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11. 11. 2011

Der US-amerikanische Kabelkonzern Liberty Global plant bereits seit längerem den deutschen Betreiber Kabel-BW zu schlucken. Zum Ärger der Amerikaner hat hier aber auch das Kartellamt ein Wörtchen mitzureden. Um dieses zu besänftigen möchte man Zugeständnisse machen, die den Wettbewerb sogar befeuern sollen. Eine Mogelpackung?

US-Amerikaner wollen Kabel-BW

Der deutsche Kabelnetzbetreiber Kabel-BW könnte bald in US-amerikanische Hände fallen. Der US-Kabelriese Liberty Global – Geführt vom als Medienmogul bekannten John Malone – möchte das Unternehmen bald möglichst übernehmen. Da dem Konzern ebenfalls der deutsche Kabelanbieter Unitymedia gehört, hat das Bundeskartellamt in dieser Causa deutliche Bedenken geäußert.

Versöhnungsangebot

Digi-TV von Unity bald ohne Grundverschlüssselung?

An diesen Bedenken, der US-Konzern könnte so eine marktbeherrschende Stellung erlangen und den Wettbewerb im Kabelmarkt eindämmen, könnte die Übernahme scheitern. Dessen ist man sich auch bei Liberty Global bewusst, und so könnte eine wichtige Bastion fallen: Die Verschlüsselung der digitalen Free-TV Programme. Sollte das Kartellamt die Übernahme von Kabel-BW und die anschließende Verschmelzung mit Unitymedia genehmigen, werde man auf diese Verschlüsselung verzichten, teilte das Unternehmen mit. Bei Kabel-BW ist dies bereits gängige Praxis. Unitymedia und Kabeldeutschland strahlen Digitalfernsehen – ausgenommen der Programme von ARD und ZDF – verschlüsselt aus. Zum Anschauen ist der Erwerb und Einsatz einer Smartcard notwendig.

Noch ein Angebot

Dass den US-Amerikanern an einer schnellen Einigung gelegen ist, erkennt man auch an der Zusicherung, man werde eventuelle Einnahmeausfälle durch den Wegfall der Verschlüsselung nicht durch höhere Gebühren kompensieren. Der neue Konsens-Geist des Unternehmens scheint kaum Grenzen zu kennen, und trieb Unitymedia-Chef Lutz Schüler gar zu der Aussage, man befeuere mit diesen Maßnahmen den Wettbewerb. Schließlich könnten so auch kleinere Kabelanbieter oder gar die Deutsche Telekom auf die unverschlüsselten Signale zugreifen und eigene Angebote entwickeln. Ob und unter welchen Bedingungen die Übernahme von Kabel-BW genehmigt wird, soll im Dezember entschieden werden. Sollten die Wettbewerbshüter gegenüber den US-Amerikanern einknicken und den Deal genehmigen bleibt abzuwarten, wie viel von den vollmundigen Versprechungen nach der Übernahme übrig bleibt.

Weiterführendes

» zu Unitymedia

Quelle: Welt am Sonntag, Liberty Global, Kabel-BW, Unitymedia;
Bild: Unitymedia
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