« News Übersicht
09. 11. 2010

US-Forscher haben eine 3D-Technologie vorgestellt, die bisher höchstens aus Science-Fiction-Filmen bekannt ist: Bewegte Hologramme, eine von allen Seiten betrachtbare Bewegtbildübertragung, die ohne 3D-Brille auskommt.

Wird Science-Fiction Realität?

„Helft mir Obi-Wan Kenobi, ihr seid meine letzte Hoffnung“. Sie kennen die Szene, oder? Star Wars, Krieg der Sterne, Episode IV. Roboter R2D2 wirft urplötzlich ein Hologramm in den Raum: Eine etwas kleinere 3D-Ausgabe der Prinzessin Leia bittet um die Hilfe des Jedi-Meisters. Der Film feierte 1977 seine Premiere auf den Kinoleinwänden. Heute, gut dreißig Jahre später, behauptet ein US-Forschungsteam aus Atlanta eine Technologie entwickelt zu haben, die den Science-Fiction-Visionen von damals extrem nah kommt.

3D ohne Brille

Nun, 3D kennen wir schon lange. Was ist besonders an den Innovationen der University of Arizona in Tuscon? Professor Nasser Peyghambarian, der Kopf des Forschungsteams, erklärt seine Arbeit im Nature- Fachmagazin wie folgt: „Holographie betrachtet Dinge am ehesten so, wie sie Menschen tatsächlich wahrnehmen. Man könnte also aus quasi jedem Winkel auf das Objekt schauen.“ Probleme die im Zusammenhang mit der 3D-Brille auftauchen, etwa Schwindel oder Müdigkeit der Augen, gäbe es nicht mehr. In dem Fachmagazin ist das Forschungsteam erstmalig mit ihrem Projekt an die Öffentlichkeit getreten.

Hilfsobjekt: Transparenter Bildschirm

Das zu übertragende Bild soll von verschiedenen Kameras aufgezeichnet werden, die sich rundherum aufgebaut haben. So können die Betrachter des Hologramms beispielsweise im Kreis sitzen und jeder sieht das Objekt aus einer anderen Perspektive. Ein Computer bündelt die Bildinformationen die kurz darauf via Internet übertragen werden.
Das Empfangsgerät ist nun sehr speziell. Zwei Laserstrahlen interagieren und reproduzieren die Information auf ein Trägermedium das eigens für die Technologie entwickelt wurde:Ein Bildschirm, bestehend aus mehreren Schichten photorefaktivem Polymer, die von zwei Glasplatten umschlossen werden. Die Laserstrahlen schreiben ein Inferenzmuster in die Polymer und das Bild entsteht, zusammengesetzt aus speziellen 3D-Pixeln namens „Hogels“. Das Bild wir dann von einem Neuen abgelöst, oder es verblasst allmählich.

Fast Echtzeit

Obwohl es dem Team bereits vor vier Jahren gelungen ist auf eine ähnliche Art Hologramme zu erzeugen, könne man heute quasi von Echtzeitübertragung sprechen, ist Pierre-Alexandre Blanche, Mitautor der Nature-Veröffentlichung überzeugt. Alle zwei Sekunden erneuert sich das Bild, damit kann man fast Bewegtbilder zeigen. Damals dauerte es ganze vier Minuten bis ein neues Hologramm aufgebaut werden konnte.

Auf Prinzessin Leia müssen wir noch warten

Bisher funktioniert die Übertragung noch farblos das werde sich aber schnell ändern verspricht Peyghambarian. Trotz alledem: Prinzessin Leia wird es vorerst wohl noch immer nicht in Hologrammform geben können. Bis es soweit ist, müssten 30 Bilder pro Sekunde zu sehen sein , damit wäre eine Systembeschleunigung um den Faktor 100 notwendig. So sieht es zumindest das Fraunhofer Institut das sich gegenüber Spiegel-Online zu den Entwicklungen geäußert hat.

Notwendige Optimierungen bis zum Markteintritt

Und so wird die kommerzielle Nutzung vorerst ein Wunschtraum bleiben. Gewaltige Optimierungen sind notwendig, zum Beispiel auch die Eindämmung der überproportional großen Datenflut. Die optimistische Prognose der Forscher für einen kommerziellen Markteintritt lautet sieben bis zehn Jahre, wenn es dann tatsächlich soweit ist, sollen vor allem Mediziner von dem System profitieren, Peyghambarian schwebt dabei eine Vision vor: „Stellen sie sich vor, Chirurgen an verschieden Orten rund um die Welt können dann in 3D und Echtzeit bei Operationen zuschauen und beratend eingreifen.“

Quelle: nature.com
Hier klicken zum bewerten
[Total: 0 Durchschnitt: 0]

Günstige IPTV-Tarife

Zuhause Fernsehen über das Internet in 4K.
Schon ab 10 Euro monatlich.
Hier idealen Tarif finden!



Was meinen Sie zum Thema?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis:

Zunächst werden alle Kommentare einzeln moderiert und freigeschaltet. Wir behalten uns vor Beiträge die nicht direkt zum Thema des Artikels stehen zu löschen. Auch solche, die beleidigen/herabwürdigen oder verleumden oder zu Werbezwecken geposted werden.


Sei der Erste, der sich zu diesem Thema äußert!