Codecs und Übertragungsstandards für HDTV und UHDTV


H.264

Dieser Codec ist mit MPEG technisch vergleichbar und ist als Erweiterung von MPEG-4 zu verstehen. Er wurde von der "Videocoding Experts Group" entwickelt - unter dem Kürzel H.26L. Aufgrund der hervorragenden Kompressionseigenschaften, entwickelte die MPEG-Entwicklergruppe gemeinsam mit der ITU (International Telecommunication Union) den Codec zu einem Standard weiter.
Ergebnis war 2003 der H.263-Codec.Daher wird im Zusammenhang mit Videokompression auch vom MPEG-4/AVC - Codec gesprochen, wenn es um H.264 geht. (AVC - Advanced Video Encoding).

Es existiert noch eine andere Abkürzung - MPEG-4/APS - gemeint sind Divx und XviD Derivate. Divx ging in der ersten Version aus einem gehackten MPEG-4-Codec von Microsoft hervor. Daher die Verwandtschaft. Besonders wichtig und herausragend für Einsatzgebiete, wie HDTV, Blue-Ray und IPTV, sind die guten Kompressionseigenschaften. Bei gleicher Qualität wird nur ca. 1/3 des ursprünglichen Datenvolumens benötigt, im Vergleich zu MPEG-2 und ca. 1/2 zu MPEG-4.

4K braucht neue, effiziente Codecs

Nachteil: Die Rechenleistung steigt. Ein leistungsfähige Rechner oder entsprechende Chips in Endgeräten sind notwendig und entsprechend teuer. Aktuelle Desktop-PCs verfügen jedoch meist schon über mehrere Prozessorkerne und reichlich Rechenpower und sind somit uneingeschränkt in der Lage ein 1080p Videosignal zu encodieren und darzustellen.

H.265 (HEVC)

H.265/HEVC ist eine gemeinsames Projekt der MPEG Gruppe sowie der ITU-T Video Coding Experts Group (VCEG). Bei dem Komprimierungsstandard H.265 handelt es sich um den Nachfolger von AVC/H.264. Besonders im Zusammenhang mit der Einführung des modernen Ultra-HD spielt der neue Codec eine entscheidende Rolle. Denn gegenüber der Vorversion erlaubt er eine deutlich höhere Bildqualität bei der gleichen Datenmenge. Durch die enormen Datenmengen, welche Ultra-Auflösungen generieren sind hocheffiziente neue Videokomprimierungsstandards elementar. Gerade für Verbreitungswege wie IPTV wären die Kosten in Punkto Bandbreite mit älteren Codecs viel zu hoch, so dass HEVC hier praktisch zwingende Voraussetzung ist. Auch beim DVB-T Nachfolger DVBT-2 HD wird H.265 eingesetzt. Für mehr Informationen zum Thema empfehlen wir unser aufschlussreiches Experteninterview mit Thomas Kramer, Experte in Sachen Codecs und Produktmanager für MainConcept-Lösungen beim Technologie-Konzern Rovi.

MPEG

MPEG ist allgemein zunächst ein Standard zur Audio und Videokompression. Die Codecs zur Videokompression werden mit MPEG-x gekennzeichnet. MPEG-1, entwickelt in den 80ern, wurde 1994 von dem verbesserten MPEG-2 fast abgelöst.

MPEG-2 wird heute noch zur Kompression der Videodaten auf DVD´s und zur Übertragung von Digial-TV, wie Satelliten TV genutzt. An Stelle dieses Codecs sind allerdings schon länger die effizienteren H.264 bzw. H.265 (siehe oben) gerutscht.

DIVX

Bei DivX handelt es sich um einen Codec, welcher hervorragende Komprimierungsergebnisse erzielt. Ein handelsüblicher DVD-Film nimmt zwischen 4 und 9 GB (Gigabyte) ein. Ohne merkliche Qualitätsverluste mit DivX encodiert, passt der Film im Idealfall auf eine CD-ROM (0,7 GB). Entwickelt wird der Codec von der DivX Inc. Die meisten modernen Abspielgeräte unterstützen Divx. DVD-Player, Ipods, Handys, HD-Recorder. Die Liste ist mittlerweile lang. Besonders für portable Geräte stellt die Speicherplatzersparnis einen großen Vorteil dar - denn Speicherchips sind teuer.

DVB-S2 Standard

Um die Verwirrung beim Verbraucher zu vervollständigen, gibt es noch eine relevante Abkürzung im Zusammenhang mit HDTV. DVB-S2 bedeutet so viel, wie "Digitale Videodaten über Satellit übertragen". Es handelt sich also um einen Übertragungsstandard zur Regelung zwischen Sender und Empfänger. Es können sowohl H.264 (MPEG-4 AVC) als auch MPEG-2 Daten übertragen werden. Momentan senden einige wenige Sender wie Premiere oder Pro7 einige Sendungen über Satellit in HDTV. Allerdings benötigen Sie einen DVB-S2 fähigen Receiver, Fernseher oder TV-Karte (für PC-Betrieb).



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