Das Eutelsat-Angebot KabelKiosk hat zur ANGA COM 2014 ein neues IPTV-Angebot vorgestellt. Während die Multiscreen-Plattform bereits von ersten Anbietern getestet wird, geht das KabelKiosk-Projekt neue Wege.
IPTV für die Netze
Pünktlich zur ANGA COM 2014 hat Eutelsat über seinen KabelKiosk eine neue IPTV-Plattform vorgestellt. Unter dem Namen meinFensehen bietet das Unternehmen ab sofort ein umfassendes TV-Vorprodukt an, das von Netzbetreibern übernommen und deren Kunden angeboten werden kann. „Netzpartnern mit IP-Diensten verschafft das attraktive IPTV-Produkt neue Perspektiven, um die zusätzliche Kundennachfrage zu aktivieren und ihre Position im Wettbewerb zu stärken“, so Martina Rutenbeck, Geschäftsführerin von KabelKiosk-Betreiber Eutelsat visAvision, über das Angebot. Erste Kunden testen das Produkt bereits.
TV-Sender und Auslieferung
Mit einem Mix aus linearem Fernsehen, Timeshift-Funktionen und Video-on-Demand soll das IP-basierte Angebot alle Möglichkeiten einer modernen TV-Plattform bieten. Insgesamt stehen rund 150 Sender im Paket bereit, wovon etwa 50 in HD-Qualität verfügbar sind. Neben den öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen, sind auch Pay-TV und internationale Sender dabei. Ausgeliefert werden die TV-Signale auf eine spezielle Set-Top-Box von meinFernsehen – genutzt wird dabei ein gemanagtes IP-Netz mit durchgehender Multicast-Architektur sowie einem deutschen Content Delivery Network. Interaktive Features, wie beispielsweise den direkten Zugriff auf Mediatheken und einen verbesserten Videotext, soll die Unterstützung von HbbTV 1.5 bieten.
Abruf-Dienste und Multiscreen
Auch Video-on-Demand will meinFernsehen kinderleicht ermöglichen und liefert ein entsprechendes Angebot gleich mit. Die Film-Datenbank des IPTV-Angebots umfasst rund 1000 Titel, wobei neben Blockbustern und Top-Movies auch eine Bibliothek mir Zeichentrick- und Kinderfilmen vorhanden ist. Unter anderem sind hier auch Disney-Filme enthalten. Danke einer vollen Multiscreen-Unterstützung, lässt sich nicht nur das lineare TV-Programm, sondern auch die Abruf-Dienste mobil nutzen. Über Tablets oder Smartphones soll sich meinFernsehen auch unterwegs über WLAN-Hotspots nutzen lassen.
EPG und personalisierte Nutzerkonten
Funktionen wie Timeshifting, die das Vor- und Zurückspulen von Sendungen ermöglichen oder Abruf von Sendungen der sieben vergangenen Tage, liefert der EPG des Angebots. Auch das Anlegen von personalisierten Nutzerkonten gehört zu den Funktionen. So können unter anderem eigene Merklisten und Favoriten angelegt werden. Über eine Jugendschutz-Funktion sollen jünger Zuschauer vor nicht geeigneten Inhalten geschützt werden.
Gleichzeitiger Verkauf
Während die Eutelsat-Tochter Eutelsat visAvision das IPTV-Angebot zur ANGA COM erstmals öffentlich präsentierte, hat der Mutterkonzern zum Auftakt der Messe den Verkauf des Unternehmens angekündigt. Mit der M7A Group, die in Deutschland unter dem Namen M7 firmiert, übernimmt ein anderer Player im TV-Markt den IPTV-Dienst und auch die Plattform KabelKiosk. Dabei sieht Eutelsat sein Kind bei einem Experten für interaktive TV-Dienste in guten Händen. Je nach Geschwindigkeit der behördlichen Zustimmungen, soll der Verkauf bis zum Juli 2014 abgeschlossen sein. Eutelsat und M7 wollen zudem eine Partnerschaft in Sachen Connected TV eingehen, um TV-Übertragung und VoD-Dienste miteinander zu kombinieren.
Update, 05.08.2014
Wie bereits im Mai auf der Angacom angekündigt, zählt die Dienst-Plattform Kabelkiosk nicht mehr zu Eutelsat. Die vollständige Übernahme erfolgt nun durch die M7A Group nach dem Erhalt aller behördlichen Genehmigungen. Als Tochter des internationalen Plattformbetreibers, agiert das Unternehmen nun als M7 Deutschland GmbH. Dabei bilden die beiden bisherigen Geschäftsführer von Kabelkiosk, Martina Rutenbeck und Alessandro Lanfranconi, die Geschäftsführung. Auf dem Plan steht vor allem die Weiterentwicklung der IPTV-Plattform meinFernsehen.
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