Deutschlandstart: Netflix ist angekommen

Für viele Streaming-Fans hat das Warten heute ein Ende: Der weltweit größte VoD-Anbieter Netflix ist am Dienstag in Deutschland gestartet. Wir geben einen Überblick auf Umfang, Preise und Nutzbarkeit des Angebots.

Gekommen um zu bleiben

Netflix ist zum 16. September in Deutschland gestartet. Pünktlich seit Mitternacht seht das Portal des US-amerikanischen Anbieters damit auch hierzulande zur Verfügung. Mit einem kostenlosen Probemonat will der Video-on-Demand-Dienst zu Beginn potentielle Kunden und Interessenten anwerben. Laut Netflix-Gründer Reed Hastings, gehe es Netflix um nichts anderes, als den Menschen beizubringen, dass sie ihr TV-Programm selbst gestalten können. In den USA haben bereits ein Drittel aller Haushalte ein Netflix-Abo. In fünf bis zehn Jahren will das Unternehmen in Deutschland einen ähnlichen Stellenwert einnehmen.

Preismodell und Ultra HD

Ab 7,99 Euro monatlich ist Netflix in Deutschland erhältlich. Dabei handelt es sich um den Einsteiger-Preis, der noch kein Streaming in HD ermöglicht. Auch der parallele Abruf von Inhalten auf mehreren Endgeräten ist nicht möglich. Für 8,99 Euro sehen Netflix-Kunden Inhalte auch in HD-Auflösung – mit bis zu zwei unterschiedlichen Streams gleichzeitig. Familien dürften mit dem größten Paket gut bedient sein, das bis zu vier parallele HD-Streams ermöglicht und zudem auch Voraussetzung für den Zugang zu Inhalten in Ultra HD ist. Das Family-Paket kann für 11,99 Euro gebucht werden. Wie bei anderen VoD-Angeboten, kann Netflix jederzeit online gekündigt werden.

Auswahl der Inhalte

Auf der Seite der Inhalte bietet Netflix einen an Deutschland angepassten Katalog an. Neben Top-Serien wie „Breaking Bad“, „The Walking Dead“ und „Sons of Anarchy“ sowie Blockbuster-Filmen wie „Thor“ oder „21 Jump Street“, sind auch eine ganze Menge älterer Inhalte im Paket enthalten. Speziell für den deutschen Markt werden natürlich auch deutsche Produktionen wie „Sonnenallee“, „Stromberg“, „Mord mit Aussicht“ oder „Das Boot“ angeboten. Ein Kids-Bereich macht das Angebot zudem familientauglich.

Eigenproduktionen

Highlights stellen vor allem die Eigenproduktionen von Netflix dar: So sind neben „House of Cards“ auch weitere exklusive Serien wie „Orange Is The New Black“, „From Dusk Till Dawn“, „Hemlock Grove“, „Bojack Horseman“ oder „The Killing“ im Angebot. Weitere exklusive Produktionen sind bereits angekündigt. Für alle Inhalte stehen eine deutschsprachige Synchronfassung und der Originalton zur Auswahl. Zudem können auch mehrsprachige Untertitel zugeschaltet werden.

Nutzbare Endgeräte

Zum Start glänzt Netflix bereits mit einer hohen Verfügbarkeit und kann auf einer breiten Anzahl von Endgeräten genutzt werden. Neben der Anwendung im Browser am PC oder Mac, ist der Dienst auf allen gängigen Smartphone-Plattformen (iOS, Android, Windows Phone) sowie dem iPad verfügbar. Gaming-Konsolen wie die Playstation, Xbox und die Wii-Modelle gehören genauso zu den Geräten mit Netflix-Unterstützung, wie die Apple-TV-Box und der Google Chromecast. Smart-TVs von Panasonic, Sony und Toshiba unterstützen den VoD-Dienst ebenfalls offiziell, genauso wie Blu-ray-Player von Sony und Toshiba. Zudem ist Netflix auch bei den beiden großen IPTV-Anbietern in Deutschland verfügbar. Während die Deutsche Telekom Netflix als App bereits in seine TV-Paket Entertain aufgenommen hat, setzt Vodafone hierbei auf eine Kooperation zur Nutzung von Netflix im Mobilfunk.

Wermutstropfen

Entgegen den Diensten von Watchever oder Maxdome, gibt es jedoch keinen Offline-Modus für mobile Endgeräte. Netflix geht hier von der Annahme aus, dass im mobilen Netz genug Bandbreite herrscht, um Inhalte direkt zu streamen – was angesichts von begrenzter Datenvolumina für Mobilfunkverträge bei intensiver Nutzung jedoch bereits nach wenigen Folgen der Lieblingsserie keinen Spaß mehr machen wird. Nutzer in Österreich und der Schweiz müssen sich mit ihrer Vorfreude auf Netflix zudem noch etwas gedulden: Hier ist der Dienst im Gegensatz zu Deutschland noch nicht verfügbar – soll jedoch „ganz bald“ starten, wie Netflix über seinen deutschsprachigen Twitter-Account verlauten ließ.