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23. 11. 2009

„Wir wollen Change!“ Was Obama in den Präsidentensessel gehievt hat, das spiegelt sich auf allen Ebenen der amerikanischen Gesellschaft wider. So auch an der Konferenz zur Zukunft des TV, „The Future of TV“, in New York.

 

Dialog statt Monolog
Lebhafte Diskussionen und unterschiedliche Standpunkte zeigen vor allem eines auf: Die Industrie spürt das Aufeinanderprallen der tektonischen Platten von Internet und klassischem Broadcast TV.

 

Alles wird anders – aber nicht von heute auf morgen
Unser Reporter hat sich einen Überblick verschafft, was die aktuellen Mantras der Branche sind.

 

  1. Kundenbedürfnisse stehen im Mittelpunkt: Unternehmen müssen auf die Wünsche der Kunden eingehen. Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, wird leider nicht immer praktiziert. Doch der Konsument lässt sich das nicht mehr Gefallen und zieht dank verfügbaren alternativen Angeboten auch seine Konsequenzen. Usability, plattformübergreifende Technologien und Interaktivität werden zu kritischen Erfolgsfaktoren von neuen TV-Diensten.
  2. Klassische Werbemodelle am TV haben ausgedient: Kunden mögen Werbung, entgegen aller Unkenrufe. Doch die 30 Sekunden Spots werden auf dem digitalen Videoempfänger längst vorgespult, Zeit ist ja schließlich Geld. Und die TV-Branche muss noch einen Weg finden, relevante Werbung zu senden – anstatt alle Zuschauer über denselben Kamm zu scheren und mit Einheitsbrei-Spots zu beglücken.Natürlich kennen die TV-Sender ihre Pappenheimer ein bisschen, sprich die Werbung am Nachmittag hat eher für Hausfrauen relevante Inhalte gegenüber dem, was vor der Sportschau über die Mattscheibe flimmert. Doch es ist noch ein weiter Weg, bis es auf den jeweiligen Zuschauer zugeschnittene Werbung gibt.
  3. Monetarisierung der Business Modelle: Am Ende des Tages wird abgerechnet, und da sollten die Einnahmen die Ausgaben wettmachen. Die Branche hat aber noch nicht alle bewährten Geschäftsmodelle in die neue Weltordnung überführen können, sprich: Bisherige Ansätze verlieren an Boden, und neue Konzepte sind aufgrund fehlender Skaleneffekte noch nicht tragfähig.Daneben gibt es auch die Fälle, wo die geplante Monetarisierung ökonomisch schlichtweg nicht umsetzbar ist. Fragt sich, wie die Unternehmen mit der Erwartungshaltung der jüngeren Generation umgehen, dass alles gratis sein muss?
  4. „Transmedia Storytelling“ als Brückenbauer: Der Begriff „Transmedia Storytelling“ steht für das Erzählen einer stimmigen Geschichte über mehrere Medien hinweg. Dabei werden den spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Kanals Rechnung getragen. Dies umfasst zum Beispiel klassisches TV, Internet, Games und mobile Endgeräte.Die Idee dabei ist aber nicht, auf möglichst vielen Plattformen dieselbe Botschaft zu verkünden, viel mehr geht es darum, für jede Plattform die geeignete Story zu finden. Dave Howe von SyFy macht klar: “Die plattformübergreifenden Geschichten sind nicht einfach eine kreative Spielerei, sondern unser Business“.
  5. Das Gesetz der „Ökonomie der Aufmerksamkeit“: Jedem Mensch steht gleich viel Zeit zur Verfügung. Die Frage ist, für was er diese Zeit einsetzt. Oder anders gesagt: welcher Aktivität er seine Aufmerksamkeit schenkt.Jeder Anbieter im Media Dschungel muss sich dessen bewusst sein. Die Unternehmen müssen sich überlegen, wie sie sich von der Konkurrenz differenzieren und dabei möglichst lange die Aufmerksamkeit des Zielobjekts beanspruchen können.

    “Wir kaufen und verkaufen Aufmerksamkeit im TV-Business!“, bringt es Vordenker Shelly Palmer auf den Punkt. Und Robert Tercek vom Oprah Winfrey Network doppelt nach, dass Engagement die neue Form der Unterhaltung und ein offener Standard die Zukunft des Fernsehens sei.

  6. Die kurze Leine des Regulators: Die Aufgabe des Staates ist es, das Individuum zu schützen. Als Regulator gibt der Staat deshalb Leitplanken vor und setzt Maßstäbe. Dabei dürfen die Interessen der Wirtschaft nicht vernachlässigt werden.In den USA gibt es laut dem Rechtsanwalt Oxenford einige Dinge zu adressieren. „Die Regulierung der Werbung ist eine komplexe Herausforderung“. Er zeigte in seiner Präsentation auch auf, was in Washington aktuell für Fragen auf dem Tisch liegen.

    Dies gilt auch für Deutschland und Europa, die Gesetzgebung im Bereich des Rundfunks muss dringend überarbeitet werden.

  7. Ich bin auch ein Netzwerk: Man kann es nicht genug predigen, Beziehungen und Netzwerke sind in der heutigen und morgigen Welt zentral. Und damit sind sowohl die sozialen wie auch die technologischen Verbunde gemeint! Hinter Modeworten wie „Coopetition“, einem Wortspiel aus „Competition“ (Wettbewerb) und „Cooperation“ (Kooperation), sind in der Praxis längst tragfähige Lösungen zugunsten der Kunden und Unternehmen entstanden. In einem Bereich arbeitet man mit der Konkurrenz zusammen, im anderen versucht man sich zu übertrumpfen – das ist auch in der TV-Branche Realität.
  8. Echtzeit und auf Abruf: Zeitungen werden nicht aussterben. Noch nicht. Eine nicht repräsentative Beobachtung dazu: Auf dem Rückweg von der Konferenz im Subway Waggon zur Stoßzeit sind rund 12 Personen gedrucktes Papier am Lesen, 2 tippen in ihre iPhones und eine Handvoll hat die Stöpsel im Ohr und lässt sich berieseln.Das „alte“ Medium hat also noch eine Breitenwirkung. Aber gedruckte Schrift auf totem Holz kann nicht mehr mithalten, wenn es um Echtzeit Informationen und zeitnahen Dialog geht – was für Unternehmen und Individuen immer wichtiger wird. Aus Sicht des Medienberaters und Vordenkers Shelly Palmer ist die Geschwindigkeit der Information direkt verbunden mit dem ökonomischen Erfolg.
  9. TV Everywhere: Seit Jahren wir gepredigt, dass Kunden entscheiden wollen, wann sie wo welche Inhalte konsumieren. Mit der kommenden Generation wird dies der Fall sein, denn mobile Endgeräte sind nirgends so absolut vertreten wie bei den Millenials, den nach 1982 geborenen.JB Perrette von NBC Universal bestärkt die Ansicht, dass “eine Lösung nahtlos, einfach und nicht fragmentiert sein darf” – ansonsten werde sie von den Kunden nicht übernommen.

 

Conclusio: Es ist an der Zeit, den Paradigmenwechsel in der TV-Industrie zu erkennen!

 

  1. Unabhängigkeit führt zu Wohlstand
  2. Nicht alle Konsumenten sind gleich
  3. Werbung ist Inhalt
  4. Vertrauen ist das Wichtigste
  5. Jeder ist ein Netzwerk

Weiterführendes

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