Das Radio scheint ein Fels in der Brandung der Neuerungen zu sein. Während die Fernsehlandschaft in den vergangenen Jahren von tiefgreifenden Veränderungen geprägt war (und ist), wird das Medium Radio immer noch mehrheitlich über das klassische und inzwischen deutlich in die Jahre gekommene analoge UKW empfangen. Anstrengungen zur Digitalisierung der terrestrischen Ausstrahlung, wie bei den Fernsehsendern der Fall, sind beim Radio vorerst gescheitert. Die Nutzer scheinen sich vermehrt für einen anderen Empfangsweg zu entscheiden: per Internet. Und auch das Fernsehen per Internet erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Deutsche Zuschauer und –hörer zieht es ins Netz
Anlässlich der kürzlich in Berlin stattgefundenen Internationalen Funkausstellung (IFA), veröffentlichte das Statistische Bundesamt eine neue Studie zur Internet-Mediennutzung der Deutschen. Demnach werden Fernsehen und Radio per Internet (Webradio) zunehmend beliebter, und das besonders bei den 16- bis 24-jährigen. So nutzten im ersten Quartal 2009 etwa 45 Prozent aller Internetuser dieser Altersgruppe TV- oder Radioengebote im Netz. 2008 waren es noch 41 Prozent.
Männermedium?
Erstaunlicherweise ist die Nutzungsintensität zwischen jungen Männern und Frauen deutlich unterschiedlich. So scheint Fernsehen und Radio per World Wide Web beim männlichen Geschlecht deutlich beliebter zu sein, legt die Studie nahe. Demnach nutzen nur 39 Prozent der jungen deutschen Internetnutzerinnen diese Medien online (2008 – 33 Prozent). Der Nutzungsgrad liegt mit 51 Prozent bei 16- bis 24-jährigen Männern deutlich höher (2008 – 48 Prozent).
Auch die Älteren ziehen nach
Erwartungsgemäß etwas verhaltener sieht die Nutzung bei älteren Semestern aus. Doch auch hier zeichnen sich Steigerungsraten ab. Im Messzeitraum Anfang 2009 nutzten 17 Prozent der über 65-jährigen deutschen Internetnutzer die Massenmedien Radio und Fernsehen auch online. Ein Zuwachs von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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