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04. 04. 2014

Als überaus spannend lässt sich das TV-Geschäft aktuell beschreiben, denn zahlreiche neue Entwicklungen wie VoD, Second Screen und Youtube sorgen für neue Dynamik. Diese Spannung bringt jedoch auch verschärfte Bedingungen für klassische TV-Unternehmen mit sich – und so müssen vor allem die Inhalte-Produzenten umdenken.

Ausgedient

„Klassische TV-Produzenten haben keine Chance mehr“ – so drastisch beschreibt Produzent Eiko Wachholz die aktuelle Lage im Produzentenmarkt. Was als schwieriges Umfeld für die Gründung einer Produktionsgesellschaft ausgelegt werden könnte, hinderte Wachholz nicht daran, 2012 gemeinsam mit seinem Kollegen und ebenfalls gestandenem TV-Macher Cassian von Salomon das Unternehmen Casei Media zu gründen, das sich auf journalistische Formate spezialisiert hat. Wie Wachholz am Donnerstag beim Hamburger newTV Kongress in einem Schwerpunkt-Vortrag zur veränderten Situation für Inhalteproduzenten zeigte, kann mit genügend Kreativität auch unter den verschärften Bedingungen Erfolg eintreten.

Neue Wege

Die gängige Praxis, eine Auftragsproduktion für TV-Sender zu übernehmen und danach zur nächsten Produktion überzugehen, sei mittlerweile kein tragbares Konzept mehr. Es dränge sich vielmehr die Frage auf, wie sich neue Wertschöpfungsketten aufbauen lassen. Im vergangen Jahr habe Casei Media unter diesen Gesichtspunkten einen guten Weg eingeschlagen, so Wachholz. Neben Produktions-Kooperationen stehen auch immer mehr die Rechte zur weiteren Eigenvermarktung von produzierten Inhalten und Material im Fokus. Viel interessanter ist jedoch: Auch Industrie-Partnerschaften nehmen einen großen Stellenwert in der neuen Erschließung von Verwertungsketten ein.

Themen mehrfach angehen

Als konkretes Beispiel führte Wachholz die Produktion einer Dokureihe in Zusammenarbeit mit Mercedes Benz an, die sich um die Historie Silberpfeile dreht. Neben der Produktion des Formats und einem entsprechenden Online-Angebots, arbeitete Casei Media sich in den Bereich historische Automobile und Sportwagen ein und sicherte sich parallel auch Rechte am recherchierten Material. Um das Thema fortzuführen und damit auch weiter verwerten zu können, produzierte das Unternehmen in der Folge ein umfassende Dokumentationsreihe über die Geschichte des deutschen Automobilbaus, die im Free-TV von n-tv und im Pay-TV von Spiegel TV Geschichte ausgestrahlt wurde. Im Rahmen einer Multi-Plattform-Strategie wird das Material auch auf anderen Kanälen verwendet. Eine App zum Thema Verkehrssicherheit soll das Thema beispielsweise in Zukunft weiter bedienen.

Nischen suchen

Das Beispiel Casei Media verdeutlicht, welche neuen Wege TV-Produzenten gehen müssen, um auch unter den verschärften Bedingungen eine Chance zu haben. Das gelte keineswegs nur für kleinere Produktions-Unternehmen, sondern mittlerweile auch für große Konzerne. Letztendlich gehe es darum, sich seine eigenen Nischen zu suchen, so das Fazit von Eiko Wachholz. Damit beantwortete er auch die Fragestellung des diesjährigen newTV Kongress danach, ob Medienunternehmen der heutige Zeit in allen Geschäftsbereichen selbst tätig werden sollten. Dieser These erteilte er mit dem Hinweis auf Nischen eine klare Absage.

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