Mediareceiver MR401 (Typ B) im Test
Was kann der erste Ultra-HD IPTV-Receiver der Telekom?
Nachdem die Deutsche Telekom im Jahr zuvor mit „Entertain 2.0“ (heute MagentaTV) seinem IPTV-Angebot einen komplett neuen Anstrich verlieh, startete der Konzern im Herbst 2017 endlich ins Ultra-HD Zeitalter. Ultra-HD (4K) ermöglich um ein Vielfaches schärfere Bilder im Vergleich zu herkömmlichen Full-HD. Grundvoraussetzung dafür ist der neue MR401 Mediareceiver, denn der alte MR400 beherrscht nur HDTV. Wir zeigen, was der neue IPTV-Receiver kann und wo die Unterschiede zum Vorgänger liegen. Zudem gibt’s Tipps zur ersten Einrichtung.
Erster Eindruck zum MR401
Rein optisch, hat sich im Vergleich zum Vorgänger beim MR401 eigentlich nichts geändert. Sowohl Design, als auch Kunststoff, sind praktisch identisch. Daher bleibt leider auch die etwas minderwertige Plastik-Haptik und Optik bestehen, welche uns schon beim MR400 etwas störte. Änderungen gibt es daher nur „unter der Haube“. Zudem wurde rückseitig Anordnung und Art der Anschlüsse geändert, doch dazu später mehr.


MR401: technisch verbesserte Neuauflage
Die Änderungen beim MR401 sind, wie schon festgestellt, rein technischer Natur. Man könnte auch von einem Upgrade sprechen, da vor allem die CPU und der Arbeitsspeicher RAM aufgefrischt worden, um fit für Ultra-HD zu sein. Denn für das superhochauflösende TV bedarf es viel Rechenpower.
Durch den Wechsel auf den neuen Broadcom MCM7252S, vervierfacht sich die Rechenleistung von 3.000 auf satte 12.000 DMIPS (Dhrystone MIPS) und das, obwohl nach wie vor nur zwei Kerne (1.7 GHz) in der CPU arbeiten. Beim RAM spendierte man eine glatte Verdopplung auf 2 GB. Der LAN-Port auf der Rückseite ist darüber hinaus nun endlich Gigabitfähig und nicht auf lahme 100 MBit beschränkt. Unverständlich ist dagegen, wieso bei der Festplatte nicht endlich der (unserer Meinung nach) längst überfällige Sprung auf 1000 GB erfolgte …
Kritikpunkt Festplatte
Das haben wir so nicht erwartet. Spätestens mit dem Nachfolger des MR400, hatten wir auf eine Verdopplung der Festplattenkapazität gerechnet. 500 GB sind einfach kaum noch zeitgemäß, zumal es bei den Festplattenpreisen zwischen 500 und 1000 GB praktisch keine Unterschiede mehr gibt. Besonders wenn man bedenkt, dass UHD ein Vielfaches an Speicherplatz benötigt als HD. Zwar halten sich die Ausstrahlungen im Live-TV noch in Grenzen (meist Sporteigenproduktionen der Telekom), doch mittelfristig dürfte sich das ändern.
Anschlüsse hinten
Sowohl Anordnung, als auch Art und Umfang der Anschlüsse wurden beim MR401 im Vergleich zum Vorgängermodell geändert. So beginnt die Reihe links nun nicht mehr mit dem RJ45 LAN-Port, sondern mit zwei Audio-Ausgängen –einmal optisch oder Koaxial. Es folgt ein HDMI-Port der nun dem Standard 2.0a genügt (1.4 bei MR400). Statt nur einem USB-2.0 Anschluss, verfügt der Mediareceiver 401 nun über zwei Stück nach USB 3.0. Damit können endlich auch Filme oder Bilder importiert werden – bei früheren Modellen hatte der USB-Anschluss bekanntlich leider nur eine „Servicefunktion“ und war nicht für den Endkunden nutzbar. Nach den USB-Anschlüssen, folgt direkt der Gigabit LAN-Anschluss. Etwas weiter rechts geht es weiter mit dem Stromanschluss, dem Powertaster und Reset-Knopf. Wie gehabt, bleibt rechts der Schacht für die wechselbare Festplatte.
Verbesserungen im Überblick
Und hier nochmal alle Neuerungen und Optimierungen zu älteren Modell im Überblick:
- deutliche schneller Prozessor
- Ultra HD fähig
- doppelter Arbeitsspeicher
- Gigabit LAN-Anschluss
- HDMI 2.0a
- nutzbarer USB 3.0 Anschluss (endlich)
Preise bzw. Kosten für den MR401
Neukunden, die sich hier auf www.telekom.de/MagentaTV für einen Breitbandzugang samt Magenta-TV entscheiden, zahlen keinen Aufpreis. Die Miete des MR401 beträgt wie auch beim MR400 4.95 € monatlich. Nur wer das Gerät direkt erwerben möchte, muss 50 € mehr investieren. Bei rund 350 € für den MR401, raten wir aber eher vom Kauf ab. Erst nach 3 Jahren Mietdauer würde sich ein Kauf rentieren und bis dahin gibt es gewiss wieder ein neues Modell!
Eckdaten des MR401 in der Übersicht
In der folgenden Tabelle haben wir für Sie noch einmal die wichtigsten technischen und funktionellen Daten des MR401 zusammengefasst.
MR401 IPTV-Receiver | Eckdaten |
---|---|
CPU | Broadcom BCM7252S 1.7 MHz |
Kerne | Dual-Core CPU |
Arbeitsspeicher | 2048 MB DDR4 RAM |
Flash Speicher | 512 MB |
Festplatte | 500 GB |
Aufnahmedauer SD/HD/UDH | 310/120/?? Stunden |
Betriebssystem | Linux |
Kühlung | passiv, ohne Lüfter |
USB | 2 x USB 3.0 (nur Servicezweck, Strom laden) |
Video-Standard | 720p / 1080p / 2160p |
Audio | Stereo, Dolby Digital, Dolby Digital Plus |
Abmessung / Gewicht | 29 x 3,8 x 20 cm bei 1 kg (BxHxT) |
Bedienungsanleitung PDF | » Handbuch PDF laden |
zum Anbieter | » hier geht’s zu MagentaTV bei der Telekom |
Vergleich MR401 zu MR400
Nach wie vor bietet die Telekom die beiden Vorgänger MR400 und sogar MR303 (für das alte Entertain) an. Um einen Überblick zu haben, welche Änderungen es im Einzelnen gab, hier noch einmal die wichtigsten Fakts im Direktvergleich.
Leistungsdaten | MR400 (alt) | MR401 (neu) |
---|---|---|
Full HD fähig | ja | ja |
Ultra HD fähig | nein | ja |
Festplatte | 500 GB | 500 GB |
Prozessor | BCM7241 Dualcore | BCM7252S Dualcore |
Leistung in DMIPS | 3000 | 12000 |
RAM | 1024 DDR3 | 2048 DDR4 |
HDMI | 1 x Version 1.4 | 1 x Version 2.0a |
LAN | 1 x 100 MBit | 1 x 1000 MBit |
Auflösung bis | 1080p | 2160p |
Preis pro Monat mit MagentaTV | 4.95 € | 4.95 € |
Steuerung auch per App
Prinzipiell lässt sich das gesamte Angebot von MagentaTV(-Plus) über die mitgelieferte Fernbedienung steuern. Alternativ bietet die Telekom aber auch eine App fürs Smartphone - also „Magenta TV per App“. Der Vorteil: Sie können alle Inhalte sowohl Zuhause, also auch unterwegs per LTE oder WLAN nutzen. Ein Telekom-Internetanschluss ist nicht zwingend nötig. Die App steht für Android und iOS zur Verfügung.
günstigeres Zweitgerät ohne Festplatte
Wie üblich, gibt es von jeder Generation der IPTV-Receiver auch eine abgespeckte Variante ohne Festplatte. In diesem Fall der MR201. Dieser eignet sich als Zweitgerät für TV-Kunden, etwa für den Betrieb im Kinderzimmer. Der Vorteil zum großen Bruder liegt im Preis. Statt 4.95 € Monatsmiete, fallen hier 50 Cent weniger an. Beim Kaufpreis von knapp 200 €, sind es sogar 150 € Differenz. Technisch gibt es keine Unterschiede, bis auf die fehlende HDD. Aufnahmen und Timeshifting, sind daher nicht möglich.
Achtung: Nicht kompatibel zu Vorgängern!
Wer jetzt mit dem Gedanken spielt, nur einen Teil seiner Receiver zu tauschen, der sei gewarnt. Die Telekom weist explizit darauf hin, dass der MR201 nur mit dem MR401 nutzbar ist.
nochmal stromsparender
Auch in puncto Stromverbrauch, macht der MR401 weiter Fortschritte und kommt im Stand-by-Modus jetzt mit 2 Watt weniger aus (7W). Im Betrieb gilt das gleiche – durchschnittlich wird hier der Verbrauch mit 9 W angegeben, beim MR400 waren es noch 11 Watt. Der Energiesparmodus wird mit < 0,5 W angegeben.
Installation und erster Start

Nun die Stand-by-Taste auf dem Gerät oder Fernbedienung drücken und das TV-Gerät einschalten. Anschließend den passenden HDMI-Eingang wählen. Der Receiver wird Sie mit MagentaTV begrüßen. Es folgen einige Aktualisierungen und Neustarts. Nach erfolgter Konfiguration können Sie erstmals mit Ihrem IPTV-Anschluss fernsehen.
Kabellos per WLAN anbinden
Normaler Weise wird jeder Receiver per Netzwerkkabel (LAN) angebunden. Das ist die empfohlene Datenverbindung. Wer auf den Kabelsalat verzichten möchte, kann dies auch per WLAN erledigen. Leider verfügt die Box nicht selbst über eine Wifi-Modul, so dass eine spezielle Bridge benötigt wird. Diese bietet die Telekom auf www.telekom.de mit im Shop an. Suchen Sie nach „Speed Home Bridge Solo“. Mit diesem Geräte können größere Distanzen per WLAN überbrückt werden. Aber auch diverse DLAN-Adapter sind für diese Aufgabe geeignet. Die Datenübertragung erfolgt dann über das heimische Stromnetz.
Fazit
Der MR401 überrascht neben der UHD-Fähigkeit endlich auch mit einem pfeilschnellen Prozessor. Als großes Novum geht die neue Version dennoch nicht durch - eher als überfällige Produktpflege. Schließlich ist Vodafones Pendant schon über ein Jahr zuvor für 4K vorbereitet gewesen. Da der (Miet-)Preis identisch ist, sollte man in jedem Fall zum neuen Spross der Media-Receiver Familie greifen! Zumal die 2 USB-Ports nicht genutzt werden können - lediglich zum Strom aufladen eines USB Gerätes und zu Servicezwecken. Der Anschluss von z.B. externen Festplatten ist derzeit nicht möglich. Für den Nachfolger wünschen wir uns aber endlich mehr Festplattenkapazität, funktionierende USB Ports und eine etwas wertigere Verarbeitung.
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