeschreibungen und weitere Details.

Auffallend ist die aufgeräumte Oberfläche, denn außer Pause/Wiedergabe und Vollbild gibt es keine Funktionen – dies scheint dem YouTube-Channel vorbehalten zu sein.

Dort sind sowohl Untertitel als auch Bildqualität (bis 1.080p) einstellbar. Die Sprache der Untertitel besteht aus Deutsch, Englisch sowie einer automatischen Übersetzung (dabei wird die auf dem Computer/Smartphone eingestellte Sprache als Basis genommen).

Zurück zur Netzkino-App respektive Website. Wie bereits erwähnt, finanziert sich der Dienst über Werbung. Diese ist allerdings nicht nur auf der Website platziert, sondern lässt sich ebenso in den Videos wiederfinden. Vor dem Start wird eine 45 Sekunden lange Werbeeinblendung gelegt. Im Anschluss folgen alle 15 bis 20 Minuten je eine 1-minütige Einblendung – die durchlaufen muss.

Auch wenn das Design (vor allem auf der App) durchdacht wirkt, gibt es beim Thema Jugendschutz Nachholbedarf. So sind zwar einige Gewaltfilme gesperrt, die meisten sind allerdings frei zugänglich – eine kostenlose Registrierung, wie sie möglich ist, sollte auf dieses Genre ausgeweitet werden.

Vergleich: Netzkino-App versus Netzkino-YouTube-Channel

Wie eingangs bereits erwähnt, startet Netzkino als YouTube-Channel und Stand April 2024 wird dieser weiterhin betrieben und gepflegt – da stellt sich die Frage, ob die reine Netzkino-App (respektive Website) überhaupt benötigt wird?

Beim Vergleich zwischen Channel und App fällt auf, dass die reine Netzkino-App aufgeräumter wirkt und insgesamt schneller reagiert. So ist die Wiedergabe/Pause eines Streams subjektiv deutlich schneller als im YouTube-Channel. Ebenso wirkt die Website aufgeräumter, was die Navigation deutlich erleichtert.

Bezüglich der Werbung nehmen sich Channel und App nichts – in beiden Fällen erfolgt der Übergang zwischen Werbeeinblendung und Film nahtlos (auch die Häufigkeit der Einblendungen sind nahezu gleich). Spannend wird es bei den Einstellungen während eines Videos. In der nativen App und auf der Website gibt es außer Vollbild keine Einstellungen.

Somit lassen sich keine Untertitel oder Videoqualität einstellen. Dieser Vorteil geht an den YouTube-Channel, wo von Haus aus deutlich mehr angeboten wird. So ist die Bildqualität zwischen 144 Pixeln und 480 Pixeln (stellenweise auch HD-Qualität bis 1.080p) einstellbar. Als Audiostandards setzt YouTube auf AAC (Advanced Audio Coding) oder OPUS – beide Codecs sind relativ sparsam (maximal 256 Kbit/s) und mit dem MP3-Format vergleichbar.

Bei der Netzkino-App wird hingegen mindestens in 480p Videoqualität gestreamt. Über die verwendeten Audioformate macht der Anbieter keine Angaben.

Bei der Auslastung zeigt sich allerdings, dass der YouTube-Channel einen höheren Bedarf besitzt, als es bei der nativen App der Fall ist. Als Fazit dieses Vergleichs kann man festhalten, dass die native App immer dann von Vorteil ist, wenn auf bestimmte Einstellungsmerkmale verzichtet werden kann.

Vorteile Netzkino

Nachteile Netzkino

Ist Netzkino eine Alternative zu Pluto TV, Joyn und Amazon Freevee?

Netzkino gilt als der Anbieter, welcher als erster sein Angebot kostenlos anbot (und immer noch auf dem Markt ist). Kostenlose Dienste geraten dabei immer stärker in den Blick privater Haushalte, denn aufgrund steigender Kosten werden seltener Abonnements abgeschlossen. Diesen Trend haben andere Anbieter ebenfalls erkannt und bieten ihrerseits kostenlose Dienste an.

Hierzu gehören unter anderem Amazon Freevee, das vom gleichnamigen Versandunternehmen angeboten wird. Auch die ProSiebenSat.1 Media SE versucht mit Joyn Neukunden zu generieren. Dritter im Bunde ist Pluto TV, ein Onlineportal unter der Führung Paramount Global.

Die Konkurrenz ist groß, doch wie schlägt sich das "alteingesessene" Netzkino im Vergleich mit diesen Streaming-Diensten? Zuerst einmal wirkt die Oberfläche von Netzkino aufgeräumter, als es bei Freevee der Fall ist – was vor allem die Bedienung erleichtert. Beim Angebot kann das Unternehmen allerdings nicht mit dem amerikanischen Versandhändler mithalten, denn dieser bietet durch die Übernahme von MGM Studios eine Vielzahl an hochkarätigen Serien und Filmen an.

Beim Vergleich mit Joyn zeigt sich, dass die Apps von Netzkino stabiler laufen (vor allem auf alten Tablets und Set-Top-Boxen) als die von Joyn. Jene wiederum bietet nicht nur das umfassende Angebot von ProSiebenSat.1 Media, sondern zusätzlich noch einen Live-TV-Tab mit stolzen 60 Sendern – allerdings ist hier eine (kostenlose) Registrierung notwendig.

Auf Pluto TV sind ebenfalls viele Filme und Serien zu finden (wobei die meisten ohne Registrierung direkt angesehen werden können). Weiterhin gibt es noch einen Live-TV-Tab, der allerdings nicht ganz mit Joyn mithalten kann. Netzkino punktet vor allem mit der Navigation, hinkt aber bei den Einstellungen (beispielsweise bei der Wahl der Auflösung) hinterher.

Der große Vorteil bei Netzkino liegt in der leichten Bedienbarkeit. Wer allerdings stets aktuelle Blockbuster sehen und dabei während des Streams die Auflösung ändern möchte (beispielsweise auf UHD – sofern verfügbar), muss zu einem Dienst mit Abonnement wie Netflix greifen.

Wer hingegen ab und an einen Klassiker sehen möchte und bei der Bedienung nicht überfordert werden will, für den stellt Netzkino eine interessante Wahl dar.

Netzkino: Viel Licht und wenig Schatten

Netzkino gilt als Begründer der kostenlosen Streamingdienste. Gegründet als reiner YouTube-Channel, kann der Anbieter mittlerweile auf über 1,5 Millionen Abonnenten zurückblicken. Dass es sich um einen reinen VoD-Service handelt, wird auf der übersichtlichen Website sichtbar. Die einfache Zugänglichkeit und die übersichtliche Navigation zeichnen Netzkino aus.

Im Vergleich zu anderen kostenlosen Anbietern, wie Amazon Freevee oder Pluto TV, muss Netzkino einmal an den Einstellungen für seine Videos arbeiten, denn diese können über die Website und App nur pausiert und gestartet werden, Anpassungen wie Untertitel, Auflösung oder Ähnliches fehlen völlig.

Darüber hinaus sollte der Anbieter seine Website überarbeiten, denn unter den “Infos” gibt es viele fehlende Links. Als Fazit bleibt aber festzuhalten, wer ab und an einen gemütlichen Film sehen möchte, kann zu Netzkino greifen – sollten mehr Einstellungen oder aktuelle Blockbuster gewünscht sein, muss man zu einem anderen Anbieter wechseln.

Weiterführendes

» Homepage von Netzkino.de
» Gibt es kostenfreie Streaminganbieter?
» alle Streaminganbieter im Vergleich

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