Das TV Erlebnis der Zukunft

3. Teil – Eine Reise ins Jahr 2020 mit Dr. Lisa Simpson




Im ersten Teil dieser Serie haben wir an der Oberfläche der neuen Unterhaltungs-Möglichkeiten gekratzt, im 2. Teil sind wir tiefer abgetaucht und nun folgt das Finale.

Doktor Lisa Simpson aus der Vorabendserie „Die Simpsons“ führt Sie durch ein futuristisches Szenario, welches in der gar nicht so fernen Zukunft liegt. Viel Spaß!

Was macht Doktor Lisa Simpson am Feierabend? Wir bringen Licht ins Dunkel!
17:34 Uhr: Endlich Feierabend, auf klassische Art bei einem kühlen Blonden (Tee) mit den Kollegen. Außer meinem Bruder Bart sind alle dabei, er musste wieder mal bei Troy McClure in der Talkshow antreten. Doch halt, zumindest klinkt er sich virtuell in die die Diskussion ein. Diese dreht sich um die letzte gefallene Bastion der klassischen TV-Anbieter. Es ist erst zwei Dekaden her als man aus nur einer Handvoll TV-Programme auswählen konnte. Heute gibt es nicht hunderte, sondern regelrecht hunderttausende an TV-Kanälen jeglicher vorstellbarer Couleur. Der „Long Tail“ wird immer länger, es gibt immer mehr Nischen und entsprechende Nischen-Interessenten.

19:45 Uhr: Endlich daheim! Ich habe Lust auf etwas Nostalgie und schaue mir eine alte Folge von „Lost“ an. Meine Freunde haben offenbar den gleichen Geschmack, an verschiedenen Stellen wird ein (Video)Kommentar aus meinem sozialen Netzwerk eingeblendet. Außerdem laufen die „Breaking News“ von CNN im Zickzack über den Bildschirm. Das nervt, ich schalte auf die klassische Ansicht um, ohne Schnickschnack.

20:23 Uhr: Mein Freund Milhouse kommt nach Hause, und will unbedingt die Live Übertragung des aktuellen Fußballspiels sehen. Ich verfrachte ihn vor den Monitor im Büro, die große Leinwand gehört jetzt mir. Nach einer kurzen Diskussion ist dies geklärt. Schmollend und wortlos blendet er sich alle möglichen Zusatzinformationen zum Spiel auf den Bildschirm ein, und bestellt aus dem Menu der lokalen Restaurants per Knopfdruck Hamburger, Pommes und Bier bei Moe’s. Die Livekamera von Moe’s Restaurant zeigt bekannte Gesichter, Homer und Barney widmen sich ihrer Lieblingsbeschäftigung. Milhouse überredet die zwei, an einer Wette für das laufende Spiel mitzumachen und setzt schon mal seinen Einsatz, welcher direkt von der registrierten Kreditkarte abgezogen wird. Toll, diese interaktiven Möglichkeiten um das hart verdiente Geld mit wenigen Klicks wieder loszuwerden.

21:00 Uhr: Genug der Berieselung, nun brauche ich eine geistige Herausforderung. Mit meinem xPhone, welches auch als Fernbedienung zum Einsatz kommt, rufe ich die TIME Konsole ZBox auf. Dort wähle ich ein Geschicklichkeitsspiel aus, das kostet mich bloß 25 Cent. Da ich nur unregelmäßig spiele verzichte ich auf eine „Flatrate“ für solche Games. Auf dem Bildschirm sehe ich eine Statusnachricht, dass Bart nun zu Hause angekommen ist. Ich stupse ihn mit einer kurzen Sofortnachricht an, ob er Lust auf ein Spiel hat. Er antwortet mir mit einem Videoanruf, dass er noch kurz Troy McClure „Hallo“ sagen müsse und gleich wieder da sei. Ich überbrücke die Zeit mit etwas Musik aus meiner alten digitalisierten Platten-Sammlung, Diana Ross mit „Back to the future“ dröhnt aus dem Bildschirm. Fünf Minuten und einen Klick später legen wir mit dem Spiel los, ich gewinne. Natürlich will Bart eine Revanche, und beim dritten Spiel klinkt sich unsere Schwester Maggie als moralische Unterstützung dazu. Da sie zu meinem Spielzirkel gehört, hat sie sofort gesehen dass wir uns wieder dem Vergnügen hingeben und agiert nun als Schiedsrichter.

21:30 Uhr: Ich sehe, dass noch eine neue Nachricht von meiner Chefin eingetrudelt ist und verabschiede mich von den zwei Zockern. Nichts wichtiges, glücklicherweise. Auch sonst hat mein automatisierter Nachrichten-Assistent keine Text, Audio oder Videobotschaften herausgefiltert, die augenblickliche Aufmerksamkeit erfordern. Ich gönne mir deshalb noch ein paar neue Bilder von Apu aus Indien auf dem großen Bildschirm. Mir kommt in den Sinn, dass ich meine Fotos vom letzten Ausflug am Wochenende noch nicht öffentlich publiziert habe. Gespeichert sind diese natürlich bereits im digitalen Datenhafen, ich navigiere mich dahin durch. Die Fotos wurden bereits automatisch optimiert sowie mit Metadaten und Tags versehen. Ich mache einen Qualitätscheck, ob auch alle Personen und Orte richtig gekennzeichnet wurden und füge noch weitere persönliche Notizen an. Dann schaue ich mir die Fotos nochmals im Großformat am Bildschirm an, bevor ich diese in meinen Newsstream publiziere und auch noch gleich ein gedrucktes Album beim günstigsten Anbieter bestelle. Vergleichen lohnt sich!

23:07 Uhr: Ich schaue mir die neuste personalisierte Ausgabe des Abendblatts am TV an. Diese Einleitung zum Bericht über die Volkskrankheiten mangels Bewegung interessiert mich, ich markiere mir das Ganze zur Ansicht auf dem morgigen Weg zur Arbeit. Das Echtzeit Radarbild zeigt an, dass es heute Nacht noch gewaltig blitzen und donnern wird. Lieber schließe ich über die Kommandozentrale gleich alle Fenster im Haus automatisch und stelle die Klimaanlage auf angenehme 23 Grad ein. Milhouse ist wieder guter Laune, er hat Homer und Barney abgezockt und wir legen uns aufs Ohr.

Die Fiktion hört hier auf, und die Zukunft beginnt jetzt
Im Warp Speed haben wir eine Tour d’horizon in die Unterhaltungs-Zukunft des Jahres 2020 gemacht. Hier beenden wir nun diesen Ausblick. Alles Fiktion oder doch ein Körnchen Wahrheit? Aus heutiger Warte tönt dies wie wilde Zukunftsmusik. Doch darf dabei nicht vergessen gehen, dass diese Entwicklungen graduell über die Zeit passieren werden. Konnten Sie sich vor 10 Jahren vorstellen, über keinen Festanschluss mehr zu verfügen und unterwegs im Internet aktuelle Informationen abzurufen? Oder dass anstelle der ollen Videokassetten nun digital aufgezeichnet wird. Eben.

Diese Projektion der absehbaren demographischen und soziokulturellen Entwicklungen, herunter gebrochen auf ein Individuum, soll veranschaulichen in welche Richtung die Reise geht. Natürlich gibt es dabei unzählige Einflussfaktoren, welche die zukünftige Realität beeinflussen werden, seien es psychologische Effekte, neue Geschäftsmodelle oder der technologischer Wandel. Alle diese neuen Möglichkeiten existieren dabei nicht in einem Vakuum, sondern interagieren über die Zeit mit Kunden, Benutzern, Konkurrenten und der Marktdynamik. Eins ist aber sicher: TV in der heutigen Form ist ein Auslaufmodell. Die Zukunft gehört horizontalen Diensten, welche die für den Kunden relevanten Unterhaltungs- und Kommunikationsmöglichkeiten integrieren.

Mit diesem Szenario wollten wir ein geistiges Fenster öffnen, zum Nachdenken anregen und mit ihnen in Dialog treten. Was ist ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns doch eine kurze Nachricht. Vielen Dank!

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