IFA 2012: Ein Vergleich von TV Geräten

IFA 2012: Die TV-Highlights der Messe

Ob mit unglaublich riesigen Bildschirmen, OLED oder 4K-Auflösung – auf der IFA gab es wieder eine Vielzahl von neuen TV-Geräten zu bewundern. Wir fassen zusammen, was die wichtigsten Modelle auf der Berliner Messer waren.

Der Kampf um die Größe

Viel größer geht es mittlerweile fast nicht mehr. Jedenfalls war das nach dem Herunterklappen der Kinnlade der zweite Eindruck der einen ereilte, wenn man vor den größten TV-Geräten auf der IFA stand. Und viel größer scheint es tatsächlich kaum mehr zu gehen, denn die Geräte wären dann nicht mehr durch die heimische Wohnzimmertür zu bekommen. „Sharp hat den größten“ sollte die Überschrift dieses Artikels ursprünglich lauten, denn das Unternehmen hatte im Vorfeld der IFA angekündigt, mit seinem 90-Zoll-Giganten der Aquos-Serie (229 Zentimeter Bildschirmdiagonale) den größten Bildschirm der Messe zu präsentieren. Da hatte man die Rechnung allerdings ohne Panasonic gemacht, denn hier wurde dann tatsächlich der größte Fernseher gezeigt: Der Prototyp eines Fernsehgerätes mit 145 Zoll Bildschirmdiagonale, also mehr als 350 Zentimetern, konnte durch seine Größe wie auch seine Auflösung zum Highlight der Messe werden. Denn während alle anderen Hersteller ihre Studien mit 4K-Auflösung (vierfache HD-Auflösung) vorführten, stattete Panasonic diesen Bildschirm eben mal mit 8K aus – einer Auflösung von 7.680 x 4.320 Bildpunkten. Eindeutig der schärfste Fernseher der IFA 2012!

OLED endlich marktreif

Auch Samsung setzte unter anderem auf Größe: Mit dem ES9090 zeigte der Aussteller das größte Gerät aus dem eigenen Hause, das schon demnächst erhältlich sein soll. Der 75 Zoll große LED-Smart-TV (189 Zentimeter Bildschirmdiagonale) setzt vor allem auf das elegante Design mit rose-gold-farbigem Rand sowie auf Sprach- und Gestensteuerung. Fernab von der Größe prägte auch ein weiteres Thema die diesjährige IFA: Die OLED-Technologe. Bildschirme mit organischen Leuchtdioden benötigen im Gegensatz zu allen bisherigen Technologien keine Hintergrundbeleuchtung mehr und können so extrem energiesparend betrieben und sehr dünn konzipiert werden. Außerdem verspricht die neue Technologie noch höhere Kontraste, bessere Farbdarstellungen und ein noch echteres Schwarz als die LED-Technologie. Samsung feierte auf der IFA die Europapremiere seiner ersten OLED-Produktlinie, der Serie 9500, die aus 55 Zoll (138 Zentimeter) großen OLED-TVs besteht.

Auch LG präsentierte auf der IFA seinen 55 Zoll OLED-TV, der mit 139,7 Zentimeter ein klein wenig größer als das Gerät von Samsung ist. Dass die OLED-Technologie mittlerweile marktreif ist kann man als positiv auffassen, hatten die Unternehmen im letzten Jahr doch noch Probleme mit der Dauerhaftigkeit der Farbechtheit zu bewältigen. Bis die neue Technologie bei der breite Masse weggeht wie warme Brötchen, wird aber noch etwas dauern – immerhin ist eben gerade mal die LED-Technologie richtig gestartet, die auch noch nicht komplett ausgereizt ist. Das wird man auch an den Preisen für die Bildschirme der neuen Generation merken können, die aktuell noch nicht angekündigt wurden, aber wohl sehr hoch sein dürften. OLED wird erst in einigen Jahren zum neuen State Of Mind werden.

4K kann begeistern

Eine weiter Technologie, die frühestens in einigen Jahren für die breite Masse relevant werden dürfte, aber trotzdem schon heute bei fast allen Ausstellern mit Prototypen vorgestellt wurde, ist die 4K-Technologie. Der Name steht für die etwa vierfache Auflösung von Full HD und sieht einfach fantastisch aus. Am Messestand von Sony konnte man sich davon auch selbst überzeugen: Hier standen je ein TV-Gerät mit Full-HD und eines mit vierfacher HD-Auflösung nebeneinander. Der Unterschied ist verblüffend, denn der 4K-Bildschirm lässt das HD-Material im Vergleich aussehen wie analoges Fernsehen. Aussteller wie Sony, LG, Sharp, Toshiba und Haier präsentierten erste Geräte mit dieser Auflösung, teilweise auch unter dem Namen UD. 4K ist aktuell aber noch keine standardisierte Auflösung, sondern einfach nur ein Name für eine neue Technologie, die noch längst nicht bereit für den Markt ist – und der Markt auch nicht für sie. Bis auf ein paar kurze Testvideos gibt es nämlich bisher kein Material b zw. Content für die ultrahochauflösenden Bildschirme.

Individuell und einzigartig

Ein weiteres Highlight auf der IFA war das Konzept des personalisierten TVs. Dank smarten Funktionen, kann der Funktionsumfang von Fernsehgeräten ja mittlerweile schon stark personalisiert werden. Der Hersteller Loewe geht einen Schritt weiter: Er bietet den individuell designten TV an. So kann man sich sein Fernsehgerät vom Hersteller speziell anfertigen und designen lassen. Vom Klavierlack über ledern bis zur Tapete des heimischen Wohnzimmers ist alles möglich – der Fernseher soll sich so perfekt in die endgültige Umgebung einpassen können. Haier präsentierte mit dem transparenten TV mit Touch-Oberfläche außerdem ein sehr interessantes Konzept, das aber wohl eher im Business-Bereich Benutzung finden wird und aktuell nur auf Anfrage hergestellt wird. Außerdem stellte Haier den weltweit ersten Fernseher ohne Kabel vor. TV-Signale und selbst der Strom werden hier kabellos übertragen. Wer absolut keinen Kabelsalat mehr sehen kann, sollte auf der IFA 2012 also auch hier fündig geworden sein.