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01. 02. 2011

Ohne gängige Normen kein wirtschaftlicher Erfolg. Diese einfache Formel bringt auf den Punkt, was seit Jahrzehnten Usus in weltweiten Unternehmen ist. Vor allem in der Unterhaltungsindustrie ist man auf weitgehend einheitliche Bildformate, Dateiformate oder Übertragungsverfahren angewiesen. Und so wurden nun auch einheitliche Spezifikationen für die digitale Übertragung von 3D-TV festgelegt, im Februar sollen diese veröffentlicht werden.

Neue 3D-TV-Spezifikationen für DVB

Das DVB-Projekt, ein Konsortium aus über 270 Mitgliedsunternehmen welche digitale Übertragungstechnologien durch Standardisierung vorantreiben wollen, hat laut übereinstimmender Berichte seine neuen 3D-TV-Spezifikationen fertig gestellt. Intentionen der Definitionen sind vor allem, den Empfang von 3D-TV über konventionelle HDTV-Receiver zu ermöglichen.

DVB „Phase 1“

Die in „Phase 1“ zusammengefassten Spezifikationen, welche auch mit „Frame Compatible Format“ tituliert werden, arbeiten mit zwei verschiedenen Übertragungstechniken für HD und Full HD. Bei Übertragung im 1080i-Verfahren, also bei 1920 x 1080 Bildpunkten bei 50 Halbbildern pro Sekunde, wird das Bild im Side-by-Side-Verfahren gesendet. Das bedeutet, die Bilder für das linke und rechte Auge, welche in der Darstellung später schnell hintereinander gezeigt werden, werden vertikal gestaucht nebeneinander übertragen. In Zahlen: Zweimal 920 x 1080 Bildpunkte. 720p-Ausstrahlungen (1280 x 720 Pixel, 50 Vollbilder pro Sekunde), werden hingegen horizontal gestaucht und übereinander übertragen. Dies hat zur jedoch zur Folge, dass lediglich 360 Zeilen übrig bleiben – weniger als bei der veralteten PAL Technologie, welche 576 Zeilen anbietet. Warum bei der „kleinen“ HD-Auflösung auf die horizontale Variante gesetzt wird, ist bisher nebulös. Klarheit wird wohl erst die Veröffentlichung des „Phase 1“-Standards Ende Februar bringen.

DVB „Phase 2“

Unterdessen diskutieren die Experten des DVB-Projekts bereits eine „Phase 2“ oder auch „Service Compatible“. Dieser Standard soll eine Ausstrahlung von 2D und 3D Formaten auf einem Kanal ermöglichen. Darüber hinaus soll „Phase 2“ Verbesserungen beim Tiefeneindruck der Zuschauer bringen.

Italien bringt 3D-TV per DVB-T

Wird in den Reihen des DVB-Projekts noch über die Spezifizierung der 3D-Übertragung diskutiert, ist man in Italien schon einen Schritt weiter. Die italienische Privatsendergruppe Mediaset, oft als Sprachrohr Silvio Berlusconis verschrien, macht 3D-Übertragungen per DVB-T möglich. Dafür wurde der Video-on-Demand-Service „3VOD“ geschaffen, welcher etwa 50 Filme auf Abruf bereithält. Bisher scheiterte eine solche Übertragung an der mangelnden Kapazität der digital-terrestrischen Übertragungswege. Dieses Problem löst Mediaset, in dem der Film vor Wiedergabe komplett heruntergeladen, und dann von der Set-Top-Box abgespielt wird, welche übrigens vom Londoner Unternehmen Motive stammt. Ob sich diese Technologie durchsetzt, ist sehr fraglich. Bei Übertragung eines kompletten 3D-HDTV-Films per DVB-T sind lange Wartezeiten vorprogrammiert. Und schließlich gibt es mit DVB-S, DVB-C und nicht zuletzt IPTV genügend bequeme Zugangswege zu hochauflösenden und zunehmend auch dreidimensionalen Inhalten.

Weiterführendes

» DVB-T Verfügbarkeit in Deutschland
» mehr 3D bei Entertain TV

Quelle: Mediaset, DVB-Projekt
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