Interview mit Mathias Birkel: „Wir stehen noch am Anfang der EPG Entwicklung – doch in 5 Jahren haben ¾ der Westeuropäer einen elektronischen Programmführer!“
Er hat sich als Autor der Studien „IPTV 2010“ und „IPTV 2012“ in der Fachpresse einen Namen gemacht. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind neben IPTV die Bereiche Breitbandinternet, Digital TV und T-Commerce. Er studierte BWL an der Freien Universität Berlin und hat ein Zusatzstudium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft abgeschlossen.
Birkel: In Europa wird sich die Zahl der EPG-Haushalte bis 2014 mehr als verdoppeln - bis dahin werden rund drei Viertel aller TV-Haushalte mit einem EPG durch die digitale Welt navigieren. Die Situation ist jedoch von Markt zu Markt sehr verschieden und hängt u.a. vom Grad der Digitalisierung, der Pay-TV- oder IPTV-Penetration ab. So sind bspw. der britische oder französische Markt bereits deutlich weiter als die Märkte im deutschsprachigen Bereich. Zudem wird sich aber auch in den entwickelten Märkten Art und Umfang der EPG-Nutzung deutlich verändern bzw. verstärken. Der EPG in fünf Jahren wird eine ganz andere Rolle und ein anderes Aussehen haben. Insgesamt kann man sagen, dass wir bei der Entwicklung noch am Anfang stehen.
Birkel: Wie so oft - in uneinheitlichen Standards, bspw. der durch die Sender gelieferten Programmdaten. Aber auch der rechtliche Rahmen ist teilweise noch unklar und unterschiedlich, sodass auch noch nicht absehbar ist, inwieweit EPG-Werbung zukünftig zu einem relevanten Geschäftsmodell werden kann. Das Potenzial ist durch die hohe Zahl der Kontakte der TV-Nutzer mit dem EPG aber auf jeden Fall da. Auch das Thema redaktionelle Programmtipps oder Empfehlungen steht noch nicht überall auf sicheren Füssen.
Birkel: TV wird individueller und personalisierte Kanäle werden dem Zuschauer auf dem Tablett servieren, was ihn interessiert. All das ist eine tolle Bereicherung und wird sicher an Bedeutung gewinnen. Trotzdem: Auf absehbare Zeit werden klassische Kanäle weiterhin einen Großteil der TV-Nutzung bestimmen. Auch wenn die Bedeutung von Sendermarken zurückgehen mag, bilden Sie für viele Zuschauer nach wie vor Orientierung und noch ist TV auch ein Gemeinschaftserlebnis.
Was die Studie im Detail bietet:
Über die Studienverantwortlichen (lt. Pressemeldung Goldmedia)
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