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31. 07. 2012

Eine modernisierte Fernseh-Statistik soll insbesondere mobile Endgeräte erfassen. Die gewonnenen Ergebnisse werden dabei in Echtzeit veröffentlicht. Doch die Statistik dient auch einem ausgeklügelten System für individuelle Programmempfehlungen.

 

Die Europäische Union (EU) treibt mithilfe von Fördermitteln im „Siebten Rahmenprogramm“ die Etablierung einer zeitgemäßen TV-Statistik voran. Für das Projekt „ViSTA-TV“ wurden drei Kernziele ausgegeben. Erstens soll eine qualitativ hochwertig verlinkte, offene Datensammlung das Live-TV Programm abbilden. Zweitens soll dieses mit Verhaltensinformationen kombiniert werden, um hochpräzise Marktforschungsinformationen über das Zuschauerverhalten zur Verfügung zu stellen. Und drittens sollen die gesammelten Informationen dazu dienen, ein Empfehlungssystem aufzubauen, welches in Echtzeit Programmempfehlungen bereitstellt.

Millionen von Einzeldaten ergeben ein Gesamtbild

Der Grundstoff für das Projekt kommt von Zattoo und der BBC. Die beiden Anbieter liefern anonymisierte Daten die, von dem Spezialist für Datenanalyse, der Dortmunder Rapid-I GmbH, durch Data-Ming ausgewertet werden. Die eingesetzten Algorithmen werden durch Forscher der Technischen Universität Dortmund, der Vrije Universiteit Amsterdam und der Universität Zürich entwickelt.

 

Bea Knecht, Vorsitzende von Zattoo, erklärt das angepeilte Ergebnis der Kooperation: „Die TV-Statistik könnte günstiger, präziser, schneller und breiter verfügbar sein, wenn sie mit Hilfe der Zuschauer an digitalen Endgeräten wie PC, iPad und Handy generiert würde.“ Zattoo und BBC sind daher dafür prädestiniert, die notwendigen Rohdaten beizusteuern – Millionen von Zuschauern füttern über die beiden Anbieter ihre mobilen Endgeräte. Hieraus will ViSTA-TV anonymisiertes Nutzerverhalten live publizieren und als Premiere auch anderen Marktakteuren den Zugriff ermöglichen. Content-Anbieter, Rating-Agenturen und Werbetreibende sind so sprichwörtlich am Puls der Zeit.

Das Ende der nationalen Fernsehpanels?

Abraham Bernstein, Projekt-Koordinator und Professor an der Universität Zurich, sieht durch den neuen Ansatz gar die Existenz von Institutionen wie dem AGF/GfK-Fernsehpanel bedroht: „Dies ist ein revolutionärer Ansatz, bisher war die TV-Messung nur den nationalen Mess-Anstalten vorbehalten, und diese legen nur wenige tausend Haushalte zugrunde.“ Das AGF/GfK-Fernsehpanel umfasst beispielsweise 5.000 Haushalte. Das entspricht circa 11 500 Personen im Alter ab 3 Jahren.

 

Als Kritikpunkt kann hier eingewendet werden, dass sich die Nutzer von mobilen Endgeräten nicht so homogen zusammensetzen, wie die sorgfältig austarierten, repräsentativen Haushalte eines klassischen Fernsehpanels. Zudem arbeiten auch die Panels an einer Abbildung aller maßgeblichen Trends, unter anderem IPTV.

„Ihnen könnten diese Sendungen gefallen …“

Wie bereits schon von Amazon und anderen Unternehmen etabliert, erfreuen sich Empfehlungssysteme großer Beliebtheit. ViSTA-TV soll diesen Aspekt auf das Fernseherlebnis übertragen. Die Streams von Zattoo und der BBC enthalten Infos zu Genres, Darstellern und Inhalten, die mittels Predictive Analytics, Data Mining, Text Mining und Video-Stream Analyse verarbeitet werden. Über die Software werden auf diese Weise die bevorzugten Inhalte schnell klar und weitere passende Programme werden vorgeschlagen.

 

Quelle: Zattoo
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